: „Wie eine Hinrichtung“
■ Diskoschütze zu lebenslang verurteilt
Der Schütze des tödlichen Blutbades vor der Wandsbeker Diskothek „Check Inn“ ist gestern vom Landgericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 56-jährige Vater von einem der Club-Besitzer hatte im Februar vergangenen Jahres vor dem Lokal zwölfmal auf vier Autoinsassen geschossen. Zwei Männer wurden getötet, zwei schwer verletzt. „Es gab keine Chance für die Opfer, sie waren in ihrem Auto eingesperrt“, sagte der Vorsitzende Richter. Die Tat sei „wie eine Hinrichtung“ gewesen.
Der 56-Jährige hatte angegeben, er habe in panischer Angst vor Schutzgelderpressern und um seine Kinder im Affekt geschossen. Es habe Streit um Anteile an der Disko gegeben. Das Gericht wertete das als Schutzbehauptungen. „Sie haben gezielt und nicht in Notwehr geschossen“, so der Richter. Der Verurteilte wurde während der Urteilsbegründung kurz ohnmächtig.
Voriges Jahr hatten mehrere Schießereien und Anschläge in Diskotheken eine Diskussion um deren Sicherheit ausgelöst. Im Mai schoss ein 19-Jähriger auf einen anderen, weil der ihm beim Tanzen auf den Fuß getreten sei. Im April zündete ein Mann in der Prominentendisco „J's“ eine Handgranate. Vor dem „Saray en Joy“ tötete im März ein Mann einen anderen mit vier Schüssen. lno/taz
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