Podcast „Bundestalk“: Kippt die Demokratie in Deutschland?

Die AfD darf als rechtsextremer Verdachtsfall beobachtet werden. Angriffe auf Kom­mu­nal­po­li­ti­ke­r*in­nen nehmen zu. Was kann man gegen Rechte tun?

Köpfe von Sabine am Orde, Gareth Joswig, Stefan Reinecke und Konrad Litschko

Sabine am Orde, Gareth Joswig, Stefan Reinecke und Konrad Litschko diskutieren über Rechtsextremismus und die AfD Foto: Mon­ta­ge:­taz

BERLIN taz | Es ist gerichtlich bestätigt: Die AfD darf ab sofort vom Verfassungsschutz bundesweit als rechtsextremer Verdachtsfall beobachtet werden. Die AfD hatte dagegen geklagt. Natürlich braucht niemand den Verfassungsschutz, um die AfD als das einzustufen und anzuerkennen, was sie ist: eine extrem rechte Partei, die längst von völkisch-nationalistischen Kreisen dominiert wird.

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Dennoch ist es gut und wichtig, dass der Verfassungsschutz nun vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster das Berufungsverfahren gegen die AfD gewonnen hat. Das bestätigt: Der Inlandsgeheimdienst erfüllt seinen gesetzlichen Auftrag zur Beobachtung verfassungsfeindlicher Bestrebungen – und zwar nun mit doppelter gerichtlicher Absegnung.

Gleichzeitig steigt die Zahl rechter Attacken gegen ehrenamtlich Engagierte und Po­li­ti­ke­r*in­nen aus dem demokratischen Spektrum. Der kürzlich erfolgte Angriff gegen den SPD-Politiker und Spitzenkandidat für die Europawahl, Matthias Ecke, lösten eine Debatte und Welle der Empörung aus.

Bei einer Sondersitzung der Innenministerkonferenz (IMK) warnte der IMK Vorsitzende Michael Stübgen (CDU) davor, dass Lüge, Gewalt und Bedrohung drohten „immer stärker Teil einer Unkultur unseres politischen Diskurses zu werden“. Der Druck auf die Demokratie in Deutschland steigt. Kann sie kippen? Was kann man dagegen tun? Und warum gibt es trotz allem gute Gründe, zuversichtlich zu bleiben?

Darüber sprechen in der neuen Folge des Bundestalks AfD-Experte Gareth Joswig, Konrad Litschko, Redakteur für das Themenfeld Innere Sicherheit, und Stefan Reinecke aus dem taz-Parlamentsbüro mit der innenpolitischen Korrespondentin Sabine am Orde.

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Hier erfährst du mehr

Rechtsextreme Terroranschläge haben Tradition in Deutschland.

■ Beim Oktoberfest-Attentat im Jahr 1980 starben 13 Menschen in München.

■ Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) um Beate Zschäpe verübte bis 2011 zehn Morde und drei Anschläge.

■ Als Rechtsterroristen verurteilt wurde zuletzt die sächsische „Gruppe Freital“, ebenso die „Oldschool Society“ und die Gruppe „Revolution Chemnitz“.

■ Gegen den Bundeswehrsoldaten Franco A. wird wegen Rechtsterrorverdachts ermittelt.

■ Ein Attentäter erschoss in München im Jahr 2016 auch aus rassistischen Gründen neun Menschen.

■ Der CDU-Politiker Walter Lübcke wurde 2019 getötet. Der Rechtsextremist Stephan Ernst gilt als dringend tatverdächtig.

■ In die Synagoge in Halle versuchte Stephan B. am 9. Oktober 2019 zu stürmen und ermordete zwei Menschen.

■ In Hanau erschoss ein Mann am 19. Februar 2020 in Shisha-Bars neun Menschen und dann seine Mutter und sich selbst. Er hinterließ rassistische Pamphlete.

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