Übergang zur Grundschule: Wohin bloß mit dem Kind?

Die CDU will die „Betreuungslücke“ zwischen dem Ende des Kitajahres und dem erstem Schultag schließen.

Endlich Zeit für die Zuckertüte: Erstklässler in Berlin Foto: dpa

Die Berliner CDU findet offenbar Gefallen am Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. Nachdem zuletzt Generalsekretär Kai Wegner im Juni auf dem Landesparteitag die 24-Stunden-Kita auf die Agenda hob, zieht nun Fraktionschef Florian Graf nach – und fordert, die „Betreuungslücke zwischen dem Ende der Kitazeit und dem Beginn des ersten Schuljahres“ zu schließen.

Künftig solle das Kitajahr erst dann enden, wenn an den Schulen für die Erstklässler der Unterricht startet, so Graf laut Medienberichten. Einen entsprechenden Antrag wolle man dem Senat vorlegen.

Das Berliner Kitajahr endet stets am 31. Juli. Doch immer mal wieder, derzeit bis 2019, liegen die Sommerferien auf einem späten Datum. Dann vergehen schon mal – wie dieses Jahr – etwa fünf Wochen bis zur Einschulung der rund 30.500 SchulanfängerInnen am vergangenen Samstag.

„Das Engagement der CDU ist erfreulich und ich werde auch sicher für den Antrag stimmen“, sagte Stefanie Remlinger, bildungspolitische Sprecherin der Grünen. Remlinger hatte sich zuvor in der taz bereits dafür ausgesprochen, das Kitajahr flexibler an die Schulferienzeiten anzupassen. Denn obwohl die „Betreuungslücke“ keine Lücke ist, weil die Schulhorte für die ErstklässerInnen zuständig sind: viele sehen diese Praxis kritisch.

„Es wird vom Senat immer gerne als Chance dargestellt, dass die Kinder sich dann schon mal an die neue Schulumgebung gewöhnen könnten“, so auch Remlinger. In der Realität legten aber viele Schulen ihre Horte zusammen. „Dann werden die Kinder zum Schuljahresanfang also eher noch mal aus einer gerade vertraut gewordenen Umgebung gerissen.“ CDU-Fraktionschef Graf hatte sich ähnlich geäußert.

Landeselternvertreter Norman Heise sagte, wenn die Schulanfänger nun auch noch einen Monat länger in der Kita blieben, sei das im Hinblick auf ohnehin schon fehlende Erzieherstellen „möglicherweise nicht optimal“.

Die Senatsbildungsverwaltung sah am Montag praktische Umsetzungsprobleme: Da man den Kitas nicht vorschreiben könne, wann sie ihre Sommerschließzeiten nehmen, könne auch eine „Regelung im Sinne des CDU-Antrags“ für die Katz sein, so ein Sprecher. Wie viele SchulanfängerInnen bereits vor der offiziellen Einschulung den Schulhort besuchten, werde nicht erhoben, so der Sprecher weiter.

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