Von Frontex Gerettete: Italien lässt Geflüchtete an Land

Zuletzt hatten mehrere Staaten zugesagt, einen Teil der 450 Geflüchteten aufzunehmen. Italien ließ jetzt das Boot mit den Menschen in einem Hafen auf Sizilien anlegen.

Ein Sanitäter hält ein Kind, das von der italienischen Küstenwache in Pozzallo, Sizilien, an Land gebracht wurde

Gerettet: 450 Geflüchtete durften in Pozzallo, Sizilien, an Land gehen Foto: ap

ROM afp | Die letzten der 450 Geflüchteten, die sich an Bord von zwei Schiffen der EU-Grenzschutzbehörde Frontex im Mittelmeer befanden, sind in der Nacht zum Montag in der sizilianischen Hafenstadt Pozzallo an Land gegangen. Das teilte der Bürgermeister der im Süden gelegenen Insel laut der italienischen Nachrichtenagentur AGI mit. Die italienische Regierung hatte die Genehmigung zur Landung erteilt, nachdem fünf EU-Staaten ihre Bereitschaft erklärt hatten, die Migranten aufzunehmen.

Deutschland, Frankreich, Malta, Portugal und Spanien hatten nach langen Verhandlungen zugesagt, je 50 der insgesamt 450 Flüchtlinge zu übernehmen, die am Samstag vor der italienischen Küste aus einem Holzboot aufgenommen worden waren. „Erstmals können wir heute sagen, dass die Migranten in Europa gelandet sind“, hieß es in einer Erklärung des italienischen Regierungschefs Giuseppe Conte.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini von der rechtsextremen Lega-Partei hatte sich geweigert, die Flüchtlinge ins Land zu lassen. Conte hatte daraufhin in einem Brief an die Staats- und Regierungschefs der anderen 27 EU-Staaten „ein klares Zeichen“ für eine Lastenteilung in der Europäischen Union verlangt und zur Aufnahme der Flüchtlinge aufgefordert.

Italien und Malta hatten in den vergangenen Wochen wiederholt die Aufnahme von geretteten Bootsflüchtlingen verweigert. Salvini verfügte im Juni, dass Schiffe von Hilfsorganisationen mit Flüchtlingen an Bord nicht mehr in italienischen Häfen anlegen dürfen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.