Tod in der Haft in JVA Kleve: Bericht über manipulierte Datensätze

Das Magazin „Monitor“ sieht Hinweise, dass im Fall eines unschuldig inhaftierten Syrers gezielt Daten manipuliert wurden. Innenminister Reul mahnt zur Vorsicht.

Gebäude der JVA Kleve

Die Justizvollzugsanstalt Kleve Foto: dpa

DÜSSELDORF dpa | NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat einen Medienbericht über angebliche nachträgliche Datenmanipulation im Fall des Todes eines unschuldig inhaftierten Syrers als Verdacht bezeichnet. „Was in den Medien geäußert wird, ist zunächst nur ein Verdacht“, sagte Reul am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags. Er habe dazu keine Unterlagen. Man müsse zunächst abwarten, was die zuständige Staatsanwaltschaft Kleve sage.

Der hellhäutige Syrer Ahmed A. war im Juli 2018 nach offizieller Darstellung mit einem dunkelhäutigen Mann aus dem afrikanischen Mali verwechselt worden und ins Gefängnis gekommen. Wochenlang saß der 26-Jährige in der Justizvollzugsanstalt Kleve und legte im September laut einem externen Sachverständigen selbst einen Brand in seiner Zelle. Infolge der schweren Verbrennungen starb er Ende September in einer Klinik.

Das WDR-Magazin „Monitor“ berichtete am Donnerstag, dass eine gezielte Manipulation von Datensätzen nicht mehr auszuschließen sei, die zur monatelangen Inhaftierung von Amad A. geführt habe.

Reul sagte, dass direkt nach dem Zellenbrand die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sei. Außerdem werde seitdem ein Disziplinarverfahren „gegen die handelnden Beamten“ geführt.

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