Zwischenlagerung von Atommüll: Bund will Länder notfalls zwingen

Ab 2015 kommen 26 Behälter mit Atommüll nach Deutschland. Drei Bundesländer sollen die Abfälle aufnehmen. Bisher finden sich nur zwei Freiwillige.

Resolute Abfallverteilerin: Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (Mitte) im Salzbergwerk Asse in Niedersachen. Bild: dpa

BERLIN dpa | Bundesumweltministerin Barbara Hendricks will einzelne Länder notfalls zwingen, Atommüll bis zur Errichtung eines Endlagers in Deutschland zwischenzulagern. Ab 2015 kämen diese Abfälle aus Frankreich und Großbritannien aus der Wiederaufarbeitung zurück. Für den Fall, dass sich kein Land zur Aufnahme bereiterklärt, wolle sie von ihrem Weisungsrecht Gebrauch machen, sagte die SPD-Politikerin der Wirtschaftswoche: „Atomrechtlich wären wir in der Lage, einen Standort zu bestimmen.“

Bislang wurde der stark strahlende Atommüll in das Zwischenlager Gorleben gebracht. Dort werden aber keine neuen Castor-Behälter mehr eingelagert. Ab 2015 kommen noch 26 Behälter nach Deutschland. Vereinbart ist, dass drei Bundesländer sie einlagern sollen.

Bislang liegen nur Zusagen von Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein vor. Die Fertigstellung eines Endlagers kann nach Einschätzung von Hendricks bis 2050 dauern. „Wenn ich es realistisch sehe, kann mit der Einlagerung des Mülls nicht vor 2050 begonnen werden.“

Der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Wolfram König, hatte 2050 vor wenigen Tagen als frühestes realistisches Datum bezeichnet. „Das wäre sehr ambitioniert“, sagte er. „Alle früheren Zeitvorstellungen haben sich als falsch erwiesen.“

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