Vermisste Journalisten in Syrien: Im Bürgerkrieg verschollen

Drei Journalisten aus Spanien sind in der Region um Aleppo verschwunden. Vor zehn Tagen gab es den letzten Kontakt mit ihnen.

Zerstörte Häuser und Autos

Gefährliches Pflaster: Aus der Region Aleppo gibt es kaum unabhängige Berichte. Foto: dpa

MADRID taz | Syrien ist das wohl gefährlichste Land für journalistische Arbeit. Wie am Dienstag bekannt wurde, verschwanden die beiden spanischen Journalisten Antonio Pampliega und Ángel Sastre sowie der Fotograf José Manuel López vor mehr als zehn Tagen in der Region um Aleppo.

Die drei waren am 10. Juli von der Türkei aus gemeinsam in das Bürgerkriegsland gereist, aus dem sie bereits früher als freie Journalisten für Fernsehanstalten sowie große Tageszeitungen berichtet hatten. Zuletzt sollen sie am 12. Juli im von Rebellen gehaltenen Stadtteil Maadi gesehen worden sein.

Die Angehörigen zu Hause hatten am 13. Juli letztmals Kontakt. Die letzte Nachricht auf Twitter stammt von Sastre am 10. Juli. Sie enthielt nur das Wort „Mut“ in mehreren Sprachen. Die spanischen Behörden hatten das Verschwinden zunächst geheim gehalten. Nachdem die Nachricht jetzt durchgesickert ist, heißt es aus dem Außenministerium, dass keine Erkenntnisse über den Verbleib der Journalisten vorlägen.

Bereits im Jahr 2013 waren drei spanische Reporter in Syrien entführt und nach mehreren Monaten freigelassen worden. Vermutlich hatte Spanien damals Lösegeld bezahlt.

Zwei der drei befanden sich in Gefangenschaft bei den Milizen des „Islamischen Staates“ (IS). Allein 2014 zählt Reporter ohne Grenzen 27 Entführungen von Medienschaffenden in Syrien.

Zu trauriger Berühmtheit gelangte der Fall des US-amerikanischen Fotoreporters James Foley. Der IS verbreitete im August 2014 ein Video, auf dem die Enthauptung des Amerikaners zu sehen war. Die drei jetzt verschwundenen Spanier befanden sich in einer Gegend, in der mehrere rebellische Milizen sowie der Al-Qaida-Ableger al Nusra und auch der IS aktiv sind. Berichterstattung aus dieser Region gilt mittlerweile als fast unmöglich.

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