Zentralrat der Juden übt Kritik: „Stern“-Titel zu Trump sorgt für Eklat

Trump mit Hitlergruß, dazu die Zeile: „Sein Kampf“. Das neue „Stern“-Cover verharmlose den Holocaust, findet der Zentralrat der Juden.

Trump steht vor der Airforce One und winkt - aber mit der linken Hand

Für den Hitlergruß reicht's dann doch nicht ganz Foto: reuters

HAMBURG/BERLIN dpa | Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat den aktuellen Stern-Titel zu US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert. „Die Darstellung von Präsident Trump als vermeintlich neuer Hitler ist geschmacklos und völlig deplatziert“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster dem Berliner Tagesspiegel in dessen Freitagausgabe.

Auf der aktuellen Stern-Titelseite ist Trump mit Hitlergruß und US-Flagge zu sehen. Dazu ist zu lesen: „Sein Kampf – Neonazis, Ku-Klux-Klan, Rassismus: Wie Donald Trump den Hass in Amerika schürt.“ Stern-Chefredakteur Christian Krug sagte am Donnerstag in Hamburg auf Anfrage, es liege der Redaktion fern, die Gräueltaten der Nationalsozialisten verharmlosen zu wollen.

Josef Schuster sagte, Trumps Umgang mit den antisemitischen und rassistischen Aufmärschen in Charlottesville lasse sich zu Recht kritisieren. „Präsident Trump aber mit Hitlergruß und dem Untertitel „Sein Kampf“ abzubilden, verharmlost das eliminatorische Wirken der Nationalsozialisten und relativiert Hitlers ideologische Propagandaschrift „Mein Kampf“.“

Stern-Chefredakteur Krug sagte weiter, die rechtsnationalen Demonstranten in Charlottesville hätten ihre Arme zum Nazigruß erhoben, und der amerikanische Präsident habe sich weder von dieser Geste noch von der Gesinnung der Menschen distanziert. Trump habe in manchen von ihnen sogar „gute Leute“ gesehen. „Mit dieser Haltung macht er sich mit den Demonstranten gemein und grüßt sie im übertragenen Sinne zurück – genau dies visualisiert der Stern-Titel“, erklärte Krug.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.