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Komm Frieden stiften

betr.: „Scharping im Pool“, taz vom 28. 8. 01

Herr Scharping liegt am Beckenrand / den Marschbefehl in seiner Hand / Er schaut mit ganz verliebtem Sinn / auf seine nasse Gräfin hin / Da schallt es laut, ein Nato-Schrei: / wir brauchen Hilfe, eil herbei / wir zählen auf die Bundeswehr / komm Frieden stiften, deutsches Heer / Und der Minister für Verteidigung / – ein Friedenslamm vor der Vereidigung – / erhebt sich schwer vom Beckenrand / na endlich wird es mal brisant / denn unser Einsatz dieses Mal / wird sehr robust fürs Material / und unsere jungen Kameraden. / Ich denke mir, es kann nicht schaden / sie reich mit allem auszurüsten / um diesen Stall mal auszumisten / denn immer noch tun deutsche Waffen / den allerbesten Frieden schaffen. / Gedacht, getan und schon erledigt / nun ist die Harmonie beschädigt / und jetzt seht Rudi, wie gestresst / er sich zum Schatz ins Wasser lässt / um sich der Liebe hinzugeben / – die UÇK kann was erleben – / das deutsche Volk schaut zu in Ruh / der Scharping macht die Augen zu. ROLF MENRATH, Duisburg

Krieg als Mittel der Politik

betr.: Der Nato-Einsatz in Mazedonien

In Mazedonien schlagen sie sich die Köpfe ein, da fühlt sich die Nato berufen, die Waffen einzusammeln. Niemand rechnet damit, dass dies einfach so und vor allem umfassend gelingt, und niemand glaubt, dass binnen Monatsfrist alles „erledigt“ ist.

Bei dem Gefeilsche um Detailfragen des Einsatzes der Bundeswehr kann einem nur schlecht werden. Da findet keine „Befriedung“ statt, sondern ein Einsatz um Leben und Tod, der mit dem „Verteidigungsfall“ nichts zu tun hat. Vom alten Verfassungsverständnis sind heutige Politiker so weit entfernt, dass diskutiert wird, das Parlament zu umgehen, weil es auch mal gegen Krieg sein könnte. Wer so redet, für den ist Krieg längst zum Mittel der Politik geworden. Man wartet eigentlich nur noch auf einen deutschen Angriffskrieg – vielleicht kann man das ja unter dem Deckmantel der Nato organisieren. ULF NIEMEYER, Bremen

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