US-Republikaner vor Nevada-Vorwahl: Ted Cruz entlässt seinen Sprecher

Rick Tyler hatte ein Video verbreitet, in dem Marco Rubio sich angeblich abfällig über die Bibel äußert. Es stellte sich als Lüge heraus. Cruz entließ seinen Sprecher.

Ein Mädchen liegt auf dem Rücken auf dem Boden und hält ein Schild „Ted Cruz“ in die Höhe.

Leichte Ermüdungserscheinungen im Wahlkamf von Ted Cruz. Foto: reuters

WASHINGTON AFP | Der US-Präsidentschaftsbewerber Ted Cruz hat seinen Wahlkampfsprecher entlassen, nachdem dieser den christlichen Glauben von Konkurrent Marco Rubio in Zweifel gezogen hatte. Er habe seinen Sprecher Rick Tyler wegen dessen „schweren Beurteilungsfehlers“ um die Kündigung gebeten, erklärte der erzkonservative Senator aus Texas am Montag.

Tyler hatte auf seiner Facebook-Seite einen Artikel aus einer Studentenzeitung geteilt, in dem behauptet wurde, Rubio habe sich abfällig über die Bibel geäußert. Der Senator aus Florida soll demnach zu einem Mitarbeiter von Cruz gesagt haben, in der Bibel stünden „nicht viele Antworten“. Tyler veröffentlichte dazu auch ein Video. Der Ton war allerdings schlecht zu verstehen.

Tyler löschte den Beitrag später und entschuldigte sich bei Rubio für die „falsche“ Geschichte. Cruz entließ ihn trotzdem. Selbst wenn die Geschichte über Rubio wahr gewesen wäre, „stellt unser Wahlkampf-Team nicht den Glauben eines anderen Kandidaten in Frage“, versicherte er.

Cruz, ein Liebling der erzkonservativen Tea Party, ist von seinen Konkurrenten schon häufig bezichtigt worden, im Wahlkampf mit „schmutzigen Tricks“ zu arbeiten. Cruz und Rubio liefern sich vor der nächsten Vorwahl der Republikaner im Bundesstaat Nevada am Dienstag einen erbitterten Kampf um Platz zwei. In Umfragen führt deutlich der Geschäftsmann Donald Trump, der bereits die Vorwahlen in New Hampshire und in South Carolina gewinnen konnte.

Der mit radikalen Thesen angetretene Trump ist ebenso wie Cruz bei der Parteiführung unbeliebt, ihre Tiraden gegen die Eliten in Washington treffen an der Basis aber einen Nerv. Rubio hofft nach dem Ausstieg von Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush, die Stimmen aus dem bislang zersplitterten gemäßigt-konservativen Lager auf sich zu vereinen. Bei den Demokraten findet die nächste Vorwahl am Samstag in South Carolina statt.

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