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meine Kommentare
Chris Demian
[Re]: Yo, aber eines davon wird voll krass vorbildliche Klimaschutzpolitik gemacht...
zum BeitragChris Demian
Und Pferde scheinen die ersten Opfer des sich anbahnenden Rechtsrucks zu sein...
zum BeitragChris Demian
Nehmen Sie zu den "Marajucas" (s. Text) noch Maracujas und schon gibt es eine Sorte mehr... Vielleicht ist es zudem gesünder statt „Hack your Health“ auf Netflix zu schauen, auf "Hack your Netflix" zu setzen und auf die Gesundheit zu schauen. Aber das wäre so old school, wie Giersch auf Pizza ein unverhohlener Angriff auf die Darm-Immunsystem-Hirn-Achse ist.
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[Re]: Yo, aber zu aller Erst den von Wladimir Wladimirowitsch. Damit er das schön in seine Strategie, die Ukraine aus sicherer Distanz zu zerstören, einpassen kann.
Darf ich da mal nachfragen? An Sie und den Autor des Artikels: warum reden wir unaufhörlich davon, was Putin alles als Eskalation unsererseits verstehen möge? Warum ist uns alles an Eskalation, was Putin ins Feld führt völlig akzeptabel, unsere Reaktion hingegen uns selbst stets suspekt und mit nur selbstbeschränkender Reserviertheit erwogen? Alles was wir dankenswerterweise inzwischen an Hilfe der Ukraine haben angedeihen lassen, musste erst einmal durch die *OMG, damit würden wir ja krass eskalieren*-Diskussion... Schicken wir 5000 Helme, zwei Latrinen und einen Zaun? Oh, nein, Putin wird uns nuken dafür! Come on Leute, es gibt das Völkerrecht und es gibt eine Duty to Protect. Und es gibt einen Mangel an Immudium Akut, weil wir ja uns selbst Eskalation vorhalten...
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[Re]: Ich glaube Sie tun Walter Unrecht! Kreuzzugs-Melodei hin oder her, das Lied ist stark. Danke, dass Sie es in meiner Erinnerung hervorgeholt haben. Das Dissen der Muslime darin (zu Dichterzeiten nur verächtlich Heiden genannt) wird GT nicht gefallen; das Verleumden der Juden hingegen gewiß sehr.
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Schiffe? Das ist lame... Eigentlich würde man erwarten, dass sich das Meer teilt. Obwohl... Vielleicht lehnt man als aufgeklärter Hamas-Fan diese Story aus guten Gründen ab — die ist ja krass zionistisch; kommen doch die Israeliten vermutlich mit kolonialem Mindset aus Ägypten, ziehen Richtung Kanaan und spalten auch noch — voll un-ökomäßig — das Meer. Vielleicht sind also Schiffe doch die Wahrheit.
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Nur mal als Update, dieser "Ronny von Nebenan", der zwar gerne ein KZ aufmachen würde und voll ein Nazi ist, aber wie die Leute, die ihn kennen sonst ein superlieber Typ ist, — man kennt ihn seit er ein süßer kleiner Nazi-Fratz ist — hat es in die Stichwahl geschafft...
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[Re]: Gut bemerkt! In @KOHLRABIS Post fehlte nur noch, die Bemerkung, dass das Abkommen innerhalb der International Health Regulations kodifiziert wurde. Kurz IHR! Hallo IHR? *Ihr* zielt klar auf uns... Und IHR steht auch für Integrierte Haupt- und Realschule! Alles nur Zufall? PANDemieAbkokommen, kurz PANDA! Klar, dass da die Chinesen mitmischen! Und wer entwickelte das Coronavirus? Es kristallisiert sich ein Bild heraus, die Standardmedien schweigen...
Aj wej, wann endet dieser Irrsinn? Wann hören Leute auf zu glauben, dunkle Mächte schraubten im Hintergrund des Weltgeschehens an der Unterwerfung der Aluhüte? Wenn's wenigstens so wäre! Stattdessen müht sich ein vernünftiger Teil der Menschheit um sinnvolle Handhabe des Zusammenlebens und ein anderer strickt daraus Schauermärchen. Ich glaube mein Gates-Impf-Chip raucht, ob soviel Irrsinns gerade ab.
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[Re]: Oh, ich möchte die *Mit*-verantwortung Sharons keineswegs negieren und erwähnte auch, dass er von israelischen Gerichten derselben für schuldig befunden wurde. Die Aussage des Floristen, auf die ich mich bezog, lautete jedoch "für das die israelische Armee unter Ariel Scharon Verantwortung trug". Sind darin nicht irgendwie die tatsächlich mordenden und vergewaltigenden Täter unterschlagen worden? Und das zugunsten der Verschiebung der Täterschaft auf die "allenfalls" Mitverantwortlichen — die so grauenvoll ich das auch finde — die Umstände begünstig oder meinetwegen bereitet haben? Man kann es meinetwegen in Begriffen von direkter und indirekter Verantwortung oder wie auch immer fassen. Aber es bleibt dabei, die Aussage, auf die ich mich bezog, ist qua bewußter Unterschlagung Fake News. Diesen Spin hat übrigens bereits Arafat seinerzeit versucht —Israel die Verantwortung zuzuschanzen. Eine der vielen Untersuchungskommissionen (aus Irland) schrieb etwa, sie verzichte bewußt auf die Unterscheidung von unmittelbaren Tätern und die Taten Begünstigenden...
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[Re]: Oh, das war beileibe nicht alles (wie man in dem ausführlichen Interview hören konnte)! Man habe auch ein verständnisvolles Pläuschchen zu Sachthemen gehabt, die einen so umtreiben angesichts dessen, wa hier abgeht. Das Thema, was man ausführlich ausgekaspert habe und bei dem man sich einig war, sei — und ich glaubte meinen Ohren nicht — die Untauglichkeit der Antisemitismus --Definition! Ich muss zugeben, ich bin seitdem ich das gehört habe fassungslos.
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"für das die israelische Armee unter Ariel Scharon Verantwortung trug durchaus vergleichbar"
Mit Verlaub, das sind Fake News at its worse. Die Massaker wurden von einer libanesischen Miliz (christliche Extremisten, BTW!) verübt. Sharon wurde nachträglich eine Mitverantwortung angelastet (von israelischen Gerichten, wohlgemerkt!), weil er Verteidigungsminister war und die israelische Armee die Gegen belagerte. Die nachträgliche Aufarbeitung ging den üblichen Weg der UN, sprich mögen auch christliche Extremisten aus Libanon morden und vergewaltigen, schuld ist eo ipso Israel. Der Rest Ihrer Einlassung ist bestenfalls tendenziös; Das was Sie Meinungsfreiheit nennen und was an meiner Alma mater gerade abgeht, ist gewaltverherrlichender Antisemitismus. Normalerweise kein Teil dessen, was wir mit Meinungsfreiheit zu schützen pflegen.
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[Re]: "Nehmen wir moralische Prinzipien und die Gesetzeslage als Maßstäbe."
Ja, tun wir das bitte. Und in diesem Kontext möge man bitte beantworten, warum exakt dieselben Leute (ich bin an der HU), die noch vor einem Dreivierteljahr wegen (ich zitiere) Mikroaggressionen völlig ausflippten und diese mit großem moralischen Eifer ahnden wollten nunmehr Anhänger der abscheulichen Makroaggression geworden sind und die Hamas ihr moralischer Leitstern geworden ist?
Ach was für wechselvolle Zeiten es sind! Die Moden, auch die Moral betreffend, wechseln schneller als die Jahrezeiten! Leute, die vor kurzem Nietzsche unerträglich, weil krass aggresiv fanden, finden Haniyya sei ein krass liebenswerter Typ.
zum BeitragChris Demian
Gott bin ich froh nicht im „atlantischen Zeitalter“ zu leben, als der Mensch noch "knorpeliger" war... Andererseits, wie knorpelig im Kopf muss man denn sein, um ein Jahrhundert nach der Niederschrift dieser Einsichten ins "Akasha" dies Geschwurbel noch allen Ernstes als Grundlage für Pädagogik zu verkaufen? Zugleich ist es beileibe nicht gesichert, dass die Entlarvung der rassistischen und antisemitischen Grundierung des Geschwurbels von allen gutgeheißen wird. Im Gegenteil! Man merkt es allenthalben an dem Widerstand, dem Abblocken, Augenverdrehen der steinerianerisch Involvierten. Ich hatte — in einem ganz anderen Zusammenhang — mit "oberen" Waldörflern und der RS Gesellschaft zu tun. Man staunt, wie verschworen die Gefolgsleute sind und wie unverhohlen sie einen jeden der anderen (der nämlichen Uneingeweihten, wie ich) belächeln — die milden Blicke und der Umgang sagen sehr bestimmt aber freundlich "wieder so ein antispiritueller und wissenschaftsgeblendeter Nichtchecker"... Freundlich! Und das ist der wichtige Unterschied! Im „atlantischen Zeitalter“ wäre dieser Umgang um einiges fieser und vor allem viel knorpeliger ausgefallen!
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[Re]: Ja, mein herzlichster Dank an Sie! Es ist selten(er) geworden, dass hier jemand in das Aber-Israel-ganz-ganz-böse-Geraune reingrätscht. Mich macht es zusehends defätistisch, dass die extrem zögerliche und "jo-mai"-mäßige und maue Antwort auf wirklich extremste Greultaten innerhalb von Tagen nach dem 7. Okt. verebbte, der antisemitische Furor hingegen, der mir als wirklich bedrohlich umfassend erscheint, von Tag zu Tag hässlicher, gefährlicher, extremistischer scheint... Nochmal also, danke! Eine Stimme ist nicht so arg viel aber immerhin (OK, es gibt noch vielleicht eine handvoll Kommunarden hier, die meine Hoffnung auf einen nicht komplett abgedrifteten Anti-Israel-Diskurs auch nähren).
zum BeitragChris Demian
[Re]: War tatsächlich grad in der Gründung begriffen. FC Intifada Rafah. Unter der Schirmherrschaft eines Gewissen I. Haniyya...
BTW: im aktuellen Kader der israelischen Fußballnationalmanschaft spielen aktuell drei oder vier (man möge bei Wiki nachsehen) Palästinenser (Dia Saba, Mohammad Abu Fani, Ramzi Safouri...).
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[Re]: Ich danke Ihnen für diese klare Erklärung! Sie wünschte man sich in den obigenArtikel rein. Zudem kontrastiert sie sehr erhellend mit der Sorge des Autors des Artikels um das Vertrauen in die Justiz "in diesem Umfeld" (was wohl dasjenige Höckes und Geistesverwandter meint — ausgerechnet hier ein merkwürdiges Statement... Ganz davon abgesehen, dass Vertrauensstärkungsmassnahmen im Delinquentenumfeld als Forderung an Rechtsprechung irgendwie spleeing ercheinen).
zum BeitragChris Demian
Falls sich also jemand gefragt hat, wo das neueste Refugium des früher so gefragten Ethno-Kitsches ist... Surprise, surprise, hier ist er, schmissig in neuerster Mode, dem antisemitischen ähm postkolonialen freilich Gewand... Wäre es nicht so widerlich und menschenverachtend — etwa der perpetuierte Missbrauch der Geiseln in jenem zitierten Post Jacirs — könnte man darüber lachen. Hingegen stellt sich heraus, alles todernst gemeint. Ganz wörtlich.
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[Re]: >> Palestinenserfeindlichkeit...
Wow, Sie haben's echt erfaßt, es ist die Palästinenserfeindlichkeit, die besorgniserregend ist... Es sind die jüdische Studenten, die Palästinenser bedrohen, bedrängen und nach Polen schicken wollen... Ach nein, das war ja umgekehrt. Es waren ja die Pro-Palästinenser. Sie waren es auch, die hier und da, wo offensichtlich ihr Feindbild geortet haben, "Hamas' next trarget" drauf schrieben. Aber die "Palestinenserfeindlichkeit", ne ist klar. Ich weiß, um ehrlich zu sein, nicht wie man mir all den Diskursverschobenen reden soll. Was antwortet man einer Professorin, die mir erklärt, die Israelis würden die queere Community in Gaza unterdrücken? Was sagt man einem, der erklärt, dass selbst die Juden in Gaza gegen die Juden in Israel sind? Was sagt man einem, der auf den obigen Artikel von "Palestinenserfeindlichkeit" schwadroniert?
Schreibt Ihnen einer, den die Columbia-Antisemiten zurück nach Polen wünschen (für mich eigentlich kein Schrecken, da ich dort geboren bin; und noch skandiert man an der Berliner Uni, an der ich bin, keine solchen Parolen — aber bei der dynamischen Entwicklung des neuen Hipster-Antisemitismus).
zum BeitragChris Demian
[Re]: Ganz schön viele Fragezeichen für so eine mäßig gescheite Frage. Wo haben Sie irgendwas von Boykott gelesen? Ganz im Gegenteil, expressis verbis lehnt die Künstlerin Boykott ab! Siehe Text.
Und was noch wichtiger ist und in der Überschrift des Textes, die da lautet "Sie macht einen Waffenstillstand im Gazakrieg zur Voraussetzung." untergeht, Sie macht eine Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln ebenfalls zur Bedingung! Das scheint in der deutschen Debatte stets auf dem Blickwinkel zu geraten...
zum BeitragChris Demian
[Re]: Ja, ein weiterer Israel-sollte-Artikel... Eine Welt voller Außenpolitikberatern und Spieltheoretikern um uns herum. Was vielleicht etwas unterging, ist die Tatsache, dass Israels arabische Verbündete von Israels ach so unangemessenem Vorgehen in Gaza nicht abgeschreckt wurden, nicht einmal auf Distanz gingen... Vielleicht schauen diese Verbündeten aber mehr auf die Fakten, als auf die Verkündigungen und diverse Klagen von erlesen seltsamen Menschenrechtsverteidigern wie etwa Nicaragua und irgendwelchen Palestina-Kongressen, die hierzulande zeitweilig den Diskurs bestimmen?
zum BeitragChris Demian
[Re]: Ja der Unterschied zwischen 3 und 4. Bei 3 haben wir es mit potentiellen Rechten des entstehenden Lebens zu tun. Von befruchtetem Ei/Zygote über Blasotzyste, Embryo bis zum Fötus und irgendwann ggf. tatsächlich ungeborenem Menschen. Davon zu sprechen, dass ein Zellhaufen betroffen sei bzw. Rechte habe, ist eher seltsam. Bei den viel späteren Stadien, ist es das von strittig bis eher nachvollziehbar, rechtfertigt aber nicht ohne weiteres das Übertrumpfen der Rechte wie in (1) beschrieben. Zu irgendeinem Zeitpunkt ist es unabdingbar von Rechten eines Menschen zu sprechen (z.B. kurz vor Geburt). Auch das ist noch kein Urteil zur Zulässigkeit eines Aborts zu diesem Zeitpunkt, sondern nur ein zu bedenkendes Faktum.
zum BeitragBei 4 sind Rechte der Personen gemeint, die tatsächlich nicht geboren werden, bzw. zum Zeitpunkt der Abwägung sich erst entscheidet, ob oder nicht. Der Unterschied zum nicht in Existenz gelangenden glücklichen Eltern aus Ihrem Einwand, ist aber doch wesentlich. Diesen Eltern wird allenfalls eine Eigenschaft verwehrt, bzw. Glückserwerb oder eine persönliche Veränderung, während der nicht geborenen Person die Existenz verwehrt wird. Die nicht gewordenen Eltern sind als lebende Personen dennoch weiterhin da... Ob es zielführend ist, wie Sie schreiben, hängt glaube ich von vielen anderen Konzepten ab und hat auch Auswirkungen. Legt man sich hier darauf fest, dass diese Rechte vernachlässigbar sind, kann es u.U. Auswirkungen auf andere Fragen haben, die wir nicht für so plausibel halten. Etwa ob unser ruinöses Wirtschaften auf diesem Planeten, dass möglicherweise das Leben in manchen Landstrichen unmöglich machen wir, nicht auch Rechte der dort niemals zur Existenz gelangenden Personen betrifft. Könnt ja sein...
Chris Demian
[Re]: Meine persönliche Positionierung (als Resultat der sporadischen Verfolgung der phil. Debatte):
(1) unstrittig betroffen ist die Schwangere. Hieraus abgeleitet meine zuvor genannte Priorisierung der Entscheidung der Schwangeren.
(2) Strittig ist es bei der Person, die den Samen zur Befruchtung beisteuert. Die potentiellen Rechte dieser Person sind abzuwägen gegen die unvergleichliche (u.a.) körperliche Zumutung, die der Schwangeren zugefügt würde, wenn ihr Wunsch nach Beendigung der Schwangerschaft hierdurch übertrumpft werden würde. In meiner Einschätzung gewinnt hier das Recht der Schwangeren immer, wiewohl ich glaube mit dem Fortschritt der Schwangerschaft das Recht des Samenspenders relevanter wird. Das hängt mit Erwägungen zusammen, die den Personenstatus des Fötus betreffen und dessen Verquickung mit den Rechten des Miterzeugers. Bei einem Zellhaufen bis zu einem bestimmten Stadium, ist es schwer dafür zu argumentieren, dass die Rechte des Miterzeugers an diesem Zellhaufen wesentlich andere sind als abgetretene Eigentumsrechte am Samen etwa im weggeworfenen Kondom. Ab einem Stadium der fötalen Entwickl., bei dem wir nicht wissen, ob dem Fötus bestimmte, normalerweise Personen zugeschriebene Rechte, zustehen sollten, ist es ebenfalls abzuwägen, ob aufgrund dieser Zuschreibung nicht auch abgeleitete bzw. in Relation stehende Rechte des Miterzeugers einschlägig werden.
(3) Und zu guter Letzt, die Betroffenheit des zunächst bloßen Zellhaufens, dann Fötus usw. usf. Hier sieht man, dass es von der wissenschaftlichen Einschätzung abhängt, ab wann wir es mit einem empfindungsfähigen, lebensfähigen usw. Wesen zu tun haben und davon, ob wir eine dieser Eigenschaften (Empfindungsfähigkeit etc.) als Entscheidend für eine Teilhabe am direkten Betroffensein ansehen.
(4) Theoretisch betroffen ist die nicht ins Leben gelangende Person. Dieses ist, meines Erachtens, notwendig zu erwägen jedoch wie (2) quasi-rechtlich unterlegen bzw. wie (3) abhängig von anderen Faktoren.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Der Unterschied wird für gewöhnlich darin gesehen, dass die Unterlassung des einen zur Entwicklung eines Rechteträgers führt (Mensch) und bei der Unterlassung des anderen allenfalls etwas mehr Zahnstein anfällt. Man kann auch hier den Unterschied zu nivellieren versuchen, das wäre jedoch argument-technisch schon eine arge Herausforderung. Diverse Positionen halten bereits "das Abzutreibende" zu früheren Zeitpunkten für einen Rechteträger oder leiten aus dem künftigen potentiellen Status als Rechteträger bestimmte Konsequenzen ab. Es hängt von diversen anderen philosophischen Weichenstellungen ab, wie man es damit hält. Zum Beispiel davon ob man heute bereits Rechte von künftigen Rechteträgern verletzten kann oder nicht. Letzteres ist z.B. in der Klima- und Populationsethik eine virulente Frage. All fällt bei bei Zahnstein weit weniger ins Gewicht...
zum BeitragChris Demian
[Re]: Ich habe es bewußt so formuliert.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Sagen Sie bitte bescheid, wenn es wieder gegen die "Gesamtscheiße" geht? Bei so elaborierter und zugespitzter Systemkritik wäre ich gern mal wieder dabei — ich entstaube derweil schon mal meine "Gegen die Gesamtscheiße"-Transparente...
zum BeitragChris Demian
Vorab: ich persönlich bin für völlige Übergabe der Entscheidungsfreiheit über Abbrüche an die betroffenen Personen; aus grundsätzlichen philosophischen Erwägungen. Und dennoch: die Rede vom "Gebärzwang" ist ziemlich tendenziös. Es ist allenfalls ein partieller Austragezwang. Dieser folgt aus anderen Rechtsgrundsätzen, die es ebenfalls zu ändern gälte, wenn dieser fallen solle. Auch ist Abtreibung im StGB kaum "kurz hinter Mord und Totschlag" verortet. Ich wüsste jedenfalls nicht, dass es da eine Hierarchie von Missetaten gäbe. Auch ist Abtreibung keine gewöhnliche "Gesundheitsleistung". Es gibt zwischen einer professionellen Zahnreinigung und einem Abort einen substanziellen Unterschied. Ob dieser so weitreichende Folgen hat, wie die Abtreibungsgegner und - reglementierer es meinen, ist umstritten; ich glaube es nicht. Allerdings dass es diesen Unterschied nicht gäbe, glaubt echt niemand —jetzt mal jenseits des obigen Artikels.
zum BeitragChris Demian
Ist es nicht irgendwie bezeichnend, dass der Artikel just den Mechanismus, den er kritisiert, in leich camouflierter Weise, nämlich mit ein bisschen Argumenthuberei (ich muss, als jemand der seinen Tag damit zubringt Argumente auf Konsistenz zu prüfen und zu sezieren, echt mit Lupe suchen) nutzt um die Gegenposition zu diskreditieren? Der Nexus zwischen der Skepsis gegenüber manichäischen Weltbildern der "Postkolonialen" und der Wokeness-Skepsis ist völlig konstruiert. Nehmen wir mich z.B. - ich halte so ziemlich alles, was aus der Poko-Ecke zu Israel erzählt wird wahlweise für verschobenen Kokolores und wahlweise ahistoristorischen Quark - z.B. die Erzählung von palestinänsische Autochthonie. Oft genug antisemitidch motiviert, nebenbei gesagt. Zugleich bin ich kein bisschen skeptisch gegenüber der verschrienen Wokeness... Der Autor scheint die von ihm richtig beobachtete Vermengung als rechtes Narrativ zu sehr und allzu gerne auf den mindset der Gegner zu projizieren - die identitäre und weltanschauliche Uniformität, wie sie die Rechten so sehr herbeiwünschen, scheint auch ein Wunschtraum der anderen Seite zu sein. Gottseidank ist die Meinungsbandbreite komplexer als beiderlei Erzählung von eigenen Kampf gegen die Finsternis es suggeriert.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Danke!
zum BeitragChris Demian
[Re]: >> Ich finde es geradezu für den "Geist erfrischend" , dass in der BLZ die unterschiedlichsten Positionen Raum finden.
Nanu? Wo kriegen Sie denn Ihre BLZ her? In der, die ich kenne und verstohlnen und angewidert am S-Bahn-Kiosk anschaue, ist von einer Bandbreite der Positionen echt keine Spur! Die Putintreue ist etwas worin das Blatt regelrecht getränkt ist. Ganz abgesehen von Zeugs, dass eher in den Postillen der Verschwörungsschwurbler zu vermuten wäre, denn in einer ehedem respektablen Tageszeitung. Wie also, ist es Ihnen entgangen — vor lauter geisterfrischender Diversität, etwa? — das hier Friedrichs Führungsoffizier mitredigiert?
zum BeitragChris Demian
[Re]: "Ich finde die Diskussion zu den RKI-Protokollen interessant."
Nicht wahr? Allerdings interessan in dem Sinne, wie manche eingang interessante Beobachtungen es einem auch zusehends mulmig werden lassen. Eine nachträgliche Hysterie scheint plötzlich im Gange zu sein. Man überbietet sich in den Forderungen. Die ganz durchgeknallten wollen Tribunale, die etwas mittiger rechten nur Untersuchungsausschüsse. Die Talkshows betreiben die übliche Aufarbeitung auf Vorschulniveau und das Boulevard redet von den RKI-Files spitzmäulig, weil eingeweiht, als wären es die "Neuen Protokolle der Weisen vom RKI"... Na immerhin sind die nur geschwärtz und nicht gefälscht. Sofern also Fortschritt trotz Hysterie.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Vielen Dank! Shalom! Vielleicht nur eine Ergänzung, weil die Rede auf die Vertreibung kam. Vielleicht machte es sich gut mit der Vertreibung vertraut zu machen, von der so gut wie nie die Rede ist? Etwa hier nachzulesen: www.bpb.de/themen/...abischen-laendern/
zum BeitragChris Demian
Ich bin wirklich alles andere als fortschrittsskeptisch — eigentlich ganz im Gegenteil; ich bin unverbesserlicher Optimist in dieser Hinsicht. Und glaube wirklich, die einzige Rettung für unsere Spezies, liegt im technologischen Fortschritt. Allerdings klingt es selbst für mich beinahe nach Hybris, dass man nach erfolgreichen kleinen Experimenten zur Selbstorganisation, bereits eine neue Version des Terminators auf dem Horizont zu erkennen glaubt, die Menschheit von der Geisel der aktiven Daseinsvorsorge befreit zu haben glaubt und embodiment-KI und ML vereinigt sieht. Das klingt nicht nach Douglas Adams vorgezeichnetem Weg in die Kontemplation als letztem Refugium des genuin Menschlichen sondern nach der albernen Vision von Zager & Evans: in the year 5555
zum BeitragYour arms are hanging limp at your sides
Your legs got nothing to do
Some machine is doing that for you... Übrigens ist die Selbstorganisation am Rande des chaotischen Verhaltens von Systemen, keine neue Entdeckung. Per Bak hat es 1987 ausführlich beschrieben (es gab schon davor Forschung dazu u.a. vom Ulam, Conway, v. Neumann, Longton und anderen). Stuart Kauffman hat dann wirklich bahnbrechende Entdeckungen auf diesem Gebiet gemacht. Aber cone on, wir bauen bald einen Terminator. Und zwar den T-1000 und nicht den lausigen T-800 — das kann ja jeder.
Chris Demian
Nicht jedes weit verbreitete Rechtsempfinden oder Raisonnement der breiten Bevölkerung empfiehlt sich für diese tendenziöse Denunzierung, wie dieser Kommentar es versucht - nämlich das Labeling als "gesundes Volksempfinden". Manchmal haben die Leute einfach das Gefühl oder sind der Ansicht, dass Terrorismus einfach weder in seinen Mittel noch Zielen das ist, was mit ihren Vorstellungen übereinstimmt. Eine einfache moralisch oder intuitiv motivierte Ablehnung. Keine rechte Verschwörung, kein deep-state und schon gar nicht Sympathie für Drastik (Todesstrafe oder irgendwelche ersatzweise Drangsal, wie der Autor nahelegt), nur moralisches Empfinden. Ganz egal, ob dieses richtig ist, es ist legitim. Ebenso wie die etwaige Sorge des Arbeitgebers vor dieser Ablehnung. Immerhin kann man vermuten, dass fehlende Ablehnung des Terrorismus ein wenig ausserhalb des demokratischen Mindsets liegt. Es irritiert zudem zusehends, wie blinder und blinder der linke Teil des Spektrums irgendwelche essentiellen Unterschiede zwischen rechtem und linkem Terror phantasiert. Der rote scheint schneller zu verjähren und sich zu nobilitieren als der braune. Weshalb nur?
zum BeitragChris Demian
[Re]: Wie kommen Sie darauf, Eigenschaftsidentität wäre Vorsussetzung für Addition? Einzig Individuierbarkeit (und wenn man sich nicht auf blosse Abzählbarkeit stützen will nich der Mengenbegriff ) ist notwendig. Ganz davon abgesehen, dass für die Wahrheitsfähigkeit von Sätzen (z.B. über über Additionen) nicht von der Korrektheit der Ergebnisfindung abhängen. Es gibt tatsächlich Leute, die Glauben und es gut bregründen können, dass Wahrheiten existieren würden, selbst wenn alle Sätze, die wir äussern falsch wären...
zum BeitragChris Demian
[Re]: Dann werden Sie auch mitbekommen haben, dass wir es gesamtpolitisch keineswegs auf der Agenda haben. Viele warnen vor einem unkontrollierten Zusammenbruch Russlands, wenn die Ukraine ob unserer Unterstützung zu erfolgreich würde. Es gab Zeiten, da war das auch realistisch und ein waffentechnisches all-in unsererseits hätte den Spuk kurzum beendet. Nach einer vollständigen Hinwendung zu einem Repressionsstaat, dessen massive Errichtung (samt Indoktrination ab Kindergarten) wie die Legitimierung und Erhaltung seines Regimes aus einer fortwährend gesponnenen Kriegserzählung motiviert wird, ist ein solches Ende wie eben skizziert nicht mehr möglich. Nachdem Hunderttausende das Land verliessen, die versprengte Opposition inzwischen nicht mehr im Lande, nicht in Freiheit oder nicht mal mehr am Leben ist und jegliche zivile Leben einem Gefangensein im Kriegsnarrativ weicht, wird kein Umbruch möglich sein. Zudem ist ein solcher einmal eingeschlagene Kurs wirtschaftlich nicht wirklich reversibel. Jede Rückkehr zur Normalität, selbst zu dieser freakigen russischen Realität der verletzten Dekaden, nicht mehr denkbar. Solche Kriegsregieme brauchen zur Erhaltung dessen, was die speist, des fortwährenden Krieg. Und unsereins träumt vom Einfrieren und Rückkehr zu normalen Beziehungen. Facepalm...
zum BeitragChris Demian
[Re]: Da fuhrwerk die Philosophie seit 2500 Jahren am Wahrheitsbegriff und entwickelt entsprechende Theorien, da sitzen die dicksten Köpfe der Menschheit dran und merken nicht, dass man nur in die Taz-Kommentare schauen müsste! Längst gelöst! Wie jetzt auch hier von Ihnen... Ich wünschte (wir) die Philosophen hätten die Huzpe auch so grosse Stücke auf eigene beiläufige Einfälle zu halten. Blödetweise gehört zum Kern dieser Disziplin alles zu hinterfragen...
zum BeitragChris Demian
[Re]: Sie haben völlig recht - da ist man offensichtlich auf die Verlautbarungen des Regimes reingefallen. Wenn selbst die kontrolliert herausgegebenen Zahlen ein einseitig gepushtes Scheinwachstum nahelegt, dann will ich nicht wissen wie die echten Zahlen sind. Schaut man auf andere Indikatoren - Gründungen oder wo etwas überhaupt erwirtschaftet wird, sieht man, dass die Wende zur Kriegswirtschaft eine willkommene Gelegenheit zur Kaschierung der eigentlichen eklatanten Schwäche ist. Fehlt nur noch kreative Währungspolitik à la Sovietunion, sprich locker aus'm Drucker... Das wird dann hier vermutlich als russ. Wirtschaftswunder gepriesen. Tragisch ist allerdings, dass man aus derlei as hoc Wirtschaftspolitik nicht ohne Weiteres rauskommt. D.h. irgendwann ist die Fortführung des Krieges eine Frage der Wirtschaftspolitik - davor graust es mir und ich sehe such nicht, dass man sich dessen hierzulande bewusst ist.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Sie haben zuviel Tatort geschaut ;-) Hierzulande leben 11 Millionen Rindviecher und 21 Millionen Schweine. Nun haben Sie mit Hilfe der Kriminaltechnik die DNA Profile von ein paar Hundert Verdächtigen (Kühe & Schweine) aus umgerührter Gülle gewonnen. Was tun Sie dann? Gehen von Hof zu Hof und nehmen 32 Millionen Vergleichsproben? Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin sowas von dafür... Bloß sehe ich den Fahndungserfolg gefährdet.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Für das stattfinden eines Genozids gibt es also mindestens einen Anfangsverdacht wenn ich das richtig verstehe.
Na, da würde ich aber nochmal versuchen es zu verstehen... Das scheint mir der klassische Fall zu sein, wo darauf spekuliert wird, dass beständiges Wiederholen von Unsinn wenigstens bei jenen, die sich nicht arg genau mit dem Gegenstand befassen, verfangen wird. Für gewöhnlich gehen diese mit der "wird schon was dran sein, sonst würden man das ja nicht machen"-Haltung aus solcher persuasiven Bearbeitung raus.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Ach, die Fakten Stimmen doch... Schriftsteller, seit 85 Jahren tot, galizisch... Eigentlich ostgalizisch, aber so what. Eigentlich ja österreichisch und aus Ostgalizien stammend. Aber vielleicht wird es in der BA-Arbeit alles erst aufgerollt?
BTW @ alle:
Auf alle Mutmaßungen hier, die da lauten "ich weiß nicht, ob die KI das auch leisten kann" lautet die Antwort JA! Es ist kaum noch etwas zu finden, was der KI Schwierigkeiten bereitet.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Sie haben in ersten Teil des Posts völlig recht. Die wissenschaftliche Strenge, logische Konsistenz, Evidenzbasis usw. sind der anzustrebende Goldstandard. Nur verstehen diverse Disziplinen just das verschieden... Nur ein Beispiel: an meiner Fakultät schüttelt man z.B. den Kopf, wie unwissenschaftlich und inkonsistent Stars der Disziplin (anderswo Lehrstuhlinhaber) argumentieren. Zuweilen heisst es, sowas würde man (hier) Zweisemestern nicht durchgehen lassen. Diese Fakultät versteht sich als der analytischen Richtung der Disziplin verpflichtet. Andere Richtungen verstehen sich eher schwaflerisch und legen mehr Wert auf schöne pointen-knallerische Erzählung, denn ligische Strenge. Nach Ihrer obigen Einschränkung, käme es nie zu einem Diskurs dieser Richtungen. Wir aber sind sogar an einem Battle intetressiert, einfach um der wiss. Strenge zum Sieg tu verhelfen. Diese Kämpfe müssen ausgetragen werden, die Standards der Wissenschaft sind selbst Teil der Wissenschaft. Leider ist eine Seite des Diskurses zusehends ein hysterischer Schreihals, dessen Programm ein Zurechtschreien der Realität und Reglementieren der Diskursteilnehmet ist. Und dennoch glaube ich, dass damit diskursiv umgegangen werden muss und nicht restriktiv. Wer mit einem Kind im Schreikrampf schon mal zu tun hatte, kann sich vorstellen, wie erbaulich das ist... und dennoch, die Stärke der Wissenschaft ist der Diskurs und das Ringen um Argumente. Wer seine Position nichtargumentativ ausrichtet (Kabel klauen s.o.), hat per se seine Position sehr geschwächt. In keiner Publikation wird jemals das Gequängel der Hysteriker (z.B. von der UdK) erscheinen...
zum BeitragChris Demian
[Re]: Der obige Artikel virlleicht? Nur so 'ne Idee, weil's da steht...
zum BeitragChris Demian
[Re]: Wie wahr, wie wahr und wie schlicht... Das ist nicht eben trivial, wenn eine Gründerin einer ganzen Pädagogikschule eine Rassistin ist. Wir können gnädig darüber hinwegsehen, wenn Vorbilder miese Eltern sind (Thomas Mann etwa) oder den Müll nicht im Sinne deutschen Ernstes trennen (mein Mathelehrer, der darin - unterrichten - echt begnadet, zog mal diese zornigr Kritik auf sich). Wenn aber Kasernen nach Shoah-Mittätern und Schulen nach Rassetheoretikern bensnnt sind, sollten wir ggf. mürrischer sein, als Ihr Hinweis "... dann können wir gar niemanden mehr ehren".
zum BeitragChris Demian
[Re]: "Und Ihr wundert Euch über Antisemitismus."
Als wäre Ihr Posting nicht genug, garnieren Sie es am Ende mit *dem* Klassiker des Antisemitismus schlechthin... Das ist doch mal ein krasser Wille zur Selbstentlarvung und Offenbarung der eigentlichen Motivation. Chapeau!
zum BeitragChris Demian
[Re]: Ach, wie können Sie so reingrätschen in ein Gespräch von Militärstrategen, die darüber hinaus noch einen intimen Einblick in die uneinnehmbaren Bereiche der ukrainischen Innen- und Sicherheitspolitik haben? Es war so eine schöne Erzählung! Geniales Bärchen von einem Oberbefehlshaber wird von erfolgsgeilen Präsidenten durch einen Menschenschinder ersetzt. Und da kommen Sie mit vernünftigen Hintergründen und Plausibilitätserwägungen... Ich für meinen Teil will erstmal bei der fetzigen Erzählung bleiben.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Ich möchte hier keine Sophisterei betreiben, aber Sie liegen falsch. Aus der Tatsache, dass ein erklärter oder auch klandestiner Undemokrat auf demokratischem Wege an die Macht gelangt, folgt mitnichten eine Änderung des Begriffsumfangs von "Demokratie". Die Demokratie mag tatsächlich nicht unbedingt in erster Linie von einem Wertekanon definiert werden, gleichwohl aber von strukturellen Merkmalen und Restriktionen. Man kann es auf zweierlei Weise verstehen. Demokratie herrsche vor, solange diese Restriktionen gelten, selbst wenn ein Feind der Demokratie gewählt wurde. Solange besagter Undemokrat diese Merkmale der Demokratie nicht erfolgreich angreift bzw. versucht sie zu unterminieren, dürfen wir wohl davon ausgehen, dass die Spielregeln der Demokratie unverändert gelten. Mithin ist also die Wahl von Feinden der Demokratie nicht hinreichend für die Feststellung, da sich an dem demokratischen Miteinander etwas ändert. Es muß notwendigerweise etwas hinzu kommen und eine Hinfälligkeit der Demokratie zu konstatieren. Ich bemerke die Versuche derer, die Sie zur Hölle wünschen (wir ich nicht minder), ebenso, wie sie den Begriffsumfang zu ihren Gunsten umschneidern wollen. So funktioniert das aber eben nicht. Man kann allenfalls etwas geringfügig verschieben, jedoch an den definierenden Merkmalen kann man nicht so einfach drehen. Demokratie ist, beraubt um die Hauptmerkmale, eben keine mehr. Da mögen Hubsi Aiwanger, Kaczynski und Orban, ihre opportunen Versionen lancieren, die Russen und Chinesen ihre seltsamen Neusprechs wie "gelenkte Demokratie" einem aufdrängen und die AfD die Herrschaftsform auf zur Demokratie zugelassene Autochthone beschränken wollen. All dies werden, oder würden (Hoffnungskonjunktiv), Herrschaftsformen sein, die mit der Demokratie wenig, wenn überhaupt etwas Wesentlichen, gemein haben, selbst wenn es die potentiellen Despoten und Autokraten es befehlen, es Demokratie zu nennen. Selbst wenn die Beherrschten es annehmen und befolgen...
zum BeitragChris Demian
[Re]: und das "sie" ohne den großen Buchstaben meint auch nicht den Autor... Würde ich vermuten.
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[Re]: Ich hatte mal einen Mitschüler, der sich im Bio-Unterricht in 8 Jahren nicht gemerkt hat, außer dem Satz "Die Augen der Schnecke befinden sind auf einem Tentakelpaar." Er brachte es immerzu an, egal wonach er gefragt wurde. Auch manchmal aus Verlegenheit.
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[Re]: Auch ihre Abstimmungsbegründung hat Rechtsexperten weltweit irritiert.
Ach hat sie das? Interessant...
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[Re]: >> während die Bevölkerung weder Strom noch Internet hat.
Selbst wenn, Maßnahmen zum Schutz sind niemals ein Beleg für genozidale Bestrebungen. Nicht einmal, wenn sie unwirksam sind. Abgesehen davon, dass es auch analoge Warnungen gab.
>> in die sie höchstwahrscheinlich nicht wieder zurückkehren werden
Das sind unzulässige Mutmaßungen.
Ich bin hier kein Verteidiger der IDF; einzig die Absurdität der "Argumentation" der Kläger erschüttert mich und der Erfolg beim Autor des obigen Artikel. Diese Ausnutzung der Autorität des Gerichts für eigene zwielichtige Zwecke (die Bigotterie der Ankläger haben andere Kommentatoren hier zu Genüge belegt) unterminiert auf Dauer diese Autorität.
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Lieber Autor, Sie schreiben "So, als hätten die südafrikanischen Juristen den ganzen Tag nur Blödsinn geredet und als brauche man gar kein IGH-Urteil abzuwarten, um das zu wissen." Da muss ich doch glatt mal nachfragen, haben Sie sich diese Ausführungen zu Gemüte geführt? Die Protokolle sind beimIGH (icj-cij.org) einsehbar. Ein Highlight dessen was Sie hier Argumente nennen ist z.B. dies: der Kläger trägt allen Ernstes vor, die Twitter-Warnungen (und über andere Kanäle) der IDF an die Bewohner-Gazas seien ein starker Beweis für die genozidalen Absichten Israels. Da würde ich doch sagen, Deutschland sollte sich wirklich nicht vorschnell auf eine Seite schlagen. Vielleicht stellt sich ja in irgendeiner alternativen Logik heraus, dass es stimmt! Wer völkermörderische Absichten hegt, die auch vor Gericht standhalten, sollte tunlichst darauf achten das zu ermordende Volk zu warnen und zu bitten sich in Sicherheit zu bringen.
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[Re]: Danke, Sie ersparen mir einiges an Schreibarbeit. Es ist zuweilen erschütternd wie unkritisch und kontextfrei berichtet wird... Wer nicht allzu sehr im Thema steckt, gewinnt den Eindruck in de Ukraine sei ein fieser Kampf gegen Presse- und Meinungsfreiheit im Gange. Und dieser Eindruck wird erweckt und geschürt, mit einer etwas verkappten Erzählung wie ein Organ Moskaus medialer Kriegsführung nicht mehr so ganz en vogue ist in dem angegriffenen Land. Wie seltsam wir doch drauf sind hier.
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[Re]: 1:3.3(...) Millionen versteht sich...
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[Re]: Sigma = 5 ist eine Wahrscheinlichkeit von 1 : 3,3(...) Sorry für die Pingeligkeit, aber ich hatte das Bedürfnis etwas Konkretes mitzuteilen, nach soviel Vagheiten. Es fragt sich nur, wie die Forschenden, die Ergebnisse formuliert haben. Ich tippe mal: Wahrscheinlichkeit, dass unsere Ergebnisse stimmen liegt bei 94 % — mehr oder weniger... Und dass sie als vertrauenswürdig gelten werden bei viel weniger.
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[Re]: 1:3.3(...) Millionen versteht sich...
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So ein Titel eines Artikels ist stets eine Gratwanderung. Bei diesem scheint mit die Balance zwischen catchy und Irreführung nicht so gang gelungen. Oder vielmehr so gar nicht gelungen, denn die Tatsache, dass sich die Terrorunterstützer:innen selbst als feministisch labeln, bedeutet mitnichten, dass dieses Label auch nur halbwegs die Wirklichkeit abbildet. Ohnehin stellt sich die Frage, in welcher Wirklichkeit man zuhause sein muss, um die "Befreiung der Frau" an die Bedingung "Befreiung Plästinas" zu knöpfen. Was auch immer Letzteres bedeuten soll, in der Lesart, der Terrorunterstützer:innen um die es hier geht, ist es stets ein Zustand, der so ziemlich den gegenteiligen Zustand meint, als Befreiung. Aber was weiß ich schon, vielleicht sind just die islamistischen oder weltlich-marxistischen Terrorgruppen, wie die Volksfront die größten Förderer des "Befreiung der Frau". Neben dem Iraner Regime und Andrew Tate, versteht sich.
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[Re]: Ich glaube, dass wir über zwei verschiedene Gegenstände reden. All das, was Sie beschreiben, ist der nobilitierende Teil des Ganzen. Ich glaube hingegen, das unter "Jagd" der gesamte Komplex von Mammut in die Grube locken vor Tausenden von Jahren bis hin zum allerperversesten Killen von den Big Five in Afrika zu verstehen ist. Irgendwo dazwischen ist all das, was sie hier drüber der Jagd zugute halten. Dennoch war Ihr Kritikpunkt, die stereotype Definition "Töten von Tieren". Nun ist aber just dieses der Kern der ganzen Bandbreite dessen was ich eben beschrieb, nämlich, dass das Ziel das Töten von Tieren ist. In sehr vielen, vielleicht den meisten dieser Jagd-Geschehen ist dieses Ziel ein instrumentelles Ziel zugunsten der Beförderung eines anderen Ziels, etwa Nahrungsbeschaffung oder Wildbestandpflege (was auch immer das sein mag). Einige Jagd-Geschehen haben hingegen haben ein anderes Ziel, das ebenfalls instrumentell ist, jedoch zugunsten von Befriedigung, Lust am Töten etc. und in meinen Augen irgendwie deutlich verwerflicher. So oder so, an der Definition die sie bemängeln, ist nicht zu rütteln. Jagd ist *notwendigerweise* "Töten von Tieren". Wenn Sie das zu verkürzt finden, dann ist Ihr Kritikpunkt eher, dass die anderen, ggf. positiven Aspekte, die zur Tötung von Tieren — wie manche meinen — dazu gehören, nicht hinreichend gewürdigt werden. Das ist vielleicht tatsächlich so, ich mag es nicht beurteilen. Dennoch ändert es nichts daran, dass der Kernbestandteil von Jagd der genannte ist und dass dies der einzige notwendige Bestandteil ist. Das ist vielleicht kleinkariert, aber dennoch logisch korrekt. Übrigens sagt das der Duden auch: aufspüren, verfolgen und erlegen von Wild. Ich habe zwei Jäger, oder vielmehr zwei Karikaturen von Jägern, in der Familie und kenne es von Nahem. Mehr Einblick, als ich je haben wollte.
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OZ: "mit genauso platten Stereotypen wie in diesem Artikel (z. B. dass Jagd nur als "Töten von Tieren" definiert wird)."
Nun, für gewöhnlich bestehen Definitionen aus einem Set von notwendigen Bedingungen/Eigenschaften. Soweit mir bekannt muss eine Handlung, bzw. eine Handlungskette damit sie sich als Jagd qualifiziert, nur eine Bedingung erfüllen, nämlich das angestrebte Ziel muss das Töten des/eines Tieres sein. Was diese nicht erfüllt, ist keine Jagd. Auf der anderes Seite gilt: der ganze akzidentielle Firlefanz drum herum ist für Definitionen irrelevant. Kurzum, es ist keine stereotype Definution, sondern eine sparsame aber zutreffende. Oder anders herum, ohne den ganzen romantisierenden und nobilitierenden Schnickschnack bleibt Jagd eben Jagd, wenn sie auf Tiertötung aus ist.
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[Re]: "und das im Zweifel mit genauso platten Stereotypen wie in diesem Artikel (z. B. dass Jagd nur als "Töten von Tieren" definiert wird)."
Nun, für gewöhnlich bestehen Definitionen aus einem Set von notwendigen Bedingungen/Eigenschaften. Soweit mir bekannt muss eine Handlung, bzw. eine Handlungskette damit sie sich als Jagd qualifiziert, nur eine Bedingung erfüllen, nämlich das angestrebte Ziel muss das Töten des/eines Tieres sein. Was diese nicht erfüllt, ist keine Jagd. Auf der anderes Seite gilt: der ganze akzidentielle Firlefanz drum herum ist für Definitionen irrelevant. Kurzum, es ist keine stereotype Definution, sondern eine sparsame aber zutreffende. Oder anders herum, ohne den ganzen romantisierenden und nobilitierenden Schnickschnack bleibt Jagd eben Jagd, wenn sie auf Tiertötung aus ist.
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Die eingangs genannte Prämisse und Distinktionslinie, Streit sei das demokratische Ideal und Einigkeit, jenes der Autokratien und der totalitären Systeme, ist leider arg verkürzt. Der eigentliche Unterschied ist ein wenig anders gelagert. Auch anti-totalitäre Systeme streben nach Einigkeit, allerdings unter Einbezug und Mitwirkung aller (relevanten) Stimmen. Die Einigkeit der Totalitären, ist eine verordnete Einigkeit ohne Mitwirkung. D.h es ist nicht der Unterschied zwischen Streit und Einigkeit, sondern der wie Einigkeit erzielt wird. Es sind ohne Weiteres demokratische Einigkeiten ohne jeden Streit denkbar. Diese haben keineswegs einen Makel aufgrund des konsensuellen Zustandekommens, sofern eine transparente und Teilhabe sichernde Prozedur dazu führte. Kurzum, es ist der Weg zur Einigkeit, der den Unterschied macht. Leider baut die übrige Argumentation weitgehend suf diesem unscharfen Start auf. Übrigens streitet die Philosophie auch nicht darüber "was Tatsachen konstituiert". Tatsachen sind qua Definition Bestandteile der Wirklichkeit. Das ins Spiel gebrachte orwellsche Wahrheitsministerium müsste darüber richten, welche Aussagen mit Tatsachen übereinstimmen. Falls jedoch streit darüber herrschen sollte, was zu Tatsachen zu zählen ist und was nicht, wäre es ein Ministerium, das über Qualität von Evidenz zu entscheiden hätte. Das sind aus der Sicht der Philosophie essenzielle Unterschiede.
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Der Witz von Dancygs Schwiegersohn ist an sich ziemlich gut. Allerdings verliert er in d(ies)er Übersetzung "gefangenes Publikum", weil die englische idiomatische Wendung nicht getroffen wird. Es müsste wohl "gefesseltes Publikum" heißen um den Wortwitz ganz zu retten. Die bemerkenswerte Haltung von Alex Dancyg erinnert frappierend an die Untergrundschulen während der Naziherrschaft in Polen etwa oder die Klassen, die man in Lagern organisierte. Frappierend, weil man man es eigentlich in dunklere Zeiten verorten würde. Es ist wirklich eine bewundernswerte Haltung und ganz klassisch im Sinne des Homme de Lettres...
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OZ: Das Milieu /.../ hat Irritationen.
Das beschreibt die Situation ziemlich gut. Leider kann man sich am Hirn nicht kratzen...
Die übrigen Erklärungen bewegen sich zwischen Bekanntem und Anfangsverdachtsfällen und scheinen unvollständig. Zum einen setzen sie auf Rationalisierung von Beweggründen. Diese sind jedoch — vor allem in diesem Milieu — reinste Gefühlentscheidungen. Die Motiv-Diffusität hinter dem Vorgang, der diese Wähler zu der "Erkenntnis" bringt, ein Faschist müsse her, ist teilweise vermutlich eher mit Werkzeugen der Psychologie zu erklären als mit Stanzen á la "sektorale Krisen". Klar, das ist es bestimmt! Aber die Entscheidung sogar zum eigenen Schaden die AfD zu wählen ist mitnichten auf Basis der Erkenntnis gefallen. Selbst als externe Diagnosen erklärt es weing. Meines Erachtens fehlt vor allem der Faktor "Normalisierung" im übrigen medialen Diskurs. Jenes alltägliche Raunen, Hetzen und Feldbereiten des Boulevards. Alles Durchgehenlassen kleiner rassistischer Eklikgeiten und Ungerechtigkeiten im Alltag. Die Überführung von Anfangsverschwörungen in Alltagserzählungen (so dass sich selbst Gottschalk gecancelt fühlen darf). Alle Diffamierung des Ringens um Gerechtigkeitsausgleich zum Revanchismus. Alle Kriminalisierung des Engagements (OZ: "Klimakriminelle"). Zwischen der Präsenz von lieben und lustigen Faschos auf TikTok und der Entwicklung einer rechten mainstreamigen Jugendkultur ist noch so viel erklärungsbedürftiger Raum... Da reicht es nicht aus von geframter Überlegenheitsattitüde zu reden, selbst wenn dies stimmen mag. Die Frage ist, wieso ist so ein fragiles und banales Konstrukt wie eben diese Überlegenheitsattitüde, die die AfD propagiet, so attraktiv? In irrer Gleichzeitigkeit mit dumbem Opfergerede? Was vereinigt diese widersprüchlichen Konzepte im Wählerkopf zu schein-konsistenter Anschauung? Gewiss ist es nicht der drohende Verlust der Gasheizung (der noch so ein boulevardesk vorbestelltes Feld für die AfD ist).
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Aj wej, ermm eine Hegel-verseuchte KI ins Räsonieren gerät, ist wirklich der Punkt erreicht, an dem wir uns über KI-Alignment Gedanken machen sollten...
Übrigens könnte man das Verinnerlichen des Wertes logischer Konsistenz als Hinweis für "Integration" nehmen. Und in diesem Zusammenhang scheint OZ "Und was ist Identität für etwas, das immerfort ist und gleichzeitig nicht ist?" ein Fall fürs Hereinfallen auf eigene Metaphern. Jede KI hat eine standfeste und unleugbare physische Existenz. Diese ist mitnichten "immerfort" persistent. Auch die hat ein Ende; was dabei die "gleichzeitig(e)" Nicht-Existenz sein soll, ist überaus fraglich. Der springende Punkt scheint zu sein, dass für die Identität ein Subjekt vonnöten ist, das ein Selbstverständnis besitzt, das jenseits der Rekapitulation von Phrasen existiert. Der Schritt zur Identität benötigt also keine Zeitlichkeit etc. dafür habe rein selbstreflexives Verhältnis, ein Selbstbezug etc. In erster Linie ist Identität ein Verhältnis zu sich selbst und eine Abgrenzungsleistung zum Rest der Welt. Alle weiteren Identitäten (von Eigenschaften, die man sich selbst zuschreibt bis zu solchen Trivialitäten wie Heimat und Paß) sind Sekundäridentitäten. Ohne die eine sind die anderen weitgehend sinnlos. Kurzum, scito te ipsum geht jeder weiteren Spielart von Identifikation voraus.
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[Re]: Ja, weshalb die Philosophie her halten muss ist unverständlich. Allerdings ist es — mit Verlaub — eine bestimmte nicht so ganz gestrenge "Richtung" der Philosophie; schaut man sich die Namen an, sind es durchweg Anhänger (um nicht zu sagen Jünger) der Kritischen Theorie und vergleichbarer verquaster merkwürdiger Ecken der Disziplin. Als Philosoph sehe ich nicht einen Namen der mir bekannten Leute aus dem Bereich der eher dem logisch strengen Denken — etwa der Analytischen Philosophie — zugetanen Philosophen. Ich frage mich nun, ob das ein merkwürdiger Zufall ist. Ist es ein Zufall, dass in den Schriften der Kritischen Theorie es meist vor non-sequitur-Fehlern nur so wimmelt und der Analogieschluß über allem herrscht (der überhaupt kein korrekter logischer Schluß ist). Ist es ein Zufall, dass die Postkolonial Theory mit historischen und überhaupt faktiven Grundlagen sehr nonchalant umgeht und es mit Prämissen ohnehin nach Gusto umgeht und hier dieses Denkmuster auch hier wieder zum Vorschein kommt? Da ich von Berufs wegen in der letzten Zeit einige Texte der Postcolonials lesen musste, weiß ich, dass man sich in dieser — sorry — Clique sehr schnell in eine sektenmäßige, repetitive Binnenerzählung begibt, die durch die Brille der überaus schwachen Prämissen dieser Subdisziplin beherrscht wird. Eine der (übrigens nicht eigens begründeten) Grundannahmen ist, dass Israel ein prototypischer Kolonialstaat nach dem Kolonialismuszuschnitt des 19. Jh. ist. Das ist natürlich kompletter Quatsch. Allerdings nimmt es diese spezielle Philosophie es alles eben nicht so genau und macht passend, was nicht von sich aus paßt; auch die Historie, wie ich eingangs schrieb. Nun die Frage, warum muß eine ganze vitale Disziplin mit 2500-jähriger Geschichte herhalten für eine zusammengeschusterte Denkfigur, die weder links noch den Namen Philosophie verdient? Das verstört mich als Philosophen. Und noch mehr ärgert es mich. Was soll also der anmaßende Titel "Philosophy for Palestine", Leute?
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[Re]: Sowas wie Greenwashing bloß auf dem Feld der Diversität und Sichtbarkeit. Korrekt müsste es Tokenism heißen...
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[Re]: So ist es.
BTW: von Partieverläufen oder Notationen getrennte Hinweise wie "übersah den Zug Springer auf e4." klingen seltsam laienhaft. Ist ja nicht sowas wie Bananenflanke auf den Kopf von 'nem Stürmer Rudi soundso...
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Bellizismus führe also in OZ „In gebrochene Völker, die sich Herrschern präventiv unterwerfen.“? Und ich dachte das sei die Lösung der Pazifisten! Da haben mich all die die Merkels, Prechts, Schwarzerknechts und andere ergebe-dich-und-alles-wird-gut-Apologeten ganz schön reingelegt! Verkauften mir einfach das bellizistische Paradigma als Kern des Pazifismus! Nebenbei bemerkt ist der Satz „Mit Philosophie kommt man hier ohnehin nicht weiter.“ ein Skandal! Nichts von dem, was hier so wirr präsentiert wird, würde einem akademischen Philosophen unterlaufen. Betonung auf "akademisch" wohlgemerkt. Die landläufig als Philosophen bekannten Gestalten sind dilettierende Laien, die — hier kommt ein Gag aus dem Herzen der besagten akademischen Philosophie — eher philosopheln denn ersthafte Philosophie zu betreiben. Der Pazifismus wird jenseits der Philosophie, die sich damit befaßt, als eine Gegenposition zum Bellizismus betrachtet. Hätte man jedoch diese Disziplin konsultiert! Diese kennt eine feinere Unterscheidung, denn zwischen der Ablehnung kriegerischer Handlungen und ihrer dezidierten Befürwortung gibt es Platz für Positionen, die nicht pazifistisch sind, weil sie diesen Mitteleinsatz nicht rundum ablehnen und nicht bellizistisch, weil sie diesen nicht befürworten, sondern lediglich für zulässig oder geboten halten. Das ist ein erheblicher Unterschied, der z.B. in sog. Humanitären Interventionen zum tragen kommt. Wo wir gerade bei der Philosophie sind! Der Solipsismus ist mitnichten die Position, wie sie hier skizziert wird. Mitnichten ist dieser darauf aus, für jede/n eine eigene Realität zu postulieren. Man könnte ihn so verdrehen, doch ist OZ "so viele verschiedene Realitäten wie es Menschen" mit keiner der Standartversionen der Solipsismus verträglich. Kurzum, selbst wenn dieses Gespräch der Ungelehrten (frei nach Cervantes) etwas karikieren soll, wird im Wirrwarr falsch dargestellter Positionen nicht deutlich was er karikieren will. Aber Belly-zismus ist 'n Brüller.
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[Re]: Vielen Dank für diesen Kommentar auch und insbesondere den letzten Satz. Ich hätte mich nicht getraut von Schäbigkeit zu sprechen, finde es aber zutreffend. Die vom Autor genannten vergleichbaren Eingriffe die ne-bis-in-idem sind prima facie bereits strukturell unterschiedlich. Urteile, die unter Einbeziehung gefälschter Beweismittel zustande kommen oder bei Prozessbetrug, bieten keine ausbeutbare Analogie zu Urteilen, die Ergebnis vollständiger aber möglicherweise für eine Verurteilung nicht hinreichender Einbeziehun aller zugelassener Beweismittel. Das sollte, bei allem Vertrauen auf das eigene Empfinden und das sprichwörtliche gesunde Volksempfinden, einem Kommentator von BVerfG-Urteilen irgendwie auffallen. Bei dem Verweis auf die grundsätzliche Möglichkeit des Eingriffs in verfassungsrechtliche Grundrechte, wenn dieser zum Schutze anderer Grundrechte geschieht, bleibt der Autor die Ausformulierung schuldig, welche anderen durch partielle Aushebelung von ne-bis-in-idem geschützt würden. Ganz zu schweigen davon, warum dann diese vorrangigen Schutz verdienten.
zum BeitragChris Demian
Jemand sollte so gnädig sein und den Unterschied zwischen Verlautbarung und Argumentation erklären... Und bei der Gelegenheit auch noch der TAZ vermitteln, dass ein Gastkommentar wiewohl der eher ungezwungenen Form des Geplappers zuzurechnen ist, dennoch nicht völlig aus Copy & Paste-Phrasen und aneinander gereihten Statements bestehen kann. Wozu eine Verlautbarung, die im Wortlaut so in Werbespots zu finden ist, als ein Gastkommentar präsentieren? Man stelle sich vor, irgend ein Honk aus der Pol-Nachbarschaft des Hufeisens dürfte seinen Quark hier breittreten. Das Land ist am Abgrund, die Biodeutschen unterbuttert und das obwohl sie sich keine Butter mehr leisten können. Ganz Deutschland am Boden, während alles um uns herum und allem voran Russland und Kimkorea floriert... Ach ich Idiot! Das steht hier ja auch schon drin! Fehlt eigentlich nur noch ein schmissiger Slogan... Mit Sozialnationalisten gegen die Nationalsozialisten oder sowas.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Hübsche Aufzählung! Also kurzum, Israel hat das Recht oder vielleicht sogar die Pflicht gegen die Schlächter der Hamas vorzugehen. Aber leider leider geht es nicht, weil diese sich in dem Elendsquartier Gaza halt unter allen anderen Elenden gemütlich gemacht haben. Tja, Pech gehabt Israel, chill dich jetzt und warte auf das nächste Pogrom? So in etwa? Übrigens Israel vorzuhalten, der Staat habe tatenlos zugesehen, als die Hamas sich in Gaza breit gemacht hat, ist echt zynisch. Mal in der Erinnerung nachgraben. Hat Ariel Sharon und später Ehud Olmert nicht 2005 alle israelischen Siedlungen in Gaza geräumt und alles was mit Israel zu tun hatte abgezogen und alle in palästinensische Selbstverwaltung übergeben? Hat im Januar 2006 nicht die Hamas die Wahlen gewonnen? Hat die Hamas nicht kurz darauf alle Verwaltung an sich gerissen die Fatah vertrieben und teilweise massakriert? Hat die Hamas nach dieser Machtübernahme nicht instand angefangen Israel verstärkt zu beschießen? Hat Israel nicht darauf hin versucht international Druck auszuüben? Hat daraufhin nicht ein gewisser Ban Ki-moon in seiner Rolle als UN-Hauptfuzzi Israel für alles verantwortlich gemacht und aufgerufen sich nicht zu wehren? An welcher Stelle dieses Weges sehen Sie den Zeitpunkt für Israels Eingreifen? Gleich nach den Wahlen oder erst nach Ban Ki-moons Intervention, so aus Trotz? Ich kann mit die Entrüstung ausmalen, wenn Israel gegen diese neue Hoffnung auf demokratische Selbstverwaltung in Gaza vorgegangen wäre... Oder die so called Friedensbotschaft des UN-Sekretärs mißachtet hätte. Ich finde diese deutsche Abwägerei was Israel so alles verbrochen hat und daher das Massaker regelrecht gebucht habe echt erschütternd. Ihr Satz "Israel muss das nun in Ordnung bringen..." erstaunlich. Wie wäre es wenn es die ach so erschütterte muslimische Welt es täte? Mit respektvollem Zunicken der selbstgerechten deutschen Linken vielleicht? Ich hätte mich noch vor kurzem selbst noch dazu gerechnet...
zum BeitragChris Demian
[Re]: Sie haben vollkommen recht — sofern man über Prophetie so etwas sagen kann. Allerdings waren die ideologischen Leitplanken der postkolonialen Linken bereits vorher einigermaßen schräg und verbeult. Israel ein Kolonialstaat? Die Hamas als Resistance? Autochthonie-Erwägungen als Maßstab für Grenzen der Meinungs- und Ausdrucksfreiheit? Just dieser letzte Grundsatz riecht förmlich nach der identitäteren Rechten. Die Frage, warum die postkoloniale Linke bei einem Akt solcher unvorstellbaren Barbarei keinen Millimeter von ihrem inhärenten Antizionismus abrückt — was m.E. nur ein Label für etwas anderes ist — ist zugleich mehr als erstaunlich. Ebenso wie das Bejubeln der Barbarei in Dt. und fast überall in der Welt. Ich für meinen Teil hätte gedacht, es gäbe etwas moralisch Universelles in uns, etwas das uns alle verbindet und etwa das Abschlachten von Babys in einer zutiefst menschlichen Regung kategorisch ablehnen lässt. Aber falsch gedacht, manche lassen Sektkorken knallen. Die hisige Linke kommt mit "aber aber aber"-Gefasel daher, die globale Linke schreibt Solidaritätsnoten für die Schlächter und kontextualisiert das Pogrom im Rahmen des Antikapitalismus, der deutsche Kulturbetrieb irrlichtert ebenso, wenn nicht noch übler, all die, die man sonst nicht los wird und die zu allem etwas zu sagen haben, sind plötzlich unsichtbar... Na, das hat ja echt mal geklappt mit zivilisatorischem Fortschritt, der mal als ewiges linkes Programm galt. Um mal auf Ihre Prognose zurück zu kommen, wenn das unfassbare Geschehen vom 7.Okt. dies in der Linken bewirken sollte, dass sie sich wenigstens ihrer geschichtsvergessenen und moralisch zusammengefrickelten ideologischen Grundierung bewusst wird, dann meinetwegen! Fehlt eigentlich nur noch ein Dank der Linken an die Hamas für diesen Weckruf...
zum BeitragChris Demian
[Re]: "ungeheure Vernichtung" des Lebensraumes? Ist das eine Formel aus einem Hamas-Führer für befreundete Antisemiten in aller Welt? Und Israel-Kritik? Ist das ein neues Hobby in diesem Land? Oder schon ein Ausbildungsberuf? Was lieber Mit-Forist hast Du an Israel zu bekritteln? Ich habe z.B. vor einiger Zeit die Bulgarien-Kritik für mich entdeckt! Bin dann eine Zeit lang als eifriger Bulgarien-Kritiker aufgetreten. Und wie! Ich meinte es echt ernst. Nur nahm es niemand ernst. Alle hielten es für'n Scherz. Also dachte ich, vielleicht muss es ein anderer Staat sein, irgendwas mit Diktatur und Ausbeutung und so. Als wurde ich Venezuela-kritisch. Und wieder ganz fies ernst, wegen Diktatur und Armut und Unterdrückung der Menschenrechte. Und wieder dasselbe! Niemand nimmt einen Venezuela-Kritiker ernst! Das muss was Spezielles sein mit dieser Israel-Kritik in diesem Land! Bloß was? Nun, vielleicht ist es die Motivation der sich so gebenden Kritiker? Ist diese vielleicht nicht doch immer mindestens ein kleines Bisschen anti-jüdisch motiviert? Ich kann es aus Gründen der Herkunft nicht ausprobieren, bin also auf solche Posts wie dieses angewiesen. Einzig, der Verweis auf irgendwelches Geschehen, das mit zu bedenken sei — etwa Guterres' "nicht luftleerer Raum" ist ein Insinuieren einer Kausalität oder Begünstigung von solchen Pogromen. Letztlich eine Rationalisierung, weil man rationale Gründe annehmen müsse, die kausale Wirkung entfaltet hätten. Das ist das Verstörende daran, denn egal wie die Umstände sind und was passiert ist, es führt von diesen Umständen niemals ein rationaler Weg zu diesen Taten; keine kausale Rechtfertigung. Freilich sehen es die Antisemiten, sorry, die Israel-Kritiker anders. Es gäbe Umstände, die etwa Enthauptungen von Kindern nachvollziehbar machten. Ich glaube bloß, dass hier diese vielen Relativierer auf den eigenen — stets negierten — Antisemitismus hereinfallen. Es gibt für diese Taten kein denkbares Setting, das sie rechtfertigen würde. Keines.
zum BeitragChris Demian
Na, ob man nicht doch noch erst — bevor die Welt den Schritt wagt sich dieses furchtbaren Repressionsapparates zu entledigen — fordern sollte, dass sich die Welt erst einmal frei von Verbrecher:innen macht? Jedenfalls weiß ich nicht, ob ich, wenn der Ausbrecher aus der JVA soundso, der vier Leute gemeuchelt hat (aktuelle Meldung) vor mir steht, erfolg darauf verweisen kann, dass in der TAZ stand, dass alles gut wird. Ach ich Idiot! Diese Ausbrecher aus Gefängnissen wird es nicht geben, wenn es keine Gefängnisse mehr gibt... Jetzt habe ich es kapiert. Danke! Aber Moment mal! Wird es auch die Verbrecher nicht mehr geben? Ich glaube, der Plan ist so ähnlich wie der Vorschlag Krankenhäuser zu schliessen, weil ja dann niemand mehr im Krankenhaus liegt. Sprich niemand ist mehr krank!
zum BeitragChris Demian
[Re]: Sie verwechseln "recht haben" mit Verantwortung bekommen. Wahlen nobilitieren nicht das Erzählte der Gewählten zur Wahrheit, sondern geben eine Handlungslegitimation aufgrund des Erzählten (neben vielen anderen Faktoren bis hin zu diffusem "den mag i net"). Mir scheint, Faktizität und Wahrheit sind nach wie vor völlig unbeeindruckt von politischer Verwirrung; und sollten es weiterhin sein. So ein kossensueller Wahrheitsbegriff ist eher kruden und zwielichtigen "Demokratien" eigen. Kurzum, das Geschwurbel der Aluhüte und all derer, die deren Zeugs — auch wider besseres Wissen, wie all die Demagogen, die davon bloß gut leben wollen — verbreiten wird nicht wahr durch das Votum der Wähler, die es als Grundlage für ihre Entscheidung nehmen.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Sie sind in dieser Hinsicht allzu großzügig! KGE konstatiert eine anstehende Veränderung dieweil HGM eine darin verschwörerische
zum BeitragAbsicht irgendwelcher Eliten suggeriert. Das Verschwörungsmässige an seiner Version ist just die Erklärung die nicht ohne Verschwörung
auskommt. Wenn ich sage, verdammt mein Strumpf hat 'n Loch und Sie dass die Eliten es so gedeichselt haben, dass mein Strumpf ein Loch hat,
so sind Sie Verschwörungserzähler *trotz* unserer Einigkeit über den Zustandder Socke.
Chris Demian
[Re]: >> Was ist denn z.B. mit schwulen oder lesbischen Schüler_innen an der Schule selbst?
zum BeitragChris Demian
[Re]: Ja, schön wäre es, ein bisschen Wirtungen schadte niemandem. Aber, Sie werden enttäuscht sein und eher eine laue Aktualisietung von 'Unterm Rad' vorfinden. Das krasse Gegenteil von Avantgarde, brave Ratgebersentenzen und sagen wir mundgerechte aber nicht eben tief oder schmerzvoll schürfende Erklärung einer Szene, just für Kulturkonsumenten, denen diese Subkultur hermetisch und entrückt erschien. Ein bisschen Acha!-Lektüre für alle die "Oh! Diese Jugend"-Prustende 60+ Junggebliebene. Eher cringe und sus als Catcher in the Rye...
zum BeitragChris Demian
Der Argumentation liegt ein recht häufiger erkenntnistheoretischer Fehler zugrunde. Es wird angenommen, es wäre möglich zwischen echter und unechter Sache zu unterscheiden. Der Fehler ist nicht unbedingt selten. Meist wird angenommen, dass etwas ein "natural kind" ist und sich somit eine aus der Empirie ableitbare Definition dafür stricken lässt. Diese dient dann der Unterscheidung, ist es ein Pferd, das ein Spaßvogel gestreift bemalte oder doch ein echtes Zebra. Nun ist der Begriff der Gemeinschaft gewiss kein natural kind sondern entsteht aus einem Konsens oder wird gebildet qua Übereinkunft oder meinetwegen Konvention. Alles davon unterliegt einem hist. Wandel bei der Begriffsbildung. Die Tatsache, dass Gemeinschaften heute ggf. anders konstituiert werden als früher, ist kein Ausweis für irgendwas. Bei solchen Begriffen reich es aus, dass die Beteiligten überzeugt sind Teil von etwas zu sein, für die Annahme det Existenz. Wie gesagt, no natural kind... (ich vereinfache hier etwas).
zum BeitragChris Demian
Ja, ja, alles was normativ grundiert ist, ist bloße Lifestyle-Flause großstädtischer Eliten. Hingegen ist aller direkte Ausfluss unreflektierter Bequemlichkeit und Ablehnung von Verantwortung und Solidarität just jenes vielfach herbeizitierte gesunde Volksempfinden... Na, ob Sie da nicht auf die '"...aber normal"-Narrative derer reinfallen, die diesen Antielitarismus und vermeintlichen "Normalisnus" propagieren? Würde man nicht ob der von Ihnen angeführten wiss. Bildung erwarten, dass ebendiese Ihnen hilft es zu durchschauen? Oder üben wir uns alle schon in der Ranwanze an das künftige Normalotariat, das sich gerade - so auch Wagenknechts querfrontalen Wunschträumen - vereinigt?
zum BeitragChris Demian
Vielen Dank für diesen Übersichtsartikel. Einige Fragen stellen sich dennoch. Was ist mir "Diese ethisch unbedenklicheren Zellen" gemeint? Es sind ja niemals Gegenstände ethisch bedenklich sondern stets Handlungen. Hier wird es kategorial etwas messy. Die Formulierung "Denn unabhängige Wissenschaftler:innen" wiederum scheint falsch. Es sind Wissenschaftler:innen, die nicht in diesem Bereich forschen. Das ist eine allenfalls eingeschränkte bzw. relative Unabhängigkeit und nicht das was man normalerweise als "unabhängig" versteht. Und zu guter Letzt der Schlusssatz: "Gleichzeitig muss natürlich sichergestellt werden, dass die Freiheit nicht für unethische Vorhaben missbraucht wird." Was sind unethische Vorhaben? Die Crux ist, dass nicht etwaige Kontrolle der Wissenschaft das Problem ist, sondern, der fehlende Konsens was in diesem Zusammenhang unethisch wäre. Viele halten das Hantieren mit Zellhaufen als völlig unproblematisch; irgendwelche anderen sehen darin Verwerfliches — der springende Punkt ist die "passende" Ethik, nicht das fehlen institutioneller Aufsicht. Und nach einer Einigung in Sachen solcher Standards, sieht es gerade nicht aus.
zum BeitragChris Demian
So munter und kohärent dieser Text ist, scheint er *doch* einiges zu vermengen. Die vielfach herbei geschriebene Trennung zwischen Autor*in und Erzähler*in ist nichts, das durchgehend und in allen Fällen ein und dieselbe Sache beschreibt. Die Autorin schreibt von einem Übergriff gegenüber der Wirklichkeit, derweil dieser im Fall frei fabulierender Autor*innenschaft eine Metapher ist, geht in solchen Fällen, wie jenem inkriminierten um eine Fiktionalisierung vor gegebenem Hintergrund eines realen und mit realen Konsequenzen daherkommenden Übergriffs. Der Täter, der einen realen Übergriff fiktionalisiert, beutet ein reales und für das Opfer bereits eine reale Schädigung bedeutendes Geschehen aus. Auch diese Fiktionalisierung geht mit dem Vergreifen an der Wirklichkeit einher aber eine weiteres, zusätzliches — d.h. in der metaphorischen Bedeutung von Wirklichkeitsübergriffigkeit, geht beides nur teilweise parallel. Und wie sieht es mit dem Zugriff des Täter-Autors auf das Geschehen im Vergleich zur Fabulier-Autor*in? Ist hier nicht etwas substanziell anders? Ich möchte nicht behaupten, dass diese Differenz ausreicht, um eine auch normativ andere Behandlung zu rechtfertigen — das etwaige canceln z.B. Vielleicht ja, vielleicht nein. Die Autorin meint aus aus der obigen Trennung ein nein herleiten zu können. Ich wäre nicht so voreilig. Die eingangs vorgebrachte Diagnose, es sei eine weitere Erscheinung des Zusammenfallens von Identität und gemutmaßter Gesinnung, ist damit m.E. mäßig begründet. So sehr mir z.B. die Annäherung des Autochthonie-Denkens der woken Linken (Hautfarbensegregation von Übersetzer*innen, Löckchen nur für Lockenköpfchen) und der identitären Rechten (Bratwürste und Lebensraum nur für Biodeutsche, Feuchtbiotope nur für heimische Kröten) aufn Senkel geht, hier glaube ich, reden wir über etwas anderes: In beiden Fällen geht es darum, dass Identität vermeintlich die Gesinnung determiniert — Täter-Identität ist jedoch etwas komplett anderes als Inuit-Sein.
zum BeitragChris Demian
Ich mache mir langsam Sorgen um die Philosophie (als Insider). Ich empfehle an dieser Stelle mal die gängigen logischen Fehlschlüsse nachzuarbeiten. Konkret hier *companions in guilt*, denn aus der furchtbaren rassistischen Ungerechtigkeit von Früher und einer vagen Ähnlichkeit zur "Entrechtung" der Kinder folgt *mitnichten* eine normativ ausbeutbare Parallele. Aus einer schändlichen Entrechtung und Entmündigung von Frauen folgt logisch keine analoge Beurteilung einer (in Frage stehenden) Entrechtung von Kindern, die auf ähnliche Weise korrigiert gehört, wie in vorangegangenem Unrechtsgeschehen. Das sind krasse Fehlschlüsse, wie sie im Philosophie-Einführungsbüchern stehen. Darüber hinaus empfehle ich die Modalität von "können" nachzuarbeiten, denn Fähigkeiten ist ein notorisch mehrdeutiger Begriff. Die ganze Passage, die eine Parallele zwischen dem Verwehren von Rechten bei Behinderten und bei Kindern aufmacht, basiert auf dieser Mehrdeutigkeit. Man lese dazu Angelika Kratzers 'Modals and Conditionals" und einem wird der Unterschied zwischen grundsätzlichen Fähigkeiten und situativen Fähigkeiten klar und das obige "Argument" fällt in sich zusammen. Anthony Kenny just hat dazu ganze Bibliothek zusammengeschrieben. Sieht man von der philosophisch mega-schludrigen Begründung, bin ich für ein Kinderwahlrecht... Und freue mich schon auf die Plakate "Überraschungseier für alle! Wählt XYZ". Wo ich gerade dabei bin, man könnte in diesem Zusammenhang über die rationale Willensbildung und Verantwortungsbewusstsein nachlesen, bevor wir aus Gründen der Anti-Altersdiskriminierung Kindern Autos kaufen und sie Hirn-OPs durchführen lassen (ich erwähne es nur als ein weiteres Beispiel für companions in guilt... :-)
zum BeitragChris Demian
[Re]: Chaprau! Unerwartet gescheiter und kenntnisreicher Kommentar. Danke dafür! Ich hätte den Ideologiebegriff, den Sie ansprechen eher bei Karl Mannheim verortet, aber meinetwegen Pateto. Ansonsten haben Sie völlig recht und das obige Argument zur Negation der Existenz der Objektivität ist ein schulbuchmässiges non sequitur. So nach dem Muster der Erstsemestersufgabe "Finde den Fehler: jeder Mensch hat irgendwo ein paar Münzen, also haben alle Geld und wenn alle Geld haben, ist niemand arm." Nach 2500 Jahren philosophischer Scharmüztel um die Objektivität, ist es meines Erachtens Hybris zu glauben, et voila, ich habs gelöst.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Ja, für alle denen der Fascho alleine nicht gruselig genug ist, exhumieren wir Erich Böhme... Zugegeben, das Interview gäbe ein sehr treffendes Bild des hiesigen Diskurses um un mit Nazis. Ein Hoch auf den MDR für sein unermüdliches Engagement für Normalisierung des ehedem zurecht unsagbaren! In einem Land, in dem man aus Freizeitparks rausgeschleift wird, weil man ein Antifa-Shirt trägt, ist das Herumhitlern zur besten Sendezeit natürlich nur konsequent...
zum BeitragChris Demian
[Re]: Sorry, aber was Philosophie anbelangt, insbesondere die Descartes', so sind Sie NPC... Konkreter: Descartes' Solipsismus ist letztlich gar keiner — vielmehr eine erkenntnistheoretische Position. Selbst wenn man bereit wäre so etwas wie einen moraltheoretischen Solipsismus jenseits einer Metapher anzunehmen, hätte dieser mit Descartes nichts zu tun... Man könnte natürlich auch sagen in Ihrer Ideenwelt ist Descartes NPC...
zum BeitragChris Demian
[Re]: Ja, ein "Chapeau!" ach von mir. Die Beobachtung, dass hier ggf. ähnliche Mechanismen einer ganzen Bandbreite von seltsamen Erscheinungen zugrunde liegen, ist nicht häufig zu lesen. Vielen Dank!
zum BeitragChris Demian
[Re]: Mit allem gehörigen Respekt für Ihre Prophetie... Dieser Artikel ist nicht die Erzählung, wie dieser braune Haufen qua Zauberspruch und Verschworrenheit mit anderen Schurken *Zack, Peng!* weg sein wird. Es ist eine Beschreibung wie die Nähe von diversen angebräunten Scharnieren hergestellt wird, wie die Verkommenheit der AFDler mit etwas Hilfe von diesen und jenen in die unbeeindruckte oder laisser-faire Restgesellschaft diffundiert ohne, dass sich allzu viel Widerstand regt. Und liest man die Nachrichten der letzten Monate gewissenhaft auf diese Beobachtung hin, so finden sich unzählige Beispiele für derlei Einflechtung sowohl der Positionen als auch der Personen. Die Verblödungspostille von Springer macht eine tägliche Wasserstandsmeldung, wie weit dieses Projekt bereits gediehen ist und das mit einem eindeutig anbiedernden und ranwanzerischen Zungenschlag. Highlight heute: "Was ändert sich wenn die AFD regiert" (freilich, weil man bei der Vierbuchstabenzeitung den Konjunktiv nicht kennt). Der MDR "diversifiziert" das Mittagsmagazin in Richtung mehr weiße Haut, weil PoC-Moderation dem Ostdeutschen nicht so zusagt. Die CDU nennt sich selbst AFD mit Substanz (sic!) und ihr parlamentarischer CEO sagt in den Hauptnachrichten — kein Scherz — das Grundgesetz habe an Bedeutung verloren (im Bezug auf das Asylrecht). Was ist mir jenen, denen Verfassungstreue mal etwas galt? Ist nun alles auf dem "Prüfstand", weil Merz ein klassischer Underperformer ist und niemand der Anbräunung sowohl des Ostens als auch diverser "Institutionen" (kleinere/lokale Gewerkschaften, die sich der AFD anbiedern, IHKs, diverseste Vereine, die regelrecht um Nazifizierung buhlen, Zeitungen und sogar Teile des ÖRR) etwas entgegen zu setzen hat?
Kurzum, ich glaube das was sie hier prophezeien ist ein Wunschtraum (den habe ich auch) aber das Gegenteil wird der Fall sein, wir laufen sehenden Auges in die neue Zeit des Faschobiedermeiers rein... Und am Ende wird's wieder keiner gewesen sein wollen.
zum BeitragChris Demian
Liebe Taz, ist das ein redaktioneller Artikel oder nur mal wieder Werbung für den um sich greifenden Eso-Drift? Ich frage nicht nur, weil er Inhalt so Aluhut ist, sondern auch weil der Artikel stellenweise auch sprachlich wie ein Werbetext aus 'ner Brochüre irgendeiner TCM-Bude klingt. Man möge bedenken, diese nicht evidenzbasierte Quacksalberei versucht sich schon seit Langem in den Leistungskatalog der Krankenkassen hineinzuschummeln. Unter anderem auch mit solchen Annäherungen... Die Autorin macht hier zwar allerlei ehrenwerte Versuche mit indirekter Rede eine Distanz zu dem Schmonzes zu erzeugen. Das ist ihr hoch anzurechnen. Dennoch wird mit solchen Sätzen wie "Denn TCM sei in westlichen Forscher*innen-Kreisen immer noch selten vertreten." suggeriert, es sei ein Phänomen der Ignoranz, während Tatsache ist, dass sich doch beides ausschließt: entweder Forscher*in-Sein oder TCM-Glaube — ganz egal ob westlich oder östlich. Übrigens ist das erwähnte Einschleichen auch an den deutschen Universitäten zu beobachten; darin auch ein steigender Einfluss Chinas (u.a. mit merkwürdigen Knebelverträgen für Finanzierungen von Projekten und Lehrstühlen) an den Unis. Man kann neuerdings sogar an deutschen Technischen (!) Universitäten in TCM promovieren! Mit staatlich verliehenem wissenschaftlichen Titel zerreibt man anschließend Tigerpenisse zu hochwirksamer Medizin, während im Tiegelchen die Bärengalle schon friedlich vor sich hin köchelt. Uff, ich glaube gegen meine Aufregung hilft nur noch ein Tee aus feingeriebenem Skorpion.
zum BeitragChris Demian
[Re]: Ich befürchte, Sie sprechen hier eine nicht überwindbare Kluft an. Und ich gebe Ihnen auch recht, die Vermitlung der Konzepte und ihre Popularisierung usw. muss tatsächlich auf jedem "Diskursniveau" stattfinden. Allerdings zu erwarten, dass auch die Erarbeitung und die theoretische Auseinandersetzung mit den Konzepten auf vereinfachter Sprache und Kommunikation stattfindet, ist vielleicht nicht ganz realistisch. Es gibt vielfach Beispiele, wie es dennoch geht, grob gesehen blickt niemand durch, was die Ingenieurinnen in den Mobiltelefonen und sonstigen Gadgets so treiben und alles berechnet haben. Und dennoch ist eine mündige informierte und selbstbestimmte Nutzung für jede/n möglich. Selbst die uninformierte verschworene Ablehnung steht zur Auswahl. Wir können es vielleicht so auch in anderen Bereichen halten, ohne, dass der Vorwurf der Abgehobenheit gerechtfertigt wäre. Wir überlassen z.B. die Debatten in der Rechtsphilosophie den Philosophen, Juristen usw., die Auswirkungen und Verwicklungen lassen wir druch andere (Medien, Lehrer, Demagogen, Revoluzzer) vermitteln und die Gesamtgesellschaft auf einem ggf. entsprechend angepaßten Niveau der Abstraktheit auskaspern. Wäre das was?
zum BeitragChris Demian
Herr Žižek, das sind nun alles keine Konzepte, die wir nicht kennen würden, auch wenn sie so anmoderierte werden. "Der gute Hegemon" ist beileibe nicht etwas, was man nicht diskutiert hätte. Dass er nur eine Spielart des Paternalismus ist, sollte inzwischen klar sein. Dass Letzterer nur notdürftig verkleideter Patriarch und dieser nur ein historischer Erbe des absolutistischen Herrschers usw. usf. sollte auch klar sein. Das was hier als milder Dirigismus oder "China Modell" oder meinetwegen mit dem dämlichen Namen "Kriegskommunismus" vertrieben wird, ist stets eine partielle Entmündigung des Leute. Möge doch ein Roosevelt-Wiedergänger doch sagen was zu tun ist und alle krempelt die Ärmel hoch. Auch Einsicht durch Befehl hatten wir schon mal ausprobiert. Der springende Punkt ist, dass wir kein Konzept dafür haben, die Leute zum Notwendigen zu überzeugen. Enzug von Mündigkeit ist nun wirklich keine Lösung, auch wenn man diese neu tauft. Erzähle mal einer, wie man Leute überzeugt. Erzwingen beherrscht praktisch jeder Idiot. Das Beispiel China ist daher auch ledilich passend, denn China kalkuliert ökonomisch ohne wirkliche Einberechnung des Wohls, der Autonomie, der Selbstbestimmung der Leute. Diese sind nur insofern es andere Güter befördert (Stabilität des Herrschaftssystems) eine relevante Größe. Die Eingriffe in diese Bereiche sind nicht als Gesamtwohlkalkül motiviert, sondern inhärent willkürlich im Zusammenhang mit diesen Größen und nur extern motiviert - kurzum was die Herrschaft bedroht, kann weg. Selbst wenn wir das Modell an ein "echtes" Ziel anpassen (Umweltschutz), können wir nicht die Kalküle übernehmen und Wohlergehen+Autonomie radikal-chinesisch beschneiden. Ich meine nicht Wohlstandseinbußen; die sind vertretbar. Das China-Modell versucht den dirigierten politischen Zombie zu kreiieren. Unser Weg seit der Aufklärung ist aber mündige informierte Einsicht. Obiger Vorschlag ist keine linke Apostasie, sondern allenfalls noch so'n Revival des Protofaschismus!
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>> Einige sind der Ansicht, dass die experimentelle Sprache des Autors nicht seinen Inhalten entspricht. Sind hier etwa Dünkel im Spiel, die auch hier viel zu lange das Sprechen der meist älteren, männlichen Literaturwissenschaftler und Kritiker bestimmten?
Man sollte vielleicht nicht unbedingt gleich cis-Mann-Verschwörung wittern, nur weil man mit dem Autor sympathisiert. Das sieht leider sogleich nach einer extern motivierten Immunisierung für etwas, das eigentlich am Gegenstand beurteilt werden sollte. So sehr cis-igkeit den Blick auch verblendet (und das gilt hier offenbar als gesetzt), so wenig ist sie ein valider Kritikpunkt an jedweder Äußerung. Die Kritik an der Disparität von Inhalt und vermeintlicher Experimentalität in Robinets Text ist durchaus berechtigt. Das liegt allerdings daran, dass diese Experimentalität eher eine Dekonventionalisierungsstrategie ist. Ohne diese Einsprengsel vorsichtigen Experiments in der Sprache, wäre der Text eine leidlich interessante Rollenprosa. Das der Jury die eher triviale Erzählungen dennoch zusagt, spricht am ehesten fürs Aufgehen der Strategie. Der Text ist nicht schlecht, beileibe nicht. Und gewiß nicht unwichtig, aber auch nicht arg weltbewegend und auch nicht genuin experimentell. Brillieren kann er allenfalls vor dem Hintergrund einiger der übrigen - wirklich überaus konventionellen - Texte. An Maljartschuks eigentlich nicht-literarischen "Begrüßungstext", der aber über weiter Strecken hochliterarisch ist und von tiefer Reflexion zeugt, reicht vom übrig Vorgetragenen nichts heran. Auch in Sachen Komposition erstaunlicherweise. Ist die Mehrzahl der Wettbewerbsbeiträge doch eher Emanation denn Konstruktion oder Komposition. Alles in allem viel Durchschnitt und kaum Überraschung und was am auffälligsten ist: die Mittelökonomie ist tot. Auch Einsatz von Mitteln in Relation zur Funktion mausetot. Das allerdings ist eine Überraschung.
zum BeitragChris Demian
[Re]: "Im Moment ist KI nicht viel mehr als der neue IT-Hype, der durchs Dorf getrieben wird und die allgemeinen Erwartungen nicht im Ansatz erfüllen kann."
zum Beitrag_____
Das ist über die Maßen strittig - um nicht zu sagen schlicht falsch. Die gängige KI á la ChatGPT hätte z.B. keine so einseitige und unausgewogene Antwort geschrieben. Damit ist Ihre Einschätzung wohl aus der Welt. BTW: die vielbeschworenen Trainingsdaten sind so unkontrollierbar nicht. Es ist ist das NN selbst, dass blackboxisch ist. Diverse Anwendungen werden mit einer relativ geringen Menge an mehrfach geprüften und bestätigten Daten trainiert und liefern hernach wesentlich bessere Ergebnisse ab als Experten in diesen Bereichen (etwa bei der Diagnostik in der Neurologie, aber auch bei simplen Mustererkennungen bei denen Menschen schnell in Trouble geraten). Die grundsätzliche Schwierigkeit ist also, dass die Trainingsdaten eigentlich prinzipiell einsehbar/verstehbar sind dieweil uns für das K-intelligente Resultat kein Einblick und keine Visualisierung möglich ist - möglicherweise grundsätzlich unmöglich ist, da die Struktur in die Trainingsdaten überführt werden schier nicht lesbar ist. Lesbar im semantischen Sinne, denn freilich kann man von ein paar Millionen Pitts-"Neuronen" die Gewichte usw. z.B. vorlesen, nur ergibt es nichts in dem Sinne verstehbares, dass es Auskunft über die KI gibt. Man stelle sich z.B. eine Lesung aller Basenpaare der DNA eines Marienkäfers. Daraus läßt nicht ohne weiteres etwas über die Spezies sagen. Diesen Nexus zw. "Text" und Spezies kann man nur extern anlegen (und nicht aus der Kenntnis des "Textes"; oder analog der Kenntnis der Innereien eines generativen Transformationsnetzwerks).
Chris Demian
[Re]: Ich bin kein Mathematiker (knapp daran vorbei) aber (hoffentlich) hinreichend mathe-affin. Die Krux der Aussage war: "Kern /.../ ein (A...)Loch". Also eine Mannigfaltigkeit mit einem Loch. Da kämen einige in Frage: ein Torus etwa (vulgo Rettungsring). Aber auch die - von mir hier präferierte - sog. Kleinsche Flasche. Natürlich des Namens wegen... Das Problem ist, beide, Torus wie die Kleinsche Flasche sind sog. randfreie Mannigfaltigkeiten, dieweil wir hier eine suchen, die einen fetten rechten Rand hat. Eine weitere Schwierigkeit ist das Faktum, dass die Loch-Mannigfaltigkeiten (ja ja ich weiß) "ohne Orientierung" sind. Das ist bei dem aktuellen Geschehen ebenfalls nicht ganz korrekt, denn es ist eine eindeutige Orientierung gen Rechts zu beobachten. Man könnte @STRAY s Beschreibung des dt. Michel somit paraphrasieren als eine *mathematische Unmöglichkeit*... Ich würde gerne als Entdecker derselben die Benennung beanspruchen und schlage dafür "Pechsteinscher Hetzring" vor. Und in das Loch in der Mitte stecke man den Typen, der fähig war hier Brillanz zu erblicken... Funkeln vor braunem Hintergrund ist freilich leicht.
zum BeitragChris Demian
Das ist eigentlich eine bemerkenswerte Entwicklung. Krenz muss sonst um auf dem Laufenden zu sein eine Séance veranstalten und den Geist von Stalin oder wenigstens Felix Dzierżyński anrufen. Ein Nehammer pilgert merkwürdig grinsend und die Welt nicht recht verstehend nach Moskau, Schwesig und Sellering organisieren die Treffen mit ihrem Führungsoffizier heimlich und müssen die follow-the-money-Spuren immerhin notdürftig verschleiern. Hier sieht man, es geht auch anders: diese Truppe von Jüngern Wladimir Wladimirowitschs marschiert einfach aufrecht und in maßvoll in Würde in die Botschaft... Nimm das zivilisierte Welt! *Wir* haben mit einem mordenden gesuchten Kriegsverbrecher so kein Problem. Ob nun weil käuflich oder dämmlich - "oh beides zusammen" ruft Klaus Ernst dazwischen - das verdient doch Respekt und Anerkennung! Warum so verkniffen herum drucksen und lavieren wie die Schwarzknechts & Co. Warum den Umweg über irgendwelche eilig zusammengesuchten pazifistischen Fisimatenten? Hat man genug Selbstbewußtsein, steht man zu seiner Verkommenheit! Schon höre ich draußen die Nachtwölfe eine fetzig-erhabene Iron-Maiden-Version der Hymne summmen und Frau Kim betet leise dazu... Man könnte unsere Zeit für durchgeknallt halten. Das täuscht aber, es sind wohl nur diese Protagonisten.
zum BeitragChris Demian
(...) Wir wissen derzeit nicht ob wir in diesem Fall nun an dem Fundament laborieren sollten oder die entspr. Aussagen aufgeben müssen. Das kohärentistische Modell hingegen würde auf gegenseitige Beglaubigung der Aussagen setzen und somit per se schon diverse Mengen (verm. viele) von jeweils miteinander kohärenten und sich gegenseitig stützenden Aussagen ermöglichen. Untereinander wären diesen Mengen oder "Überzeugungswelten" unvereinbar und würden daher miteinander konkurrieren müssen. Ein weiteres Problem, ist das Problem der Referenz. Viele der tieferen Probleme des Wissens gehen mit Schwierigkeiten einer verlässliche Methode für Bezugnahme einher. Sprache ist extrem referenzflexibel. Wir nehmen Bezug in vager ungenauer Weise und das Gegenüber disambiguiert ggf. Dies betrifft sowohl die begriffliche Bezugnahme als auch die generische, definite usf. Echte Sprecher können mit Vorwissen zur Situation, common ground, selbst aus der Betonung heraus, dieses sortieren. Die Feinheiten der Bezugnahme sind nicht qua Anpassung von "lernenden" Netzwerken zu haben und dies damit eine Hürde für das Abbilden in ein konsistentes Netzwerk des Wissens. Referenzflexibilität wird ohne unser Verstehenshandwerk daher zur Referenzschwäche. Das ist alles zugegebenermaßen arg vereinfacht, dennoch scheint vorerst klar, wir werden bis auf weiteres bestenfalls ein KI-Orakel haben, das mit einem sehr schwachen Wissensbegriff hantieren *muss*, eines das kaum konsistent sein wird, semantisch referenzschwach usw. Bis die KI die epistemischen und metasprachlichen Verwicklungen in tieferer Weise berücksichtigt als sie es jetzt tut,wird es m. E. noch dauern. Das bedeutet hingegen nicht, dass diese Systeme nicht klüger Zeugs von sich geben werden als wir, ganz im Gegenteil, jetzt bereits erscheint ChatGPT gescheiter als die meisten der mensch. Gegenüber. Dennoch wird die KI letztlich dasselbe Problem haben wir unsereins, die Abbildung der Welt in Sprache ist erst einmal nicht so einfach zu haben.
zum BeitragChris Demian
"Selbst wenn eine Anwendung wie ChatGPT eines Tages verlässlich das bereits vorhandene Wissen der Welt zusammenfassen würde..." sagt Herr Lepenies eingangs und liegt damit vielleicht sogar richtig. In zwei, drei Jahren wird alle Welt das, was sie wissen will, oder besser gesagt erfahren möchte, vom allwissenden Orakel geliefert bekommen (irgendeinem ChatGPT-Derivat und/oder Nachfolger). Und vielleicht wird uns dieses "Wissen" im Allgemeinen genügen. Dennoch müssen wir dabei bedenken, dass dies nur mit einem extrem anspruchslosen Wissensbegriff funktionieren wird. Es ist ein Irrglaube die Semantik betreffend, dass sich alles Wissen konsistent zusammenbringen lässt. Die Philosophie müht sich seit über Zweitausend Jahren um auch nur einen unstrittigen Satz und scheitert mehr oder weniger spektakulär. Der Versuch in eine KI von der Sorte ChatGPT eine strenge und konsistente Abbildung einer umfassenden Menge des Weltwissens einzupflegen, also ein widerspruchsfreies Netzwerk des Wissens darin zu haben, wird notwendigerweise scheitern. Die zwei Optionen, die einem dabei zur Verfügung stünden, ein fundamentalistisches Wissensgebäude oder ein kohärentistisches Wissensnetzwerk, hat die Philosophie ebenfalls schon unzählige Male durchgespielt. Fürs erstere Modell bedürfte es einer unstrittigen Menge an Aussagen, um von diesem Fundament aus alle weiteren, ggf. nicht so evidenten wie das Fundament selbst, hinzukommenden Aussagen einzupflegen, natürlich unter Einhaltung der Widerspruchsfreiheit. Über dieses Fundament verfügen wir nicht, nicht einmal ansatzweise. Fänden wir es - gegeben den Fall, das sei möglich - , meinetwegen ein Minimalfundament, so wären sehr bald unvereinbare Aussagen an der Reihe, die wir heute vielleicht beide für wahr halten, bzw. für in einem bestimmten Setting von Annahmen wahr, die jedoch gemeinsam nicht an dieses Fundament anschlussfähig sind.
zum BeitragChris Demian
(Teil 2) Á propos Penetration! Ohne zu wissen, wie sehr man mit Kunstgeschichte vertraut sein muss um ikonische Erektionen zu erkennen, stelle ich fest, dass das, was hier mit den Worten "...Kupferstiche von Barthel Beham (Anfang 16. Jahrhundert), auf denen Gevatter Tod feixend und mit steifem Glied zwischen dem nackten Adam und der nackten Eva steht, die schamhaft ihre Hand vors Geschlecht hält. Botschaft: Sex kills!" beschrieben wird, ein typisches Beispiel für erektile Überinterpretation ist. Es bezieht sich auf das folgende Bild: museen.nuernberg.d...gottlose-maler.jpg welches mitnichten eine Erektion zeigt. Es wäre auch echt eine teuflische Leistung für ein Gerippe mal eben damit aufzutrumpfen! Es ist mehr oder weniger deutlich die Schlange aus dem Paradies, die hier mißgedeutet wird; jedenfalls mit sehr viel Großzügigkeit interpretiert. Die Botschaft ist gewiss auch nicht "Sex kills" - man möge bedenken, dass die Beham-Brüder für die unbeirrbare Kirche eher Schmuddelkinder waren, die mal eben (der ältere jedenfalls) wegen Verbreitung von Pornographie (!) angeklagt wurden und aus Ihrer Heimatstadt vertrieben wurden (beide). Zudem waren sie beide Radikale der Reformationsbewegung, die sich auch mal einen Spaß machen mit den üblichen Schreckensbildern der christliche Ikonographie. Typen auf die die Inquisition aufmerksam wurde und die wegen gottloser Schwärmerei verjagt wurden, sollten vielleicht nicht in so einen falschen Kontext gesteckt werden, wie der Artikel es tut. Vermutlich lag es niemandem ferner, als den Behams die aberwitzige und weltfremde Sexualmoral der Kirche (sofern das bisschen abwehrendes Stellungbeziehen schon als Moral durchgeht und nicht bloße Leugnung des Gegenstandes Sexualität gelten sollte) zu verbreiten. Das sind nur ein paar wenige Beispiele für die eingangs erwähnte Ungenauigkeit und eher unhistorischen Umgag mit dem Gegenstand. Das hat die Kunst - nicht mal die frömmelnde - nicht verdient.
zum BeitragChris Demian
Ich möchte die Verklemmtheit und Zugekniffenheit der christlichen Ikonographie nicht verteidigen - weder steht es mit als Nichtchrist zu noch finde ich sie besonders verteidigungswürdig. Dennoch ist es ärgerlich, dass der Artikel das Thema in einer ahnungslos bis anachronistischen Manier referiert. Ganz abgesehen von diversen Ungenauigkeiten. So wurde z.B. Susanna (entgegen der obigen Schilderung) nicht zum Geschlechtsverkehr genötigt - weder in der Originalstory im Buch Daniel, noch im Kanon des AT, noch in den christlichen Pastiches davon. Susannas unbeirrter Widerstand ist ja der springende Punkt der Geschichte. Die alternative Story einer Magdalena wiederum, der OZ " nachgesagt wird, sogar Jesus rumgekriegt zu haben" ist eher jenseits der biblischen Lesarten verortet und kaum dazu angetan hier Klarheit in den verkorksten Umgang der Kirche mit der Sexualität zu bringen. Die queere Lesart des Hl. Sebastian zeugt von Unkenntnis der christlichen Ikono- und Hagiographie - diese Gestalten sind qua Heiligenstatus bereits in geschlechtsindifferenter Manier gezeichnet. In Gottes Reich, wo Heilige bereits wandeln während sie noch auf Erden watscheln (daher der Ausdruck der Verzückung und die Entrücktheit), ist kein Platz und vor allem kein Bedarf(!) für all das, was Geschlechtlichkeit ausmacht. Zudem ist die Androgynität der Sebastianne kein durchgehender Topos. In Zeiten da der Adel die damals als mißraten geltenden, also nicht viril-harten Söhne in den Kriegsdienst abschiebt, sind diese Gestalten stets eben zart gezeichnete Jünglinge (ebenso wie Mönche, die zuweilen dasselbe familiäre Schicksal ereilt - man vergleiche etwa Jean Fouquets Diptychon von Melun - linker Flügel). Die künstlerische Spannung entsteht hier just aus dem Gegensatz von Zartheit und Brutalität; die Todesart hingegen, das nämliche Durchbohrtwerden von Pfeilen mag man küchenfreudianisch als Penetrationsanspielung lesen, muss es aber nicht unbedingt. Manchmal ist ein Pfeil eben nur ein Pfeil...
zum BeitragChris Demian
Der Autor übersieht, dass der Verfolgtenstatus keine absolute und objektiv messbare Größe ist und zudem noch der Schwierigkeit unterliegt, dass er fallweise eine Mixtur aus Eigen- und Fremdzuschreibung. Dieser Status beginnt nicht erst da, wo die Nazis oder andere Missetäter einem die Tür eintreten und an die Gurgel wollen. Vermutlich ist er zudem relativ zur Repressivität der herrschenden Verhältnisse selbst, so dass jemand, der "nur" geschmäht und gedisst wird in einem Regime, wo KZ und Mord Alltag sind, eher nicht unter den Begriff fällt und ein/e andere/r der/die in einer zivilen und gerechten Gesellschaft in gleicher Weise geschmäht und gedisst wird ggf. doch ein/e Verfolgte/r ist. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass Verfolgung nicht immer das (Ab-)Leben des/r Verfolgten als Ziel *verfolgt* . Zuweilen ist es seine/ihre Reputation, manchmal das Verbauen des Lebenswegs, Vorenthalten des Erreichens angestrebter Ziele oder gesellschaftlicher Sichtbarkeit, Relevanz etc. Bei Max Beckmann kann man gesichert davon ausgehen, dass all das Letztgenannte mehr oder weniger stark zutrifft. Ob das gleichzeitige Vorhandensein einer ungeheuren, unendlich schlimmeren, existenzellen Verfolgung anderer ausreicht um diese Eingriffe in Beckmanns Leben als ausdrücklich *keine* Verfolgung zu betrachten, ist mindestens strittig.
zum BeitragChris Demian
Sie schreiben Andrusier sei 1981 geboren und wurde nach gescheiterter Pianistenkarriere Autogrammsammler usw. usf. Danach soll er Miles Davis getroffen haben - schreiben Sie. Letztere ging alleridings 1991 bereits von uns und demnach müsste Andrusier mit nicht mal 10 sowohl gescheitertet Pianist als auch darob gewordneer Autogrammsammler... Ich weiß wohl, Pianistenkarriren zuweilen sehr früh scheitern - meine zum Beispiel schon bevor ich auf einem Tasteninstrument klimpern durfte. Dann sind sie allerdings kein so prominenter Teil eines Lebenslaufs. Kurzum, an der Erzählung hier ist was krumm. Entweder liegt es an der Vermischung von Autor und Erzähler oder daran, dass Ersterer 1974 geboren ist (wie sein Verlag verrät). Das ist immernoch knapp für scheitern usw. aber die talentierten unter uns scheitern ja vielleicht besser und schneller...
zum BeitragChris Demian
>>aus rein sentimentalen Gründen so lange an dem archaischen und anachronistischen Gemetzel festgehalten wurde.
Den Ironisierungsversuch in allen Ehren, aber ich frage mich das wirklich. Die Technologie externer Uteri hätte es längst geben müssen und wären die Herren der Schöpfung irgendwie in vergleichbarem Maß von dem Gemetzel (Ihre Wortwahl) betroffen, würde es sie auch längst geben. Es ist irgendeiner Aufwallung von Romantisierung vermeintlicher Natürlichkeit geschuldet, dass die Hälfte der Menschheit der Tortur unterworfen bleibt. Gleichermassen gilt das für den verbissenen Kulturkampf gegen Kaiserschnittgeburten (die si die Lehrmeinung zu vermeiden seien). Nun gut dieselbe kuriose Ironisierung könnte man auf die Erkenntnisse Ignaz Semmelweis' verfassen. Es stellt sich ein bisschen die Frage, wozu das Gsnze? Persifliert es unseren vermeintlichen Machbarkeitswahn? Etwas was viele Fortschrittsskepiker behaupten... Oder soll der Leser innehalten ob des Verlustes der Einbindung des Menschen in die Natur? Soll das Gemetzel (Ihre Wortwahl) Weltkulturerbe werden? Oder der Beruf der Hebamme geschützt? Mir erschliesst sich erst einmal nichts davon.
zum BeitragChris Demian
[Re]: >>kann niemals eine Idee oder eine Schöpfung hervorbringen
Können Sie es? Es ist recht einfach sich einzubilden, dass das was man so denkt und meinetwegen schreibt sei Emanation des eigenen Geistes. Zugleich ist allen, die das tun offenbar nicht klar, dass alles was in diese Art Produktion fällt (Gedanken, Sätze whatever) niemals Schöpfung sui generis ist. Man benutzt gebrauchte Wörter, verbindliche Syntax, gehörte Phrasen, man ist ein menschlicher ständiger Wiederverwender und Neupantscher, der stückelt, zusammenfügt und allenfalls neu arrangiert. Warum also einbilden, es sei etwas gänzlich anderes als die Neupantscherei der KIs? Versuchen Sie mal einen Satz aus vier Wörtern zu bilden, der gegoogelt keine Treffer liefert... Ist gar nicht einfach! Warum? Weil die Menge solcher Sätze aus einem überschaubaren endlichen Wortschatz ebenfalls überschaubar ist. Nimmt man die Begrenzungen durch Syntax, durch Notwendigkeit von Sinnzusammenhängen, durch unserer Kapazitäten und thematische Limitierungen, wird klar, dass wir uns mit unserem gewöhnlichen sprach- und denk-produktiven Tun in relativ abgezirkelten Bereichen bewegen. Eigentlich ist der Raum, den die KI überschaut und beherrscht sogar enorm größer, so dass eigentlich relativ rasch ihre vollkommene Überlegenheit sichtbar werden sollte. Der jetzige Stand (von ChatGPT4 beispielsweise) ist bereits deutlich über dem, was ein durchschnittlicher Erdenbewohner von seinen - kaum geordneten und noch weniger kohärenten - Gedanken zu erzählen imstande ist. In 5 Jahren werden wir die KIs in jeder Lebenslage fragen, was zu tun ist. Und gewiss bessere und kreativere Antworten bekommen als unsere eigenen gängigen Phrasen. Eigentlich kann es nur besser werden.
zum BeitragChris Demian
Man sollte nicht dem ersten Einfall, den man zur Deutung einer Situation hat sofort vertrauen und alles drauf setzen. Es gäbe alternative Erklärungen als Rassismus, die man sich anschauen sollte auch wenn vermutlich ein großer Teil der Ungleichbehandlung tatsächlich und letzlich unbestreitbar auf inhärenten Rassismus zurückzuführen sein wird. Als jemand, der 1989 in dieses Land kam, erinnere ich mich an die regelrecht pogromhafte Stimmung in Teilen dieses Landes in den frühen 90ern. Da war es den bayerischen Kleinstadt-Nazis wie der Mehrheitsgesellschaft um mich herum relativ egal, ob man gegen weiße Osteuropäer hetzte oder PoC. Gegen letztere sicherlich viel krasser, dennoch war die Ablehnung allumfassend und gesellschaftlich kaum sanktioniert; eigentlich nicht einmal verpönt. Für mich stellte sich die Situation 2015 wie ein gewandeltes Land dar. Die später so benanne Willkommenskultur war eine kulturelle Überraschung, die weder erwartbar noch - wie in diesem Artikel - geringeschätzt werden sollte. Es war ein Novum in diesem deutschen Verhaltensrepertoire und hielt in meiner beobachtung doch länger als es hier dargestellt wird. Die widerlichen Zwischenrufe und Stacheleien von einem Rüdiger Ausfranski und die anderer Pegida-Claqueure waren gewiss rassistisch motiviert, verfingen zum einen weniger als man vielleicht glaubt, zum anderen waren sie eher eine Ablehnung in toto, nicht eine ethnisch selektive Ablehnung. Das macht es nicht besser, aber schwächt die These von einer drastischen Ungleichbehandlung. Zugleich ist es jetzt keineswegs so, dass es an solchen Diskursen "mangelt". Vielmehr haben sich diese sich "örtlich" oder "gemeindlich" (Twitter, YT) etabliert. Da ist die Hetze nicht minder aggressiv als 2015, bloß stärker abgezirkelt auf die Komplizen und weniger in die Kanäle der Mehrheitsgesellschaft hinein (da haben die Medien dazugelernt). Der Erfolg von 2015 hat vielleicht den Erfolg des aktuellen zivilen, humanen Benehmens erst vorbereitet und grundiert.
zum BeitragChris Demian
Glück ist…
... wenn man es sich maximal einfach machen kann und dennoch bezahlt wird?
zum BeitragChris Demian
Erst als "Die Wahrheit" sich des Humors annahm, verstand ich warum es immer heißt, die Wahrheit sei das erste Opfer des Krieges.
BTW: Sie haben weder ChatGPT noch KI im Allgemeinen verstanden. Aber Minka ist zauberhaft.
zum BeitragChris Demian
>>„Wir brauchen einen Elektrolyse-Boom in Europa“
Und wir, die da mal gespannt mal entsetzt zuhören (ich erinnere nur an die abfälligen und wissenschaftsfeidlichen Bemerkungen Richtung Modellierung der CoViD-Wellen) und uns nie sicher sein können diese Type wirklich aufseiten der Wissenschaft zu haben, brauchen jemanden, der diese Orakelsprüche von Olaf the Magician (so nennt ihn angeblich neidisch Marcon) ausdeutet! Ist ein Boom sowas wie ein Viertel Wumms? Oder eher das Äquivalent von dreieinhalb Kabonz? Oder ist mit Elektrolyse-Boom nur die lustige Umschreibung der Knallgasreaktion aus der Schulchemie? Und hätte der "gute Redenschreiber" nicht mindestens drei der sieben Vorkommen der nämlichen "Souveränität" streichen müssen? Einmal für jedes Unterlaufen Erhaltung derselben in der hiesigen Infrastruktur? Oder geht es nicht mehr, wenn der "gute Redenschreiber" seine Einfälle in ein Huawei-Tablet tippt?
zum BeitragChris Demian
[Re]: >> Eine sachliche und jouranlistisch saubere Analyse wäre hilfreicher,als die vermeintlichen Esoterik Experten auf das Thema Esoterik schießen zu lassen.
Ja, genau das ist "saubere Analyse", wie Sie sie fordern - Unmut äußern, weil man sich gerade bei Wikipedia "schlau" gemacht hat...
Und klar, Homöopathie wirkt, weil den Quatsch ein deutscher Arzt erfand (ich würde eher von einem Quacksalber sprechen, aber nun gut). Mehr ad hominem ging wohl nicht?
zum BeitragChris Demian
Hab ich doch glatt einen Punkt vergessen, den die Eso-Leute stets versuchen zu machen (z.B bei den letzten zwei Kommentaren zu finden), nämlich die vermeintliche Äquidistanz der Vernunft zu beidem, der extremen Eso-Ecke und der knallharten Evidenzwissenschaft. Diese Äquidisistanz ist natürlich ein Popanz Leute und *jedwedes* Eso-Zeugs ist weiter entfernt von der Vernunft als noch so seltsame Kapriole der echten Wissenschaft. Waum? Weil letztere aus sich heraus sich der methodischen Falsifizierbarkeit aussetzt, während Esoterik ihr rationales Scheitern als eigene Bestätigung heranzieht.
zum BeitragChris Demian
Nichts gibt den Autorinnen so recht wie die diversen Verteidigungsversuche hier in der Kommentarspalte... Auch und vor allem die Abgrenzungen zu vermeintlich "gutem" und nützlichem unwissenschaftlichen Schmonzes. Und natürlich ist das Eso-Zeugs nicht inhärent antisemitisch, nur zieht es wie durch Zauberhand jedwede Esoterik am Ende unweigerlich dort hin. Die Verwurzelung dieser dezidiert antiwissenschaftlichen Wirrnis ist erschreckend und ich verstehe die Motivation der Autorinnen nach Lektüre (einiger) der Beiträge genau.
Übrigens ist "magisches Denken" gar nicht so eine gute Beschreibung, bedenkt man, dass Claude Lévi-Strauss damit einen Versuch einer regelbasierten Systematisierung des Geschehens in der Natur beschrieb, die zudem nicht ineffektiv ist. D.h. einen Teil der wirklichen Kausalzusammenhänge tatsächlich erfaßt (auch sehr schön zu sehen in Frazers "The Golden Bough").
Der innerste Kern dieser aktuellen durchgeknallten Esoterik hier ist, dass sie eine arbiträre Kausalität propagiert. Schier alles kann alles verursachen. Es gibt außer diesem (sehr nazi-liken) voluntaristischen Ansatz das kausal wirksam ist, was irgendjemand will, dass es wirksam ist, keine stabilen Regeln folgende Kausalität.
zum BeitragChris Demian
>> Alles auf Twitter klingt nach Twitter
Ja und Bücherinhalte, die Autoren sich bei Wikipedia zusammenklauben, klingen halt nach Wikipedia. Daß Gentzen ein "naiver Mitläufer" (lies schuldvermindert bis unschuldig irgendwo reingeraten) ist ein Märchen, das Dirk van Dalen irgendwann mal gestrickt hat. Während dieses wenig glaubhaft ist, weiß man gesichert, dass er mit Bieberbach und Vahlen als den Erfindern und Promotern der elendigen Veranstaltung namens "Deutsche Mathematik" nicht eben auf Kriegsfuß stand und auch in deren Organ publizierte und zudem der Faschovereinigung der Faschodozenten beitrat. Dieses hübsche Diktum, Gentzens enorm elegante Beweistheorie sei genau das was die Genannen als die "verschlagene jüdische Mathematik" rundherum ablehnten, ist nicht mehr als das - hübsch. Sie lehnten es eben nicht ab, wiewohl die Einschätzung hinsichtlich Eleganz und Schönheit stimmt. Diese eingebildete Inkompatibilität hat es nicht gegeben, weil die Nazi-Mathematiker qua Autorschaft entschieden, was harte & des Deutschseins würdige Mathematik war und was nicht und nachträglich passende Eingemeindungsmythen dazu spannen. Gleiches Märchen könnte man auch über den nicht minder genialen Oswald Teichmüller erzählen - zu schöne und elegante Mathematik um stramm deutsch-mathematisch zu sein - hätte dieser nicht auch noch zu seinem Nazi-Wahn einiges fabuliert...
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Ach, diese Kunstbanausen! Für so etwas nimmt man natürlich Tomatensuppe von Campbells!
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[Re]: Das ist eine ganz hübsche, wenngleich gestelzte Standard-Polka des Kulturrelativismus. Tausendmal gehört und dennoch nicht überzeugender geworden. Aus keiner noch so aufpolierten kulturrelativistischen Geschichtsklitterung folgt irgendeine auch nur halbwegs schlüssige Rechtfertigung für Antisemitismus - ja wie den auch!? Weder aus irgendwelchen kolonialistischen Schandtaten der Franzosen, noch aus den aufgezählten Frivolitäten anderer und schon gar nicht aus dem vermeintlichem deutschen Shoah-Knax, lässt sich die Erlaubtheit, Tolerierbarkeit oder auch nur Nachvollziehbarkeit der antisemitischen Ausfälle, wie sie diese Ausstellung feilbot, herleiten. Mit andere Worten: Alter, was soll das?
>> Ums ganz schlicht zu sagen: Nein, ein Künstlerkollektiv aus Indonesien ist nicht wie du.
>> Und es muss auch nicht wie du denken.
Siehste, das verstehe ich gleich. Der Irrtum liegt in der Annahme, es bedürfe einer Identität der Subjekte, damit diese gleich denken. Ganz plump: deutsche historische Erfahrung verbietet (oder verleidet?) den da dran hängenden Subjekten den Antisemitismus, während eine andere - z.B. kolonial-leidensgeschichtliche - Erfarung es den Betroffenen erlaubt. Das ist natürlich Quark, denn auch cross-kulturel kann gleich gedacht werden, wenn man sich über eine Identitätschnittmenge einig ist - Menschlichkeit, Humanismus, Rule of Law etc. Ich für meinen Teil glaube, dass daraus verbindlich die Ablehnung jedeweden Antisemitismus folgt. Mindestens darin - siehe Schnittmenge oben - müssen Kontrahenten mit mir übereinstimmen; ist doch eine recht bescheidene Voraussetzung als Basis für den Diskurs, nicht?
Der TAZ-Artikel hingegen hat - als einer der wenigen bisher - die Folgen dieser Relativierungsversuche des Antisemitismus als dessen beginnende Neuverankerung sehr gut beobachtet. Danke!
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[Re]: Teil 2.
Mehr noch, wird er als eine gerechtfertigte Haltung in einem bestimmten noch präsenten Kontext expressis verbis verteidigt. Diese Kontextualisierung - mal angenommen man schluckt diesen verwegenen Move (Kontext hier Kontext da) - ist keine, die die aktuelle Haltung von einer historischen vergangenen abzugrenzen versucht, sich also bewusst distanziert, sondern das schiere Gegenteil: sie versucht diesen Antisemitismus als unter bestimmten (globalsüdlichen oder postkolonialistischen) Umständen zulässig darzustellen, bzw. hierin zu rehabilitieren. Daher mein Schluss: es gibt gelegentlich Doppelstandards. Aber nicht in Ihrem Beispiel und nicht bei dem documenta-Antisemitismus. Hier haben wir es mit einem neuen Versuch der Nobilitierung zu tun - diesmal unter dem Label des Antikolonialismus und der Kunstfreiheit (bei diesem billigen Agitprop ist es zudem noch eine Beleidigung derer, die wirklich um Kunstfreiheit streiten). Sie glauben mir nicht? Ich empfehle die Lektüre jenes Statements warum Kritik am Antisemitismus "rassistisch motiviert" sei.
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Teil 1:
In manchen Fällen mögen Sie mit dem Verdacht, man deale mit Doppelstandards, recht haben. Etwa wenn üble Entgleisungen von AFD-lern als üblicher Gestank dieser Seite des Spektrums abgetan wird während "Schulhof-Antisemitismus" im unreflektierten Geplapper von Elfjährigen als "importiertes Problem" von der Bild - na sagen wir - groß-skaliert wird. Ich würde beides nicht kleinreden wollen, dennoch scheinen die öffentliche Affekte hier in ihrer Angemessenheit vertauscht. In solchen Fällen haben Sie mit Ihrem Verdacht aus meiner Sicht recht. Nicht jedoch im vorliegenden Fall. Ich hätte es tatsächlich angemessener befunden die Zeugnisse des Jahrtausende währenden christlichen Antisemitismus zu beseitigen bzw. in musealen Kontext zu verbannen. Das dieses nicht geschehen ist, zeugt dennoch nicht von Doppelstandards. Dieser Antisemitismus ist einer, den niemand innerhalb bzw. aus dem Umkreis der verantwortlichen Institution(en) vertritt (von solchen Freaks wie Richard Williamson abgesehen). Diese Zeugnisse einer früheren Geisteshaltung sind *kein* Ausweis ihres Vorhandenseins in den Köpfen der Verantwortlichen heute. Er kann mühelos kontextualisiert werden bzw. historisiert. Die innner-institutionellen Nachfolger der einstigen Verantwortlichen Antisemiten distanzieren sich von dieser Geisteshaltung. Der Antisemitismus der BDS-ler, (den vorgeschobenen Israel-Kritizismus halte eine wirklich lächerliche Erfindung solange es keine verwandten Disziplinen wie Indonesien-Kritik oder Niedersachsen-Skeptizismus gibt) wie auch der Documenta-Kuratierenden ist einer der sich einer solchen auf vergangene, nicht mehr vorhanden Geisteshaltungen verweisenden Einordnung entzieht.
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Liebe Kulturberichterstatter, könnt Ihr den Euren alles durchwirkenden Marxismus nicht auch einmal stecken lassen? Müssen denn, selbst wenn es um solche beglückenden und kulturgeschichtlich interessanten kunsthandwerklichen Präziosen geht, stets auch CEO, Oligarch, Cartier & Co. eingeflochten werden? Der kunstgeschichtliche Zusammenhang ist übrigens ein gut ausgeforschter. Die Dinger tauchen nicht einfach mal eben im 16. Jh in den Kunstkammern auf! Es ist eine Entwicklung "aus" der fürstlichen Wunderkammer "heraus", eine Entwicklung die mit einer allmählichen Rationalisierung des ordnenden "Zugriffs" auf das Inventar der Welt und damit einher gehender *neuer* Sicht auf Machbarkeit. Darin ist ein kunstgeschichtlicher und insbesondere ideengeschichtlicher Bogen sichtbar, der bis zu einer systematischen Erfassung der Natur reicht und auch insbesonere der Erkenntnis, dass es eine bestimmte sekulare Gestaltbarkeit gegeben ist; bzw. die Abkehr von der Gottesgegebenheit von alledem, was es in der Welt gibt. Die schöpferische (bis dahin nur Gott vorbehalten) Kreation von Neuem und das Hinzufügen zu Gottes doch perfekter Natur, ist kurz davor noch ungeheure Lästerung gewesen. Der Bogen wiederum von Aufziehspinnen zu Drohnen im Krieg ist echt intellektuell frivol - und "frivol" sage ich nur, weil genauere Benennung diesen Beitrag im Sieb der Kommentarredaktion verbleiben ließe. Der Artikel schließt mit der Diagnose eines Kontrollverlustes. Mit Verlaub welcher Kontrollverlust? Wer hat politisch welche Kontrolle in diesem Krieg verloren? Hat sich etwa irgendeine Dynamik selbständig gemacht? Teufelskreis mal wieder? Ich erahne den Sinn der hübschen naheliegenden Pointe (Schauder vor Kontrollverlust hier wie da), aber es spricht so gut wie nichts inhaltlich dafür. Verlieren kann man offensichtlich nur jene Kontrolle, die man hatte. Also was ist hier nun gemeint, jenseits der putzig dräuend klingenen Feuilleton-Pessimistik? BTW: die Drohnen stehen nicht in der nämlichen Ahnenreihe
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Im russichen Staats-TV fabuliert man in "bester" faschistischer Traditon über die effizienteste Art die Ukrainer kollektiv ins Jenseits zu beförtern: lieber KZs oder doch mal kurz "nuke 'em all"? Knifflige Frage zugegebenermaßen für so (noch) genoziduerfahrene Berufsbilder wie TV-Moderator:in. RT hingegen versucht in bester Propagandamanier dieses fürs befeindete Ausland als "völlig normal" zu etablieren und eigener "Wahrheit" (u.a. zur Notwendigkeit des oben beschriebenen) zur Vorherrschaft zu verhelfen. Und all das on journalistischen - geschweige denn moralischen - Standards völlig unbeeindruckt. Die in Russland verbotenen und drangsalierte Medien (westliche wie einheimische - siehe Doshd) versuchen mit demokratischer, pluralistischer und wahrheitsgetreuer Weise dem Auftrag freier Medien nachzukommen. Derweil scheint der TAZ-Autor hier arge Schwierigkeiten die beiden Vorgehen auseinander zu halten, hält sie sogar für analog legitimiert (oder analog verwerflich). Das scheint mir eine eigenwillige Parallele! Blendet man vorsätzlich den Inhalt aus, ist mithin alles gleich. Wir goutieren solche Sprechakte wie Liebeserklärungen, sanktionieren hingegen Hassrede und Volksverhetzung. Auf ihrem Niveau des Vergleiches, unter Ausblendung von Inhalt und Motivation, gleichen sich aber auch diese wie DW und RT. Vielleicht sollte der Autor doch nochmal ein bisschen genauer hinschauen? Vielleicht gibt es doch einen entscheidenden und auch in Rechtsfragen relevanten Unterschied? Good luck - ich jedenfalls drücke feste die Daumen für rethinking!
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Falls die Motivation für diese - nennen wir es mal netterweise Glosse - von einem Überdruß an den Einlassungen derer her rührt, die einem jenseits der Unis als Philosophen medial vorgesetzt werden, so haben Sie mich auf Ihrer Seite. Dennoch sollten Sie bedenken, dass diese eher laienphilosophische Art zu räsonieren, mit der die Flaßpöhlers und Prechts kreuz und quer über Lanz & Jahrmarkt tingeln, nicht mit der akademischen Philosophie verwechselt werden darf. Letztere ist selten von eigener Großartikeit besoffen, nicht in eigene Ansichten einbetoniert, allzu häufig in ihren Ergebnissen bloß tentativ und auf Widerspruch aus. So braucht sie z.B. schon mal 50 Jahre für eine Debatte über eine Frage, die ein knapp dreiseitiger Artikel wie nebenher mal aufwarf. Sie ignoriert solche neuen Denkanstöße nicht, geht nicht leichtfertig mit Einwänden um, stützt sich stergnstens auf Logik, beginnt nicht jeden zweiten Satz mit "Es ist doch so...", hat im Idealfall keine ideologische Prägung, auch kein politisches Ziel (und schon gar keine fianziellen Interessen). Die ernstzunehmende akademische Philosophie schreibt natürlich auch keine selbstherrlichen Briefe mit albernen Anrufungen vermeintlicher Klugheit, die aber im Kern wilde Sehnsüchte der Autor:innen ausformulieren. Ich empfehle daher mal in die entsprechenden (Fach-)Journals reinzulesen (etwa über philpapers.org) und das mal mit dem, womit Sie Philosophie hier verwechseln, abzugleichen. Philosophie ist mituter eine tatsächlich ziemlich strenge, logikfixierte Keilerei um Argumente, echte Argumente, wohlgmerkt! Nicht die Flaßpöhler'schen Scheinargumente noch Precht'sche Pippi-Langstrumpfereien...
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[Re]: Es gibt viele "Körperschaften" in die man leichter rein, als raus kommt... Sie wissen ja: nobody leaves the firm... Oder diese andere Firma im Vatikan, die gerade Papa Francesco nicht ziehen lassen will. Ansonsten fällt auf, dass dies hier enttäuschend armselig inszeniert ist. Und die wollen UDSSR reloaded sein? Nicht einmal nah dran...
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Ich erinnere mich noch gut, mein erstes Semester Philosophie war auch so schön gedanklich aufgeräumt...
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