: Lehre eingeklagt
Fachbereichsrat Erziehungswissenschaft „empfiehlt“, Seminare auf 30 Teilnehmer zu begrenzen
Wieder Unruhe am Fachbereich Erziehungswissenschaft: Nachdem im vergangenen Sommersemester mehrere Lehrveranstaltungen demonstrativ auf 30 Teilnehmer begrenzt wurden, soll diese Regelung im kommenden Wintersemester auf alle Seminare angewandt werden. Ein entsprechender Beschluss, der nur in Ausnahmefällen 50 Teilnehmer erlaubt, sei kürzlich mit den Stimmen der Professoren im Fachbereichsrat durchgesetzt worden, berichtet Oliver Walden vom Studentischen Fachschaftsrat.
Walden: „Damit wird unser Studium noch weiter verlängert, und noch mehr Studierende werden abbrechen.“ Einen Diskurs, wie der Lehrbetrieb sinnvoller organisert werden könne, gebe es dagegen nicht. Wie berichtet, hatte der Fachbereich im Wintersemetser 2001 überraschend rund 400 Studienanfänger mehr als erwartet, weil bei der Zulassung in Erwartung eines Lehrermangels der Nummerus clausus aufgehoben worden war. Die erste Seminarbegrenzung war eine Form des Protests, weil es für die zusätzlichen Studierenden keine zusätzliche Lehrkapazität geben sollte. „Inzwischen ist die Situation längst nicht mehr so dramatisch, viele der Studierenden sind nicht mehr da und haben abgebrochen“, sagt Lehramtsstudent Walden.
„Es gibt keine Obergrenze für Seminare“, erklärt dagegen Dekan Meinert Meyer. Bei dem Fachbereichsbeschluss handle es sich lediglich um eine „Empfehlung“. Diese sei nötig geworden, weil sich im vergangenen Semester mehrere Studierende per Gerichtsbeschluss in begrenzte Seminare eingeklagt hätten. Die formale Empfehlung solle nun vor künftigen Klagen schützen.
Dazu Walden: „Fakt ist, dass die Regelung in allen Seminaren umgesetzt werden soll und dass sie die Lehrenden ermutigt, ihre Seminare dicht zu machen“. Lediglich zwei der zehn Insitutsräte hätten dagegen gestimmt. Es sei ihm nicht begreiflich, wieso man nur aus Angst vor Klagen gleich „alle Studierende vor den Kopf stoße“. KAIJA KUTTER
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