Rückzug des „Islamischen Staats“ im Irak: Ein letzter Rest

Die irakische Armee hat den IS mittlerweile zu einem Großteil zurückgedrängt. 300 Dschihadisten sollen sich allerdings immer noch in Mossul aufhalten.

Ein irakischer Soldat steht in den Ruinen der Al-Nuri-Moschee in Mossul

Irakische Soldaten beherrschen nun über 90 Prozent Mossuls, das 2014 in die Fänge des IS geriet Foto: dpa

MOSSUL ap | In der umkämpften Altstadt von Mossul halten sich nach Einschätzung eines irakischen Kommandeurs noch rund 300 Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat auf. Die Extremisten seien auf ein lediglich 500 Quadratmeter großes Gebiet zurückgedrängt worden, sagte Generalleutnant Sami al-Aridi von den irakischen Spezialkräften am Mittwoch.

Es wird vermutet, dass sich in den vom IS kontrollierten Straßenzügen auch noch eine große Anzahl Zivilisten aufhält. Mit jedem Vorrücken der irakischen Truppen fliehen Hunderte von ihnen, um sich in Sicherheit zu bringen. Obwohl die irakischen Streitkräfte die Altstadt vor ihrem Angriff umzingelt haben, gelang laut Al-Aridi allein von dort Hunderten IS-Mitgliedern die Flucht. „Sie rasieren einfach ihre Bärte ab und gehen raus“, sagte der Kommandeur. „Erst gestern haben wir zwei inmitten einer Gruppe von Frauen und Kindern gefasst.“

Am Dienstag hatte Ministerpräsident Haidar al-Abadi den Streitkräften bereits zu einem „großen Sieg“ gratuliert, obwohl die Kämpfe anhielten.

Der IS hatte die Stadt 2014 innerhalb von wenigen Tagen erobert. Irakische Truppen starteten im vergangenen Oktober unterstützt von einer US-geführten Koalition eine Offensive zur Rückeroberung Mossuls. Die Osthälfte der Stadt ist bereits seit Januar in der Hand der Sicherheitskräfte, im Westen mit der Altstadt toben die Kämpfe weiter.

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