taz.lab 2017 – Die drei Fragen (IV): Demokratie mit Leben füllen

Bis zum taz.lab am 29. April stellen wir Ihnen jede Woche unsere Pat*innen vor. Heute: Resa Memarnia.

Resa Memarnia (2.v.r.) auf dem Gedöns-Kongress, dem taz.lab 2015 Bild: Karsten Thielker

taz: Wie kann man Demokratie fördern?

Resa Memarnia: Alle gesellschaftlichen Kräfte müssen ihren Teil dazu beitragen, Demokratie mit Leben auszufüllen: der Staat kann Mittel für die Zivilgesellschaft bereitstellen, den juristischen Rahmen abstecken. Parteien können sich mit Themen beschäftigen, ohne dabei die Institutionen der Demokratie – Medien inbegriffen – anzugreifen.

Wir sollten viel stärker auf die Vorzüge demokratischer Gesellschaften blicken. Aktuell werden wir Zeuge, wie autoritäre Systeme die Freiheit des Einzelnen beschneiden; das sollte uns eine Mahnung sein!

Was bedeutet eine offene Gesellschaft für Sie?

ist Referent der Bundeszentrale für politische Bildung und Mitglied im Beirat der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

Gleicher Zugang für alle zu den Ressourcen der Gesellschaft: Bildung, Wohnraum, soziale Absicherung. Nicht entscheidend ist, dass alle den gleichen Anteil abbekommen, aber eine Grundsicherung, die ein Mindestmaß abdeckt, ohne Menschen von elementaren gesellschaftlichen Bereichen, auszuschließen.

Unabdingbar ist auch der Zugang, den diese Gesellschaft neuen Mitgliedern zugesteht. Offene Gesellschaften sind einladend: die Neugier auf neue Einflüsse sind wichtiger als das Bewahren von Altem.

„meinland“ ist für Sie …?

... ein Acker oder ein Feld, das ich mit Blumensamen und Nutzpflanzen bestelle.

Die Fragen stellte MAREIKE BARMEYER, taz-Autorin.

Am 29. April findet das taz.lab dieses Jahr unter dem Titel „Neue Heimat: Der Kongress von taz.meinland“ statt. Diesmal im taz-Haus in der Rudi-Dutschke-Straße. Es wird keine Expert*innengespräche, sondern runde Tische mit Pat*innen geben, eine Zwischenbilanz von taz.meinland. Mehr erfahren Sie auf tazlab.de