Samstagabendspiel der Bundesliga: Hertha BSC besiegt Mönchengladbach

Nach einem 1:0 gegen die Borussen klettern die Berliner auf den vierten Ligaplatz. Der europäische Wettbewerb ist für den Aufsteiger plötzlich zum Greifen nah.

Zum ersten Mal seit seiner Entlassung in Mönchengladbach traf Jos Luhukay auf den alten Arbeitgeber Bild: reuters

BERLIN dpa | Aufsteiger Hertha BSC steht nach einem 1:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach nun sogar vor einer Teilnahme am höchsten europäischen Fußball-Wettbewerb. Das Tor zum ersten Berliner Erfolg nach zuletzt vier sieglosen Partien gegen die Gladbacher erzielte am Samstagabend Adrian Ramos in der 36. Minute. Durch den vierten Saisonsieg in einem recht ausgeglichenen Spiel tauschten die Hauptstädter mit den Borussen die Plätze und verbesserten sich von Rang sechs auf vier. Dieser berechtigt am Saisonende zur Teilnahme an den Champions-League-Qualifikationsspielen.

„Wir können stolz auf den Sieg sein. Die Fans dürfen träumen, das ist für uns wunderbar. Wir schauen am 34. Spieltag auf die Tabelle, wir wollen weiter Bundesliga spielen“, sagte Hertha-Manager Michael Preetz. Torwart Thomas Kraft bekräftigte vor den anstehenden schweren Aufgaben: „Die drei Punkte waren wichtig.“

In der Nachspielzeit musste Gladbachs Martin Stranzl mit Gelb-Rot vom Platz. Vor 61.539 Zuschauern im Olympiastadion fiel das mit Spannung erwartete Bruder-Duell zwischen Herthas Ronny und Gladbachs Raffael fiel allerdings aus, da Ronny auf der Bank blieb. Die Gladbacher hatten nach gutem Beginn vor allem in der zweiten Hälfte nicht mehr viel zuzulegen und warten weiterhin auf ihren ersten Auswärtssieg der Spielzeit. „Die erste Halbzeit haben wir fast alles kontrolliert und sollten führen“, haderte Borussen-Trainer Lucien Favre.

Für Hertha-Coach Jos Luhukay war es zudem ein besonderer Abend. Der Niederländer traf zum ersten Mal nach seiner Entlassung 2008 in Mönchengladbach auf seinen Ex-Club. Luhukay nahm im Vergleich zum Spiel in Hannover eine Veränderung vor.

Für den flinken Flügelflitzer Nico Schulz kam Defensiv-Routinier Lewan Kobiaschwili, der in Halbzeit eins überraschend weit vorgezogen spielte und einige gute Szenen hatte. Bei den Gladbachern ersetzten Roel Brouwers und Christoph Kramer die verletzten Alvaro Dominguez (Schlüsselbeinbruch) und Havard Nordtveit (Sprunggelenksverletzung).

Wenig flüssige Kombinationen

Die erste Chance des Spiels hatten die Borussen durch Raffael, dessen Schuss Herthas Kobiaschwili zur Ecke abfälschen konnte. Da beide Teams früh den Gegner störten, entwickelten sich wenig flüssige Kombinationen. Auch Torchancen bekamen die Besucher nur wenige zu sehen. Ein 17-Meter-Schuss von Max Kruse sorgte immerhin für ein wenig Gefahr.

Da aus dem Spiel heraus nicht viel ging, musste eine Standardsituation die Hertha-Führung bringen: Nach Skjelbreds Freistoß köpfte Ramos den Ball aus zwölf Metern ins Tor. Von seinen nun vier Saisontreffern bedeuteten drei jeweils die 1:0-Führung der Berliner. Anschließend wurde es etwas lebendiger auf dem Platz. Nationalspieler Kruse bewies in der 45. Minute erneut seine Schusskraft, doch Hertha-Torwart Thomas Kraft parierte.

In der zweiten Hälfte hatten die Gäste vom Niederrhein in der bislang ausgeglichenen Begegnung mehr vom Spiel. Die erste Chance vergab indes Herthas Sami Allagui, der mit seinem Schuss aus guter Position an Torwart Marc-André ter Stegen scheiterte (57.). Die Borussen spielten weiter bemüht, doch schafften sie es nicht, die gut gestaffelte Deckung der Berliner ernsthaft zu gefährden. Gelb-Rot für Stranzl (90.+2) nach einem eher alltäglichem Foul des Österreichers war zu hart – es war schon sein siebter Platzverweis. „Martin Stranzl hat es nicht verdient, ich denke, das ist übertrieben“, sagte Favre.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.