vonHelmut Höge 14.06.2007

Hier spricht der Aushilfshausmeister!

Helmut Höge, taz-Kolumnist und Aushilfshausmeister, bloggt aus dem Biotop, dem die tägliche taz entspringt.

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Im Internet ist der Hausmeister als Film fast öfter vertreten denn als Text, wobei der Verhältnis von Selbstdarstellung und Fremddarstellung jedoch ungefähr gleich geblieben ist.

Da wäre erst mal die TV-Serie “Hausmeister Krause”, dann “Hausmeister Butzengeiger”, dann “Der schnellste Hauzsmeister der Welt”, “Hausmeister Tobi”, “Tai-Chi mit Hausmeister Pachulke”, “Skategoarder vs. Hausmeister”, “JD & der Hausmeister”, “Unser Hausmeister raved in der Mülltonne”, “Das finstere Geheimnis des Hausmeisters”, “Oma Hansen & Hausmeister Müller”, G-8-Hausmeister packt aus”, “Exhausted Hausmeister”,   “Omit der Neue Hausmeister”, “Hausmeister Becker”, “Hausmeister oder Arzt”, “Hausmeister vs. Zahnfee”, “Hausmeister Yasar”, “Hausmeister Hollibo”, “Mathias – Kauflands Hausmeister”, “JS stoppt den Hausmeister”, “Zensierte Hausmeister Schwuttkes Version”, “Hausmeister Matti macht Stress”, “Timo der Hausmeister”, “Der Hausmeister des Grauens”, “Unser Hausmeister”, “Hausmeister-Zivi”, “Der Hausmeister Song”, “Hausmeister Christoph im Dienst”, “Hausmeister und Schiebtür”,  “Altenheim Hausmeister FAULE SOCKE”, “Hausmeister Willi putzt verwirrt die Rohrbachhalle”, ” Unser Hausmeister und sein Spielzeug”, “Janitor nachm Elliot-Date” usw.

In Wirklichkeit hört man über den Hausmeister dafür öfter mal Geschichten wie diese: In der Kreuzberger Waldemarstraße, die nahe an der ehemaligen Mauer verläuft, hat sich eine relativ stabile türkische Community etabliert – über die Jahrzehnte. Viele kamen aus ein und dem selben anatolischen Dorf. Die Mietshäuser in der Waldemarstraße gehören nicht selten der Stadt, die sie nun nach und nach verkauft. Ein irisches Ehepaar kaufte ein Haus, ein anderes ein Westdeutscher…aber da fing der Ärger bereits an, der dieser frischgebackene Hausbesitzer setzte dort einen faschistischen Hausmeister aus Österreich ein, der es dann auch relativ schnell schaffte, sämtliche Mieter zu vergraulen, so dass der Hauseigentümer die Wohnungen neu und teurer vermieten konnte.

Nach der Beschreibung dieses Hausmeisters muß er so ein ähnlicher Typ sein wie der “Spezialist für komplizierte Grundstücksfragen im Osten”. So nannte die Bild-Zeitung einmal einen Makler aus Bad Schwartau namens Christoph Wöhlcke, nachdem der sich in Mecklenburg-Vorpommern und in Sachsen einen unrühmlichen Namen gemacht hatte. Hier ein Bericht aus MV:

Leben – Erholen – Investieren” (Motto der Wirtschaftsförderung Mecklenburg-Vorpommern)

“Es ist wichtig, daß man nach Lösungen sucht, damit die Leute Beschäftigung finden. Der Aufhänger, den hier der Bürgermeister gefunden hat, ist besonders vielversprechend”, meinte der Sozialminister von Mecklenburg- Vorpommern, als er den Haustierrasse-“Schutzpark Passee-Tüzen” Ende Juni eröffnete. Mittels 17 Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und 1,5 Millionen Mark Sachkosten hatte der ehrenamtliche Bürgermeister Adolf Wittek – als ABM-Projektleiter – seit 1993 ein 40-Hektar-Gelände hinterm Dorf umgestalten lassen. Ein Gutsgebäude in Tüzen wurde zu einer Stallanlage umgebaut, nebendran errichtet ein Ehepaar aus Thüringen ein Restaurant. Die Gemeinde Passee hat drei Tierpfleger angestellt, die Entwicklungsträger-Gesellschaft Kühlung-Salzhaff bezahlt das Leitungsgremium: Ein Tierarzt, eine Agraringenieurin und den gelernten Kellner Wittek. Das “Park-Informationssystem” entwarf die Kunstschule Heiligendamm, die Ausrichtung des Eröffnungsfestes besorgte die Beschäftigungsgesellschaft “Musower Landschaft”.

Es begann harmlos mit einem Landkauf

Der Landrat meinte in seiner Eröffnungsrede, daß das berühmt gewordene Dorf Passee mit diesem “Projekt” hoffentlich erneut – “aber diesmal anders” – in die Schlagzeilen gerate. Er spielte damit auf das Wirken des Bad Schwartauer Maklers Christoph Wöhlcke und dessen Lübecker Rechtsanwalt Eckhard Tribess an, das seit 1991 die Gemeinde und seine 250 Einwohner buchstäblich in Atem hält. Es begann – harmlos – damit, daß Wöhlcke von einer Erbengemeinschaft für 60.000 Mark elf Hektar Land im Ortskern von Passee erwarb: für 52 Pfennig pro Quadratmeter. Das Grundstück hatte zu DDR-Zeiten bereits die LPG für 10.000 Mark gekauft, es jedoch nicht ins Grundbuch eintragen lassen. 1972 war dort mit Baugenehmigung eine Kläranlage und die Gemeindeverwaltung mit Post, Arztstation und Konsum errichtet worden. Außerdem hatte die LPG einen Bauernhof in ein Zweifamilienhaus umgebaut, und privat war eine Garage auf dem Grundstück errichtet sowie ein Obstgarten angelegt worden. Als Wöhlcke dem Bürgermeister einen Mietvertrag für das öffentliche Gebäude präsentierte, ging dieser zunächst von einem Mißverständnis aus: “Wir hatten dafür doch schon zu DDR-Zeiten mit unseren Steuern gezahlt!” Das war allzu naiv gedacht, denn dem nun auch in Passee geltenden deutschen Recht war diese Eigentumskonstruktion – der Trennung von Grund und Gebäuden – fremd. Da im Einigungsvertrag keine Überleitungsregeln dafür geschaffen worden waren, mußte mittels “Vermögensrechtsänderungsgesetz” und “Sachenrechtsbereinigungsgesetz” nachgebessert werden – und das dauerte. In der Zwischenzeit versuchten die mecklenburgischen Richter, zumeist Leihbeamte aus dem Westen, “business as usual” durchzusetzen. Der regelmäßig seinen neuen Passeer Grundbesitz inspizierende Wöhlcke steigerte seine Mietforderungen schließlich auf 12.000 Mark monatlich für das Mehrzweckgebäude und 15.500 für die Kläranlage. Vom Konsum, der seit der Wende von der Frau des Bürgermeisters, Regina Wittek, betrieben wird, verlangte er 5.000 Mark. Und weil er auf eigenem Grund und Boden machen könne, was er wolle, ließ er später die Garage niederreißen und die Obstbäume fällen.

Eine 675-Jahr-Feier mit Zwangsräumung

Während der Zweckverband in Wismar, als Betreiber des Klärwerks, sich bemühte, im Zuge eines Flurneuordnungsverfahrens nicht nur Nutzer, sondern auch Eigentümer des Grundstücks zu werden, versuchte Wöhlcke, für den dieses Ansinnen “Kommunismus in reinster Form” war, gerichtlich das Nutzungsentgelt einzutreiben. Unterdes betonierten Unbekannte das Ablußrohr des Klärwerks zu und beschädigten den Bagger des Zweckverbands, der die Anlage in Passee schließlich von einem Nachtwächter schützen ließ. Als dieser eines morgens mit seinem PKW nach Hause fuhr, wurde er von Wöhlcke verfolgt, der das Auto des Nachtwächters rammte. Wenig später schlug Wöhlcke auch noch den Bürgermeister zusammen, als der trotz mehrmaligen Verbots, das Grundstück zu betreten, des Maklers vermeintlich unerlaubte Anwesenheit am Klärwerk zu photographieren versuchte. Just am Tag, als die Gemeinde Passee ihr 675jähriges Bestehen feierte, ließ Wöhlcke den Lebensmittelladen von einer Gerichtsvollzieherin, die zwanzig Polizisten mitbrachte, zwangsräumen. Frau Wittek ging daraufhin auf den Makler los. Auch die Dorfbewohner griffen ein: Mit Wäschekörben organisierten sie auf die Schnelle den Umzug des Konsum in das leerstehende LPG-Kulturhaus auf der anderen Seite des Dorfplatzes. Wöhlcke vermietete später “seinen” Laden an die einzige CDU-Vertreterin im Gemeinderat: Anita Zielinski, die jedoch bald Konkurs anmeldete und wegzog. Die Passeer hängten ein Transparent über die Straße: “Wöhlcke konnte den Laden erringen, aber uns wird er niemals bezwingen.”

Im Herbst 1992 ließ Wöhlcke die Zufahrt zum öffentlichen Parkplatz neben dem Gemeindebüro mit einer Schranke und einem Vorhängeschloß blockieren. Nachdem einige Passeer diese Sperre beseitigt hatten, verübten Unbekannte zwei Anschläge mit Buttersäure auf Witteks Wohnhaus und den Lebensmittelladen. Obwohl “ziemlich geschockt” lehnte der Bürgermeister jedoch das Ansinnen einiger Passeer, nun eine “Bürgerwehr” aufzustellen, ab. Der Lübecker Nachrichten erzählte Wöhlcke: Bisher sei stets er das Opfer von Anschlägen gewesen. So hätten Unbekannte die Scheiben seines Ladens beschmiert und zehnmal die Sicherheitsschlösser mit Klebstoff unbrauchbar gemacht.

Im Sommer 1993 versperrte Wöhlcke erneut die Zufahrt zum Gemeindebüro – mit 4 Tonnen Kies. Wittek korrespondierte sechs Monate mit den Ämtern – “aber nichts passierte”. Schließlich ließ er den Haufen beiseite schieben. In der folgenden Nacht besprühten Unbekannte seinen Mazda und seinen ABM-Projektleiter-Dienstwagen. Regina Wittek war laut Ostsee-Zeitung “den Tränen nahe”. Ende 1994 stellte Wöhlcke das Wasser im Verwaltungsgebäude ab. “Wir haben sofort ein einstweiliges Verfügungsverfahren eingeleitet, aber passiert ist nichts”, so Adolf Wittek. Ähnlich sah es mit dem ehemaligen Laden seiner Frau aus: Sie konnte sich dort zwar vor dem Oberlandesgericht Rostock wieder reinklagen, aber der Laden steht bis heute leer. Den Prozeß wegen des Garagenabrisses gewann Wöhlcke zunächst. Dieser Rechtsstreit betraf auch die LPG als Bauherrin des Wohnhauses, bzw. ihre Rechtsnachfolgerin – die Öko-“LBG”: Landboden Glasin Treuhand GmbH & Co KG. Wöhlckes Rechtsanwalt Eckhard Tribess hatte dazu beim Landgericht Wismar im Genossenschaftsregister entdeckt, daß die dortige Lübecker Leihbeamtin wegen einiger Unklarheiten die von den ursprünglich 400 Genossenschaftlern übriggebliebenen 125 LBG-Kommanditisten noch nicht eingetragen hatte. Vor Gericht trug Tribess sodann vor, alle – außer 19 von ihm vertretene Personen – hätten das LPG-Abfindungsangebot angenommen und seien damit nicht mehr Mitglieder. Die Rechtspflegerin ermächtigte ihn daraufhin, eine neue LPG-Vollversammlung einzuberufen, auf der dann 12 der 19 Personen erschienen. Sie setzten den Geschäftsführer der 100 Mitarbeiter beschäftigenden LBG ab und wählten für die “LPG in Liquidation” einen neuen Geschäftsführer: Wöhlcke!

“Damit brach das Unglück über die LPG rein”, so Tribess’ Gegenspieler, der Berliner Anwalt Rainer Prinz. Bereits am nächsten Tag brachte Wöhlcke die neuen Beschlüsse zur Eintragung ins Register, während Tribess in seinem Namen die Geschäftsunterlagen bei der Bank einforderte. Als Wöhlcke auf “seinem” LPG-Betriebsgelände Passee auftauchte, verwehrten ihm der dortige Bereichsleiter und sein Kollege den Zutritt. “Sie sind entlassen”, verkündete Wöhlcke ihnen, und als die beiden ihn vom Hof drängten, fuhr er mit dem Auto auf sie los. Das diesbezügliche Gerichtsverfahren wegen Körperverletzung stellte der Richter ein, Wöhlcke zahlte je 500 DM Schmerzensgeld.

Das Dorf Passee, für die SPD ein Musterfall

Die Passeer waren empört und sammelten Unterschriften gegen das Urteil. Zu oft waren die Gerichte bisher gegen sie gewesen, auch die Gerichtsvollzieher und Polizisten hatten zumeist eher dem westdeutschen Makler zugearbeitet, fanden sie. Um dem bedrängten Dorf wenigstens moralisch beizustehen, erklärte der Kreistag den Makler aus Bad Schwartau zur “unerwünschten Person” im Kreis Wismar. Mehr als 30 Räumungs- aufforderungen und Abrißankündigungen hatten Wöhlcke/Tribess bis dahin nach Passee geschickt. “Allein als Folge der LPG-Versammlung sind über 10 Verfahren anhängig”, bilanzierte Rechtsanwalt Prinz. Ende 1995 gelang es ihm jedoch vor dem Oberlandesgericht Rostock, die Umwandlung der LPG in die Landboden Glasin Treuhand GmbH & Co Landwirtschafts KG für rechtmäßig erklärt zu bekommen. Tribess legte dagegen “Verfassungsbeschwerde” ein. Auf Betreiben der Ost-SPD, die mit Passee als “Musterfall” argumentierte, war es unterdes im Bundestag zu einem “Moratorium” gekommen, mit dem bis zum Inkrafttreten des 3. Sachenrechts-Bereinigungsgesetzes die Rechtsverhältnisse an Grundstücken und Gebäuden bis Ende 1998 zwischengeregelt wurden. Wöhlcke hatte den Bürgermeister inzwischen wegen “unrechtmäßiger Nutzung” der Amtsräume auf 18.000 Mark Schadenersatz verklagt und sogar eine einstweilige Verfügung erwirkt, mit der Wittek das Betreten seines Büros verboten wurde. Wochenlang erledigte der daraufhin seine Arbeit auf der Straße, und seine Schreibkraft reichte ihm die Akten aus dem Fenster. Das Landgericht Schwerin erlaubte ihm schließlich – “mit dem Moratorium im Rücken” – die kostenlose Nutzung seiner Amtsräume wieder. Wöhlcke drohte mit dem Bundesverfassungsgericht: “Die kostenlose Nutzung kommt einer entschädigungslosen Enteignung gleich.”

Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Wismar nannte Wöhlcke einen “Vereinigungskriminellen”. Mindestens einmal im Monat berichtete das Rostocker TV-Studio des NDR über den “Krieg in Passee”, dessen Reporter Michael Schmidt 1995 sogar ein ganzes Buch (im Weymann Bauer Verlag Leipzig) unter diesem Titel veröffentlichte. Um das maklerfreundliche Wirken der mecklenburgischen Justiz und ihrer Organe zu kompensieren, bedachten die anderen Behörden das Dorf mit großzügiger Aufmerksamkeit: So gelang es Wittek zum Beispiel mühelos, 15 ABM-Stellen zur Dorfverschönerung bewilligt zu bekommen. Mit den Plänen für den Haustierrasse-Schutzpark ging es dann “ABM-mäßig” weiter. Allerdings auch mit dem Bad-Schwartauer Makler, der kurz vor dem Eröffnungsfest erneut das Wasser in den Gemeinderäumen abstellte und den Bürgermeister wegen wilder Entsorgung von Bauschutt aus dem Schutzpark anzeigte. Über 100 Verfahren sind vor den Gerichten wegen Passee anhängig.

Wöhlcke war neben Passee auch noch in Frankenberg bei Chemnitz aktiv geworden: Zusammen mit seinem Anwalt Tribess gelang es ihm dort, die Hallen der Holzhaus-Baufirma von Klaus Eckelmann in seinen Besitz zu bekommen. Eckelmann ging unterdes in Konkurs. Jetzt versucht er zusammen mit dem Berliner Rechtsanwalt Prinz “zu retten, was noch zu retten ist”. Die Frankenberg-Geschichte ist noch komplizierter als die Passeer, sie soll an anderer Stelle erzählt werden.

P.S.: Das geschah jedoch nie, und auch den Bürgermeister von Passee verlor ich irgendwann aus den Augen. So dass dem oben gesagten erst mal nichts Neues hinzugefügt werden kann. Aber vielleicht kennt ja der eine oder andere Leser dieses blogs den letzten Stand der Dinge – in Passee und Chemnitz….


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https://blogs.taz.de/hausmeisterblog/2007/06/14/hausmeister-im-film-und-im-leben/

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kommentare

  • Willkommen “Nochbürgermeister”

    Wie man aus der Staatskanzlei MV erfahren konnte läuft gegen den Bürgermeister von Passee wegen nicht ordnungsgemäßer Einsetzung von Fördermitteln im Zusammenhang mit dem Haustierpark Tüzen , der im Eigentum der Gemeinde Passee steht,
    eine Untersuchung durch das Rechnungsprüfungsamt.

    Soviel zu den Mutmaßungen und Halbwahrheiten.

  • […] Leben und Leben lassen… – Software-Allianz macht Druck auf europäi… Die Softwareallianz sollte mal lernen, Bilanzen zu lesen. Und dann ein wenig vergleichen. Bodenständige Industrieunternehmen, wie General Motors, Henkel, Siemens, BASF, etc.pp sind heilfroh, wenn sie eine Umsatzrendite von rund 5% bis 6% erwirtschaften. Soll heißen, wenn diese Unternehmen DM 100,– umsatz machen, sind DM 5 bis DM 6 als Gewinn erwirtschaftet worden. Vor rund 10 Jahren lag diese Quote bei rund 3% Softwareunternhmen, wie MSFT, Symantec, SAP, etc. pp. machen Umsatzrenditen von sage und schreibe 25% bis 40%. Dies liegt zum einen daran, dass die Firmeneinrichtungen längst nicht so kapitalintensiv sind, und zu manderen daran, dass das Fertigprodukt einen Materialwert von DM 5,– incl. Verpackung und Handbücher hat. Wobei man beim Riesen MSFT noch sagen muss, dass dieser die Frechheit besitzt, ein vernünftiges Handbuch zum Umsatzrenner Windows XP nur extra gegen Zahlung von DM 89,– zu liefern. Und es gibt sowohl Moral als auch Recht. Wenn ein Vermieter z.B. seine Hucken um mehr als 25% über Marktmiete vermietet, dann kommt er wegen Mietwuchers vor Gericht. Wenn eine Bank Verbraucherkredite über 50% teuerer anbietet, als der Marktdurchschnitt aller Banken, braucht der Verbraucher nur 4% Zins zu zahlen, egal was vereinbart wurde. Wenn aber die Mitglieder der Softwareallianz das 8-fache an Gewinnen bei gleichen Umsätzen erwirtschaften, wie seriöse Industrieunternehmen, dann versteht das halt nicht mehr jeder und es wird zur Selbsthilfe geschritten. Ich bin wahrlich kein Sozialdemokrat oder Grüner oder sonstiger Weltverbesserer. Aber ich möchte gerne die Kriche noch im Dorf lassen. Und wenn den meist US-Unternehmen nichts besseres mehr einfällt, als ihre teils buggy Software per Staatsanwalt zu vertreiben, um die US-Wirtschaftskrise zu meistern, dann machen diese Herrschaften irgend etwas falsch. Auch Risikoprojekte wie Softwareentwicklung kann man seriös kalkulieren, sodaß eine seriöse Gewinnspanne erwirtschaftet wird. Das sage ich mal ein Banker, der selbst mit einem solchen Unternehmen eng liiert ist. G.-J. […]

  • Bin heute über den Artikel des “Mitbürgers aus Passee” gestolpert.

    Wie feige muss man eigentlich sein, den Artikel im Hausmeisterblog zu kritisieren, selbst so ein Quatsch zu schreiben und dann nicht mal seinen Namen zu nennen.

    Zweifels ohne hat der Schreiberling nähere Kenntnisse aus der Gemeinde Passee, bringt diese aber aus dem Zusammenhang und serviert alles mit Halbwahrheiten und Mutmaßungen. Ich Mutmaße jetzt auch mal:„wahrscheinlich mutwillig“.
    Schön Bequem aus der Anonymität heraus.

    Adolf Wittek
    Bürgermeister

  • Es ist schon erstaunlich daß nach geraumer Zeit immer mal wieder über den ” Krieg von Passee” und seine ” unendliche Geschichte ” Artikel verfaßt werden die mit Halbwahrheiten und Gerüchten angefüllt werden.

    Der Krieg von Passee ist zu Ende. Er endete zu Gunsten des “Wessi’s ” vor dem Verfassungsgericht schon in 1998.

    Die von dem Rechtsausschuß Ost im Deutschen Bundestag erlassenen Gesetze zu dem Fall Passee waren Verfassungswidrig und wurden vom Verfassungericht aufgehoben.

    Das heiß umkämpfte Mehrzweckgebäude wurde von dem Wessi-Makler in 2005 für 38.500,- € an den Zweckverband verkauft und nicht an die Gemeinde Passee, diese hat sogar auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet.
    Den Rechtsstreit wegen der noch von dem Makler verlangten Miete für das Mehrzweckgebäude wurde von dem Bundesgerichtshof in 2006 zu Gunsten des Maklers entschieden mit einer jährlichen Miete von
    6.600,- €/anno, und zur Endscheidung an das OLG Rostock zurückverwiesen. Dieses hat im März 2007 gegen das BGH-Urteil endschieden. Ich denke das da auf den Senat des OLG Rostock politischer Druck ausgeübt worden ist.
    Nach dem Motto : Der Wessi darf hier nicht gewinnen !
    Anders ist eine solche Enscheidung gegen ein Grundsatz- BGH-Urteil welches unter dem Aktenzeichen VZR 138/05 veröffentlicht wurde, nicht zu erklären .
    Seit einigen Tagen ist die Sache wieder beim Bundesgerichtshof in Karlruhe anhängig.

    Letztendlich bleibt als Facit festzuhalten, daß die gesamte
    ” rote Mobilmachung ” gegen den ” Wessi “,” für die Katz ” war. Die Eigentümerrechte haben sich am Schluß durchgesetzt, so wie es das Grundgesetz vorsieht, und so wie es der Makler schon in 1991 vorher gesagt hat.
    Eine Fortsetzung des Sozialismus wie von dem Bügermeiter Wittek proklamiert hat somit nicht stattgefunden.

    Allerdings hat der Bürgermeister im Moment auch andere Sorgen.
    Wie man in der letzten Gemeindevertretersitzung hören konnte, sollen wohl für den Haustierpark, dessen Eigentümer die Gemeinde Passee ist , die EU-Fördermittel nicht sachgerecht verwandt worden sein?
    Was nichts anderes bedeutet als daß der Bürgermeister von Passee Adolf Wittek das Schlachtfeld gewechselt hat.

    Bleibt abzuwarten was da noch alles hochkommt?

    Ein Mitbürger aus Passee

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