Wiederaufbereitung von Brennstäben: Atommüll bleibt länger in Frankreich

Die Verträge zwischen Deutschland und Frankreich über die Wiederaufbereitung sind bindend. Der Kraftwerksbetreiber EnBW verzögert aber die Rücknahme.

Eigentlich sollen die Castoren nach der Wiederaufbereitung zurückkommen. Danach stehen sie rum – wie im AKW Philippsburg. Bild: dpa

FRANKFURT/MAIN afp | Der Zeitplan für die Rücknahme deutschen Atommülls aus Frankreich verzögert sich einem Zeitungsbericht zufolge. Ein eigentlich für das kommende Jahr geplanter Castortransport von der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Deutschland werde auf das Jahr 2016 oder später verschoben.

Das berichtet die Frankfurter Rundschau unter Berufung auf das Bundesumweltministerium. Dieses teilte der Zeitung demnach mit, es sei mit Frankreich „Übereinstimmung erzielt“ worden, „dass eine Rückführung nicht vor 2016 erfolgen kann“.

Bei dem Transport geht es den Angaben zufolge um fünf Castorbehälter mit radioaktivem Abfall, der in La Hague bei der Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken anfiel und gemäß einem zwischen den Regierungen der Bundesrepublik und Frankreichs geschlossenen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag zurückgenommen werden muss. Bisher war demnach das Jahr 2015 als letzter Rückholtermin fixiert.

Als Verzögerungsgrund nannte das Blatt, dass das Bundesumweltministerium den baden-württembergischen Stromkonzern EnBW bisher nicht dazu habe bewegen können, der Einlagerung der Castoren in das Zwischenlager an seinem Atomkraftwerk Philippsburg zuzustimmen und dies beim Bundesamt für Strahlenschutz zu beantragen. Das Land Baden-Württemberg stimmte demnach zu, den Antrag muss aber der Betreiber des Zwischenlagers stellen.

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