taz-video zu Antisemitismus: „Die Nazis haben am Ende verloren“

Antisemitismus ist in Deutschland Alltag. Die Zahl der Übergriffe bleibt hoch. Debora Antmann lässt sich davon nicht beeindrucken.

Zwei Mädchen, eines trägt ein Kostüm, das eine Traube darstellt, das andere eines, das einen goldenen Fisch darstellt

An Purim wollten Jüdinnen und Juden gerne mal schräg angeschaut werden. Sonst aber nicht Foto: dpa

Vor drei Monaten ging ein Video auf Facebook viral, das zeigte, wie ein Deutscher einen jüdischen Restaurantbesitzer aufs Übelste antisemitisch beschimpfte. Selbst als die Polizei eintraf, ließ der Mann nicht von seinen Äußerungen ab. Kurze Zeit davor fanden in Deutschland Demonstrationen statt, bei denen die Israelfahne verbrannt und „Tod den Juden“ skandiert wurde.

Die Anzahl antisemitischer Straftaten in Deutschland bleibt konstant hoch, 2017 waren es 1.453, ungefähr so viele wie 2016. Der Großteil davon, 1.377 Übergriffe, sollen laut Behörden von rechts motivierten Täter_innen verübt worden sein. Die Polizei stellte keinen einzigen Haftbefehl aus und sie nahm nur zwei Täter_innen fest. Das geht aus den Antworten der Bundesregierung auf Anfragen der Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) hervor wie der Tagesspiegel berichtet.

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) hat zusammen mit jüdischen und nicht-jüdischen Organisationen eine berlinweites Meldenetzwerk für antisemitische Übergriffe aufgebaut und berät Betroffene. Nach dem Vorbild von RIAS wurde 2016 die Informationsstelle Antisemitismus Kassel gegründet.

Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Straftaten höher liegt. Betroffene und Zeug_innen zeigen viele der Straftaten nicht an, weil sie davon ausgehen, dass sich dadurch nichts ändern würde. „Die Polizei neigt zu Vermeidungsstrategien und verweist selbst bei der Offensichtlichkeit des Tatmotivs häufig auf alternative, nicht politische Tathintergründe“, stellt der Unabhängige Expertenkreis Antisemitismus in seinem Bericht für die Bundesregierung fest.

Debora Antmann trägt ihren Davidstern offen um den Hals. Sie will ihre Zugehörigkeit zum Judentum zeigen können, ohne dafür angefeindet zu werden. Auch sie ist alltäglichen antisemitischen Übergriffen ausgesetzt – schon seit ihrer Kindheit. Sie berichtet über Ausgrenzungen in der Schule wie auf der Straße – und wie sie sich dagegen wehrt.

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