Sonderausgabe 22./23. September 2018: Wind of Change

Die Auflagen brechen ein, die Sparprogramme laufen. Wird die Zukunft der Zeitung digital oder lesen wir sie in 50 Jahren noch auf Papier? Acht Seiten über das gedruckte Wort, Vertriebswege und Online-Strategien.

Weg geweht Bild: André Wunstorf

Ein scharfer, unablässig pfeifender Wind ist dabei, die Zeitung, wie wir sie kennen, fortzuwehen. Noch wird sie und werden Magazine in großen Stückzahlen gedruckt, aber gelesen wird inzwischen sehr verbreitet und selbstverständlich auf Geräten – Smartphones und Tablets.

Medienhäuser auf der ganzen Welt müssen umdenken, wenn sie auch in Zukunft noch das verkaufen wollen, was sie bislang vor allem auf Papier gedruckt haben: Kommentare, Reportagen, Interviews, Fotos, die das Weltgeschehen verstehbar machen, die Geschichten erzählen, die Skandale aufdecken und hinschauen, wo hingeschaut werden muss.

Der Spiegel muss sich verändern und die Süddeutsche, Regionalzeitungen müssen neu denken und die taz muss es auch, anderswo etablieren sich Medienunternehmen, die gleich ganz ohne Papier neu gestartet sind.

Auf acht Seiten wollen wir Ihnen zeigen, wie sich verschiedene Medienhäuser der Herausforderung des digitalen Zeitalters stellen. Und wir beschreiben, was für die taz als kleinste überregionale Zeitung fast das größte Problem ist: Wie kommt sie pünktlich nach einer mitunter langen Reise durch die Nacht im Briefkasten ihrer Abonnent*innen an?

Aus dem Inhalt unserer Sonderseiten:

➡ Was machen wir Zeitungsmenschen? taz-Chefredakteur Georg Löwisch über Irrtümer, Annahmen und Thesen zur Zukunft der Zeitung. Außerdem ein Gespräch mit dem taz-Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch.

➡ Was machen unsere Leser*innen? Beim Papier bleiben, zum ePaper wechseln oder doch lieber gleich online lesen? Begegnungen mit taz-Leser*innen und ihren Lesegewohnheiten.

➡ Welchen Weg nimmt eine gedruckte taz? Zwischen Druckerei und Briefkasten folgen wir den Spuren eines Mediums, das von Aussterben bedroht scheint.

➡ Was tun die anderen? Die taz steht mit der Herausforderung Medienwandel nicht alleine da. Sämtliche Zeitungshäuser in Deutschland müssen sich umstellen und gehen dabei sehr unterschiedliche Wege.

➡ Was tun unsere Nachbarn? Mediapart ist ein Online-Medium aus Frankreich. Das Geschäft mit bedrucktem Papier war für sie nie ein Thema. Wie machen die das?

Tasten Igor Levit spielt Klavierkonzerte, seit er ein Kind ist. Und er bezieht klar Stellung in gesellschaftlichen Fragen – im Konzertsaal genau wie im Internet. Ein Gespräch über Zivilcourage und Twittern, über Fremdsein in Deutschland und die Sehnsucht der Klassikwelt nach dem Früher.

 

Helden Die Syrerin Sarah Mardini wurde berühmt, als sie auf ihrer eigenen Flucht ein havariertes Schlauchboot schwimmend zog. Nun wurde sie in Lesbos als Flüchtlingshelferin verhaftet. Der Vorwurf: Menschenschmuggel. Ihre Freundin Claudia Drost kämpft für ihre Freilassung.

 

Leben Sie hat vier Kinder und sich jeden Abend, so lange sie konnte, 40-mal auf die Zehenspitzen gestellt. „Omama“, die Großmutter unseres Autors, ist im Sommer hundert Jahre alt geworden. Wollte sie das?

 

„Lebensschützer“ Am Wochenende findet in Berlin wieder der "Marsch für das Leben" statt. Seit Rechtspopulisten in Europa Erfolge feiern, sind auch die Abtreibungsgegner im Aufwind. In Chișinău traf sich die Bewegung gerade zu ihrem Weltkongress. Ein Report.

 

Tradition Saisonal, regional, reduziert: Die japanische Hochküche Kaiseki feiert die Einfachheit. „Es geht darum, die Jahreszeiten zu essen“, sagt der Koch und Philosoph Malte Härtig, der ein Buch über sie geschrieben hat.

 

Mit Kolumnen von Philipp Eins, Johanna Roth und Peter Unfried.