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„Liebe taz...“ Restlaufzeiten und Castoren

Betr.: „Das soll unser Gorleben werden“, taz bremen vom 28. Mai

In dem Artikel berichtet die taz über den Widerstand der Aktion Z gegen das geplante Zwischenlager am AKW Esenshamm. Hierbei ist dem Verfasser leider eine bemerkenswerte Fehlleistung unterlaufen: „Schickt die Castoren lieber nach Gorleben! Das ist, boshaft formuliert, der Standpunkt der Bürgerbewegung Aktion Z.“ Diese Aussage ist schlichtweg falsch und hat bereits zu erheblichen Iritationen geführt, die unsere Arbeit zwei Wochen vor dem Erörterungstermin nicht gerade erleichtern.

Ist der taz eigentlich bekannt, dass die Aktion Z unmittelbar nach einem Treffen des Landvolkvereins mit der Bäuerlichen Notgemeinschaft in Gorleben entstanden ist und sich in der Folgezeit immer wieder Landwirte, Bürger und Experten aus Gorleben auf Informationsveranstaltungen und Kundgebungen in der Wesermarsch engagiert haben. Die Aktion Z hat sich nie dafür ausgesprochen, Atommüll in Gorleben zu lagern. Die Aktion Z hat sich vielmehr aktiv an dem Widerstand gegen die Castor-Transporte nach Gorleben beteiligt.

Es kann nicht die Aufgabe der Aktion Z sein, ein akzeptables Entsorgungskonzept für die Atomindustrie zu entwickeln. Die Konzeption der geplanten Zwischenlager soll die Entsorgung für über 40 Jahre auf einem bedenklichen Sicherheitsniveau ermöglichen und lässt Optionen auf Restlaufzeiten des AKW, die weit über die im Atomkonsens vereinbarten hinausgehen. Dass ein „sicheres Endlager“ in absehbarer Zeit technisch und politisch machbar sein wird, kann sich ohnehin ja mittlerweile kaum noch jemand vorstellen.

Woldgang Mathiszig

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