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  • 15.10.2018

Was fehlt …

… Respekt für Holocaust-Überlebende

Die 93-jährige Tova Ringer ist in Israel zu Siegerin des Schönheitswettbewerbs „Miss Holocaust Survivor“ gekürt worden. Die aus Polen stammende Frau ist in der israelischen Hafenstadt Haifa gekrönt worden, bestätigte eine Sprecherin der Organisation Yad Ezer Lachaver. Ringer habe ihre Eltern und andere Angehörige im Konzentrationslager Auschwitz verloren. Sie selbst sei bis Kriegsende in einem Arbeitslager gewesen. Die Siegerin der ungewöhnlichen Miss-Wahl spielt gerne Rommé und Bridge, macht Gymnastik und geht jeden Tag mindestens zwei Kilometer zu Fuß. Ringer wünscht sich mehr Respekt für Überlebende wie sie selbst. „Es gibt Leute, die glauben, Holocaust-Überlebende seien nicht ganz normal und dass sie übertreiben, was ihnen damals widerfahren ist“, sagt sie. „Es ist kein herkömmlicher Wettbewerb“, erklärte Sprecherin Tami Sinar zu der Veranstaltung am Sonntagabend. „Bei der Wahl geht es vor allem um die Persönlichkeit, nicht das Aussehen.“ Der Wettbewerb findet seit 2012 jedes Jahr statt. Viele Überlebende fühlten sich durch ihre schrecklichen Erlebnisse während des Holocaust stigmatisiert, „als ob sie einen Makel tragen“, sagte Sinar. Einige hätten Zurückweisung und Unverständnis erlebt. „Deshalb wollen wir ihnen das Gefühl geben, dass sie schön, wunderbar und anerkannt sind.“ (dpa)