: Bekannte Tiraden
Betr.: „Motschmann kritisiert Friedman“, taz bremen vom 15. November
General a.D. Schönbohm (CDU), Innenminister in Brandenburg, hat bereits „das Schwert gezogen“. Der ultrarechte Bremer Pastor Motschmann hat sich ebenfalls wieder auf einen Kreuzzug begeben. Das Opfer seiner bekannten Tiraden ist dieses Mal Michel Friedman, Vizepräsident des Zentralrats der Juden, der am Gedenktag für die ermordeten Bremer Juden und Jüdinnen eine würdige Ansprache hielt und für die Verbrechen mit rechtsradikalem Hintergrund genau die richtigen Worte gefunden hat.
Bei einer Nachlese dieser Veranstaltung hat es sogar Stimmen sonst besonnener Leute gegeben, für die Friedman in seiner Ansprache noch zu nachsichtig wirkte.
Es wird für Kreuzritter wie Pas-tor Motschman nicht einfach werden. Denn Michel Friedman, Paul Spiegel stehen in der Bundesrepublik nicht allein. Kultur in Deutschland ist multidimensional.
Ingrid Franke
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen