Schalke 04 schlägt Bayer Leverkusen: Schalkes Prinz

Er traf zwar nicht, war aber bei seinem Debüt im blauen Trikot der gefeierte Mann: Kevin-Prince Boateng. Mit ihm im Team schafften die Schalker den ersten Saisonsieg.

Mit ihm wirkte Schalke mutiger: Kevin-Prince Boateng Bild: dpa

GELSENKIRCHEN dpa | Kevin-Prince Boateng macht's möglich. Der Transfercoup hat den FC Schalke 04 beim 2:0 (1:0) gegen Bayer Leverkusen zum ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga beflügelt. Im Westschlager gelangen Marco Höger (30. Minute) und Jefferson Farfan (83./Foulelfmeter) vor 61.973 Zuschauern in der ausverkauften Veltins-Arena die Tore.

Der gefeierte Mann war nach seinem guten Debüt im Schalke Dress jedoch Boateng. Für die Gastgeber war es erst der dritte Heimsieg in den vergangenen 15 Jahren gegen die zuvor ungeschlagenen Leverkusener, die den möglichen Sprung an die Tabellenspitze verpassten.

„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben so auf die Ohren gekriegt. Es hat immer geheißen: Mentalitätsproblem“, sagte Schalke-Trainer Jens Keller. Keinen wolle er aus der Mannschaft hervorheben, betonte der Coach. Aber: „Das war sehr gut, wie er sich bewegt und Räume geschlossen hat“, sagte Keller über Boateng.

Der Bundesliga-Rückkehrer selbst gab sich bescheiden. „Ich bin superglücklich, dass wir die drei Punkte hierbehalten konnten. Die Mannschaftsleistung war überragend“, sagte der Neuzugang vom AC Mailand. Auch mit sich war er zufrieden. Wenn auch „nach einem Training noch nicht alles geschmeidig“ sei. „Aber das kommt noch“, versprach Boateng.

12 Millionen teurer Hoffnungsträger

Nur einen Tag nach Bekanntgabe des Sensationswechsels stand Boateng, der am 12. Mai 2009 zuletzt für Borussia Dortmund in der Bundesliga spielte, schon in der Startelf. Die Schalke-Fans begrüßten den rund zwölf Millionen Euro teuren Hoffnungsträger mit viel Applaus. Dem 74-maligen ghanaischen Nationalspieler fehlte zwar noch über weite Strecken die Bindung zu seinen Mitspielern. Er ließ aber sein Können schon aufblitzen, als er Julian Draxler (35./46.) mit klugen Pässen in Szene setzte.

Mit Boateng wirkte Schalke nach der sportlichen Achterbahnfahrt der letzten Wochen plötzlich aggressiver und mutiger – und in der Abwehr stabiler. Auch dank des für Jermaine Jones als Sechser spielenden Roman Neustädter und dem beim Hamburger SV in Ungnade gefallenen und von den Hanseaten ausgeliehenen Dennis Aogo als solide agierenden linken Verteidiger. Adam Szalai, mit zwei Toren Wegbereiter beim Champions-League-Einzug bei PAOK Saloniki (3:2), spielte trotz Handverletzung mit einer dicken Bandage an der Hand.

Allerdings ließen die Leverkusener, bei denen nur der Italiener Giulio Donati für Roberto Hilbert rechts in die Viererkette gerückt war, nur wenige Chancen der Schalker zu. Die einzige große Möglichkeit nutzten die Gastgeber mit etwas Glück. Höger verlängerte nach einer halben Stunde einen gefährlich hereingedrehten Freistoß von Jefferson Farfan mit der rechten Schulter.

Olé, Olé

Bayer 04 versuchte zwar immer wieder Druck in der Offensive zu machen, doch die zuletzt in der Defensive nicht so sattelfesten Schalker - neun Tore in drei Spielen - riegelten den Strafraum gut ab. Gefahr drohte in der ersten Halbzeit nur bei Schüssen von Sebastian Boenisch (23.) und Heung-Min Son (32.) sowie nach einer Boenisch-Hereingabe, die Joel Matip gerade noch vor Bayer-Torjäger Stefan Kießling abfangen konnte.

Viel mehr ließen die für den großen Einsatz von ihren Fans schon nach einer Stunde lautstark mit „Olé, Olé“-Gesängen gefeierten Schalke-Profis nicht zu. Um ein Haar hätte Boateng (65.) sein Bundesliga-Comeback sogar noch mit einem Tor gekrönt, doch seinen Kopfball nach Farfan-Flanke parierte Bayer-Keeper Bernd Leno glänzend. Dafür setzte Farfan mit einem an ihm verursachten Foulelfmeter den verdienten Schlusspunkt zum 2:0.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.