: „Wer die Butter hat, wird frech“
betr.: „Neue Jagd auf Faulenzer“, taz vom 7. 8. 01
Wenn die Showmaster des „freiheitlichen“ Systems keine „Großzügigkeit des Verteilens“ mehr vortäuschen können, wenn fast nichts mehr funktioniert, dann kommt der Knüppel wieder aus dem Sack. Mit der Suche nach einem Sündenbock lässt sich noch immer vieles unterdrücken und vertuschen, lässt es sich noch Punkte machen fürs Polittheater.
„Mit der neuen Zwangsarbeit und den dafür reformierten Gesetzen zeigt der nie ruhende Geist des Faschismus, wie viele Gesichter sich hinter ihm verbergen, wird deutlich, dass Sozial- und Entwicklungshilfe tatsächlich immer nur der Tropfen auf den heißen Stein ist – hinterher will es wieder niemand gewesen sein.
Eine der schauerlichsten Folgen der Arbeitslosigkeit ist wohl die, dass die Arbeit als Gnade vergeben wird. Es ist wie im Krieg, wer die Butter hat, wird frech.“ (Kurt Tucholsky)
P.M., Bremerhaven
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