Verdi-Warnstreiks im Verkehr: Ausfälle bei Flughäfen und der Bahn

Im aktuellen Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst werden am Mittwoch vor allem Flughäfen bestreikt. Es ist mit Ausfällen vor allem in Nordrhein-Westfalen zu rechnen.

Streikende mit Transparenten

Warnstreik in Hannover-Langenhagen. Dort gibt es einen Flughafen Foto: dpa

BERLIN/KÖLN dpa | Die Warnstreiks im öffentlichen werden fortgesetzt. Etwa in Köln fuhren ab dem frühen Morgen keine Stadtbahnen mehr, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte. Insgesamt hat die Gewerkschaft in mehr als 50 NRW-Städten zu Warnstreiks in allen Zweigen des öffentlichen Dienstes aufgerufen – von der Müllabfuhr über Kitas bis zu kommunalen Krankenhäusern und dem Nahverkehr. Betroffen waren am Mittwoch nun auch die Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund. Passagiere mussten sich auf Verzögerungen und Ausfälle einstellen. In Köln und Dortmund sind Kundgebungen geplant.

An den Berliner Flughäfen wird zwar nicht gestreikt, doch werden nach Angaben der Flughafeninformation etwa 100 Flüge vorsorglich gestrichen. Vor allem die Fluggesellschaften Eurowings, Lufthansa und Air Berlin sind betroffen. Da auch andere Flüge ausfallen oder sich verspäten könnten, empfiehlt die Berliner Flughafengesellschaft den Passagieren, in jedem Fall den Status ihres Fluges zu überprüfen.

Verdi hat die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes an den Flughäfen in NRW ab Schichtbeginn zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Bestreikt werden etwa Luftsicherheitskontrollen, sowie Bodenverkehrsdienste unter anderem auf dem Flugfeld, beim Gepäck und in der Verwaltung.

Verdi will mit den Warnstreiks den Forderungen im aktuellen Tarifkonflikt Nachdruck verleihen. Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben drei Prozent mehr Lohn und Gehalt für zwei Jahre geboten, was die Gewerkschaften ablehnten. Bereits am Dienstag hatte es vielerorts zu Arbeitsniederlegungen gegeben.

De Maizière is not amused

Am Flughafen Köln/Bonn legte die Feuerwehr die Arbeit bis 7.30 Uhr nieder, wie eine Sprecherin des Airports mitteilte. Starts und Landungen waren nicht mehr möglich, die Terminals aber geöffnet. Betroffen waren 30 Passagierflüge. Auch im Laufe des Tages werden große Teile der Flughafenbelegschaft in Köln/Bonn ihre Arbeit niederlegen. Dies betreffe insbesondere die Flugzeugabfertigung und den Gepäckdienst, sagte der Sprecher. Bislang wurden 103 von 276 geplanten Flügen gestrichen.

Dagegen startete der Flughafen in Düsseldorf weitgehend planmäßig in den Tag. Bislang wurden 48 der insgesamt 590 Flüge annulliert. Inwieweit noch weitere Verbindungen betroffen sind, könne man bislang noch nicht absehen, hieß es am Flughafen. Offiziell geht der Streik dort bis 14.00 Uhr weiter.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat die massiven Verdi-Streiks an Flughäfen und in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes als „völlig unangemessen“ kritisiert. „Für die Bestreikung ausgerechnet von wichtigen Flughäfen und Berliner Kliniken gibt es keinen vernünftigen Grund“, erklärte de Maizière am Mittwoch in Berlin.

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