US-Handelspolitik und Weltwirtschaft: Peter Altmaier warnt vor Schäden

Die US-Strafzölle gefährden den Welthandel, sagt Wirtschaftsminister Altmaier. Die türkische Lira ist auf Talfahrt. Präsident Erdoğan redet von Wirtschaftskrieg.

Ein Mann im Sakko. Es ist Peter Altmaier

Verteidigt freien Handel: Bundeswirtschafsminister Peter Altmaier Foto: ap

BERLIN/ISTANBUL afp/ap | Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat angesichts der Strafzölle der US-Regierung auf Waren aus China und der Türkei vor dramatischen Folgen für die Weltwirtschaft gewarnt. Jüngst war der Wert der türkischen Lira zusätzlich um 14 Prozent gesunken, nachdem Trump verkündet hatte, Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei zu erhöhen.

In der Bild am Sonntag sagte Altmaier: „Dieser Handelskrieg verlangsamt und zerstört Wirtschaftswachstum und produziert neue Unsicherheiten“. „Die Politik hat nicht das Recht, die Arbeitsplätze von Stahlkochern, Autobauern und Aluminiumgießern aufs Spiel zu setzen.“ Stattdessen brauche es einen „Welthandel mit niedrigeren Zöllen, weniger Protektionismus und offenen Märkten“. Altmaier äußerte sich auch zu den Iran-Sanktionen, die die Geschäfte deutscher Unternehmen mit Teheran beeinträchtigen. Er sagte: „Wir lassen uns aus Washington keine Handelsbeziehungen mit anderen Ländern diktieren und stehen deshalb zum Wiener Nuklearabkommen, damit der Iran keine Atomwaffen produziert.“

Präsident Recep Tayyip Erdoğan ausländische Kräfte für die desolate Lage der Wirtschaft in seinem Land verantwortlich. Die USA und andere Länder führten einen Krieg gegen die Türkei, sagte Erdoğan am Samstag in der Provinz Rize im Nordosten des Landes. Dollar, Euro und Gold seien die „Patronen, Kanonen und Raketen“ dieses Wirtschaftskriegs.

Der Präsident versprach seinen Anhängern, die Türkei werde die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen, um ihre Wirtschaft zu schützen. Am wichtigsten sei es jedoch „die Hände zu brechen, die diese Waffen abfeuern“. Die USA fordern von der türkischen Regierung die Freilassung eines amerikanischen Pastors, der wegen Terrorvorwürfen unter Hausarrest steht. Er bestreitet die Anschuldigungen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.