Selbstmordanschlag am Flughafen Kabul: Mindestens fünf Tote

Der Attentäter sprengte sich mit einem Auto in die Luft. Das Ziel waren angeblich zwei Fahrzeuge der internationalen Truppen.

Das zerstörte Eingangstor am Flughafen Kabul.

Die Zufahrt zum Kabuler Airport nach dem Selbstmordanschlag. Foto: reuters

KABUL afp | Bei einem Selbstmordanschlag am Kabuler Flughafen sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Nach Angaben der Polizei sprengte sich der Attentäter am Montag mit einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug am ersten Kontrollpunkt der Flughafen-Zufahrt in die Luft. 16 weitere Menschen wurden dabei verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich die radikalislamische Taliban-Miliz.

Die Anschlag habe sich am Mittag zur Stoßzeit ereignet, sagte der stellvertretende Kabuler Polizeichef Sajed Gul Agha Ruhani. Über dem Ort stieg Rauch auf. Krankenwagen rasten herbei, Sanitäter kümmerten sich um Opfer. Laut einem Flughafenvertreter, der nicht genannt werden wollte, wurden alle Flüge für „die nächsten Stunden“ ausgesetzt.

Das Innenministerium sprach von einer „abscheulichen Tat“. Nach Angaben eines Taliban-Sprechers galt der Anschlag zwei Fahrzeugen der internationalen Truppen.

Erst am Freitag hatten die Taliban bei mehreren Anschlägen in der afghanischen Hauptstadt 51 Menschen getötet. Am Samstag wurden bei einem Selbstmordanschlag in der Provinz Kundus, dem früheren Bundeswehr-Einsatzgebiet in Nordafghanistan, 21 Menschen getötet.

Experten gehen davon aus, dass die Taliban mit der Anschlagsserie von ihren internen Spannungen ablenken wollen. Nach der Bekanntgabe des Todes ihres langjährigen Anführers Mullah Omar Ende Juli war Mullah Achtar Mansur zum neuen Chef bestimmt worden. Er wird aber von großen Teilen der islamistischen Bewegung abgelehnt, weil er der Regierung in Pakistan nahesteht und Friedensgesprächen mit der Regierung in Kabul befürwortet.

Die afghanischen Sicherheitskräfte müssen erstmals einer Sommeroffensive der Taliban praktisch allein die Stirn bieten, nachdem die internationalen Truppen ihren Kampfeinsatz im Dezember beendet hatten.

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