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  • 18.12.2014

was fehlt ...

... Der Weihnachtsbaum

Weihnachten ist nicht nur besinnlich, sondern bietet auch eine Möglichkeite der propagandistischen Kriegsführung. Dabei geht es hier nicht um vermeintlich umbenannte Weihnachtsmärkte in Kreuzberg, sondern um die ewigen Sorgenkinder Nord- und Südkorea. Die beiden Länder streiten sich in schöner Regelmäßigkeit um Weihnachtsbäume, die Südkorea an der gemeinsamen Grenze aufstellt. Diese Weihnachtstradition fällt dieses Jahr aber aus. Die Regierung in Seoul hat entschieden nun doch keinen großen und beleuchteten Weihnachtsbaum an der Grenze zu Nordkorea aufstellen zu lassen. Ursprünglich sollte in der Grenzstadt Gimpo ab dem 23. Dezember zwei Wochen lang ein neun Meter hoher Baum leuchten. Doch jetzt bleibt es da dunkel und das sind eigentlich gute Nachrichten für die Beziehungen zwischen beiden Ländern. Nordkorea ist streng atheistisch und sieht in den Weihnachtsbäumen so nah an der Grenze eine Provokation. Das weiß Südkorea und so kann man an den Bäumen den momentanen Beziehungsstatus der beiden Länder ablesen. Wenn die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea zunehmen, wie 2010 und 2012, wird an der Grenze ganz trotzig ein Weihnachtsbaum erleuchtet. Wenn die Beziehungen besser werden, bleibt es an der Grenze dunkel. (ap/lou)