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  • 22.1.2015

was fehlt ...

... das Snowden-Emoticon

Zwei Jahre vor Ende seiner Amtszeit zeigt US-Präsident Barack Obama noch einmal, was er kann: pathetische Reden halten. 81 Prozent der Amerikaner gefiel Obamas Rede zur „Lage der Nation“. Auch von der US-Presse kam weitestgehend positives Feedback. Ja, sogar die Republikaner hatten wenig zu meckern. Weil aber zu viel Lob stinkt, ließ sich The Guardian etwas einfallen und übersetzte die Rede in Emoticons – ein Internetwort für Smileys. „Catch up on our translation. Because the State of the Union may never be this fun again“, heißt es dort. Stier und Dollarschein stehen für die Wallstreet. Esel und Elefant für die US-Politik. Durch diese bildliche Übersetzung erkennt man schon beim schnellen Drüberscrollen, worauf es ankommt. So springen einem etwa in jeder zweiten Zeile US-Flaggen-Emoticons ins Auge, denn Worte wie „we“, „our“ und „America“ schaffen, das weiß jeder Politiker, Verbundenheit. Auch das Einstreuen positiver Begrifflichkeiten wie „good“, „better“ und „support“ kommen immer gut. Viele Thumbs-Up-Emoticons bedeutet das für die Übersetzung. Die Emoticons spiegeln zudem die thematischen Schwerpunkte wider. Klickt man auf einen der fünfzig Aktentaschen-Emoticons poppen die Worte „jobs“ and „work“ auf. Obama betonte in seiner Rede schließlich immer wieder, dass die Arbeitslosigkeit gesunken sei. Und sie zeigen auch, was der US-Präsident lieber unerwähnt ließ. Ein Computer-Emoticon oder eines von Snowden findet sich nämlich nicht in der Rede. (chs)