Werksschließung bei Opel: Krise mit dem Blitz, Boom mit Ringen

Die Krise bei Opel ist symptomatisch für die Automobilbranche. Während Massenhersteller schwächeln, läuft das Geschäft mit Luxus.

Zehn Jahre rote Zahlen: Ein Opel „Rekord“ auf einem Autofriedhof. Bild: reuters

BOCHUM taz | Auch nach Jahren der Krise ist Opel mit seinen rund 40.000 Beschäftigten noch immer einer der größten Autohersteller Europas. 2011 verkaufte die Tochter des US-Konzerns General Motors (GM) mehr als 1,2 Millionen Autos. Trotzdem schreibt die Traditionsfirma seit mehr als zehn Jahren rote Zahlen: Zuerst häuften sich nach Lohn- und Kostendrückerei die Qualitätsmängel, dann fehlten beim Publikum beliebte Modelle.

Hinzu kommt die Weigerung der Detroiter GM-Konzernzentrale, Opel neue Absatzmärkte zu erschließen: Die Wagen mit dem Blitz dürfen fast ausschließlich in Europa vermarktet werden. Auf den Boommärkten Asiens setzt GM auf andere Konzernmarken wie etwa Chevrolet. Erst seit wenigen Monaten ist Opel in Südamerika und Australien präsent – nennenswerte Stückzahlen kommen so nicht zusammen.

Wie den Massenherstellern Ford, Renault, Fiat und Peugeot/Citroën wird Opel jetzt die Absatzkrise in Südeuropa zum Verhängnis. Dort ist der Verkauf von Neuwagen infolge der Rezession durch die Wirtschafts- und Finanzkrise eingebrochen: So wurden in Spanien im September 36 Prozent weniger Autos abgesetzt als noch ein Jahr zuvor – für Opel insgesamt bedeutete das ein Minus von 16 Prozent.

Verlierer der Krise sind damit besonders die Hersteller preiswerter Klein- und Mittelklassewagen. Die deutschen Luxushersteller Audi, BMW und Daimler feiern dagegen Erfolge: BMW verkaufte bis Ende November 23 Prozent mehr Autos als im Vorjahr – punkten konnten die Bayern vor allem in China. Die Ingolstädter Audi-Zentrale meldete einen 11 Prozent höheren Absatz für die Wagen mit den vier Ringen. Daimler verkaufte über 5 Prozent mehr Autos.

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