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Ist die Geisterbahn zu stoppen?

betr.: „Dienst am Kunden teurer“, taz vom 11. 01. 02

Leider gehen mir langsam die Argumente aus, warum ich immer noch mit der Bahn fahre. Mit der Verteuerung des Wochenendtickets (so heißt die Tageskarte tatsächlich immer noch) will die Bahn offensichtlich weniger Menschen befördern. Sie wird jetzt auch noch die los, die mit der ganzen (quasselnden und im Zug spielenden) Familie am Wochenende mal die Verwandtschaft besucht oder einen Ausflug macht. Gerade Kinder schätzen die Bewegungsfreiheit auf Reisen in der Bahn. Doch ihnen soll wohl früh beigebracht werden, dass Fortbewegung angeschnallt im engen Auto und auf Kosten der Umwelt stattzufinden hat.

Jedes andere Unternehmen würde das Angebot der Nachfrage anpassen und am Wochenende auf den meistbefahrenen Strecken noch einen Wagen an den Zug hängen. Nur die Bahn passt die nachfragenden Reisenden an ihr beschränktes Angebot an. Sie wird so weder ihrem professionellem Unternehmerimage noch ihrer propagierten Verantwortung für die Umwelt gerecht. Ist diese Geisterbahn noch zu stoppen?

RUDOLF SCHMID, Kernen-Stetten

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzenvon Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nichtnotwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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