Gebrauchskunst aus Sowjetlagern

Mit dem Schicksal der Esten unter sowjetischer Besatzung beschäftigt sich eine Ausstellung im Informations- und Dokumentationszentrum der Stasiunterlagen-Behörde. Deren Chefin Marianne Birthler eröffnete am Dienstag die Schau des Okkupationsmuseums Tallinn unter dem Titel „Kunst und Gebrauchsgegenstände aus sowjetischen Lagern“. Zu sehen sind Gegenstände des Alltags, die Häftlinge und Verbannte in Gefängniszellen und Zwangsarbeitslagern als Ausdruck ihres Überlebenswillens und ihrer Hoffnung und Stärke selbst herstellten: eine Weste aus Lederresten, Briefpapier aus Birkenrinde, ein Strumpfband aus Stoff, Zigarettenetuis, eine estnische Fahne in Miniatur. Gezeigt werden vor allem Dokumente aus der Zeit der Massenrepression zwischen 1940 und 1955. Estland war von 1940 bis August 1941 und erneut von 1944 bis 1991 sowjetisch besetzt. Dazwischen waren die Besatzer Deutsche. DDP

Bis 30. Oktober, Montag bis Samstag, 10 bis 18 Uhr, Mauerstraße 38. Weitere Informationen unter: www.bstu.de