Weltweiter Energiebedarf: Mehr Ökostrom, mehr CO2

Der globale Energieverbrauch stieg 2018 stark an, ebenso der Ausstoß von Treibhausgasen. Das macht Fortschritte bei Erneuerbaren zunichte.

Rauch aus Kohlekraftwerksschloten

Der Energiehunger der Welt nimmt ständig zu – ebenso wie der Ausstoß von CO2 Foto: dpa

BERLIN taz | Weltweit geht der Ausbau der erneuerbaren Energien schnell voran – reicht aber nicht aus, um den Energiehunger der Welt zu stillen. 2018 stieg der globale Energiebedarf um 2,3 Prozent, so schnell wie noch nie in diesem Jahrzehnt. Und weil er vor allem durch Gas und Kohle abgedeckt wurde, sind auch die CO2-Emissionen aus dem Energiesektor um 1,7 Prozent auf ein Rekordhoch von 33 Milliarden Tonnen geklettert. Das geht aus dem aktuellen „Global Energy and CO2 Status Report“ hervor, den die Internationale Energieagentur IEA am Dienstag veröffentlicht hat.

Für diesen Anstieg macht die IEA vor allem das Wachstum der Weltwirtschaft, kalte Winter und heiße Sommer verantwortlich, die den Bedarf an Heizung und Kühlung nach oben trieben. Außerdem steigerte sich die Energieeffizienz um 1,3 Prozent, nur halb so viel wie in den letzten drei Jahren, weil die Politik die Regeln gelockert hat. Immerhin fast die Hälfte des gestiegenen Energiehungers wird von grüner Energie gedeckt, allein 31 Prozent durch Solarstrom.

Aber ein wirklich „goldenes Jahr“ war 2018 vor allem für Gas, sagte IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. „Trotz starken Wachstums bei den Erneuerbaren steigen die globalen CO2-Emissionen. Das zeigt, wie dringend an allen Fronten gehandelt werden muss – bei der Entwicklung sauberer Energie, der Reduktion von Emissionen, der Verbesserung der Effizienz und den Anreizen von Investitionen und Innovationen wie dem Speichern von CO2.“

Eine weitere schlechte Nachricht fürs Klima ist, dass der globale Kohlekonsum stieg, und zwar um 0,7 Prozent. Besonders besorgniserregend: Ursache sind vor allem relativ junge Kraftwerke in China und Indien, die noch eine lange Lebenszeit haben. Der Ölverbrauch zur Energiegewinnung legte um 1,3 Prozent zu, erstmals seit zwanzig Jahren wieder mit den die USA an der Spitze.

Auch die Atomkraft wuchs um 3,3 Prozent und erreichte somit wieder weltweit das Niveau, das sie vor dem Atomunfall in Fukushima 2011 gehabt hatte. Der Hauptgrund dafür sind neue Atomkraftwerke in China und die Rückkehr von vier Reaktoren an das Netz in Japan.

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