Rockkonzert in Rotterdam abgesagt: Terrorverdacht in den Niederlanden

Vor Beginn eines Konzerts erhält die Polizei Hinweise auf eine mögliche Terrorgefahr. Die Veranstaltung wird abgesagt, ein Mann wird festgenommen.

Ein weißer Kleintransporter hinter eine Polizeiabsperrung

Das verdächtige Fahrzeug, das in Rotterdam gefunden wurde Foto: ap

DEN HAAG ap | Nachdem ein Konzert in Rotterdam wegen einer Terrorwarnung abgesagt und ein Verdächtiger festgenommen wurde, haben spanische Ermittler eine Verbindung zu einer katalanischen Extremistenzelle zunächst ausgeschlossen. Die Hinweise seien von der spanischen Polizei gekommen, sagte Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb am Mittwoch. Die Polizei nahm den Fahrer eines Transporters mit spanischem Kennzeichen fest und befragte ihn mehrere Stunden nach der Absage des Konzerts der US-Rockband Allah-Las. In Spanien waren bei Anschlägen in der vergangenen Woche 15 Menschen ums Leben gekommen.

Spezialeinsatzkräfte des Militärs untersuchten den Transporter und fanden darin mehrere Gasflaschen. Es sei jedoch zu früh, eine Verbindung zwischen der Festnahme und dem abgesagten Konzert sicher zu bestätigen, so Aboutaleb. Die Polizei teilte mit, sie habe die Warnung ernst genommen und nach einem Gespräch mit Organisatoren sei entschieden worden, das Konzert abzusagen. Der Konzertveranstalter Rotown twitterte, der Veranstaltungsort Maassilo werde wegen der Bedrohung evakuiert. Das Konzert hatte noch nicht begonnen, als entschieden wurde, den Auftritt abzublasen.

Die Terrorwarnstufe in den Niederlanden befindet sich derzeit auf Level vier von fünf. Diese werde beibehalten, teilte der Sprecher des Leiters der niederländischen Anti-Terror-Behörde, Lodewijk Hekking, der Nachrichtenagentur AP in einer Textnachricht mit. Die spanischen Terror-Ermittler hatten nach eigenen Angaben Hinweise erhalten, dass ein Anschlag auf ein Konzert in Rotterdam möglich sei. Videoaufnahmen im niederländischen TV zeigten schwer bewaffnete Polizisten vor dem Veranstaltungsort.

Allah-Las ist eine vierköpfige Band aus Los Angeles. Das Plattenlabel der Band teilte in einer E-Mail mit, dass das Konzert abgesagt sei und dass es der Gruppe gut gehe. „Die Band ist unverletzt und der Polizei Rotterdams und anderen zuständigen Behörden sehr dankbar, dass die mögliche Bedrohung entdeckt wurde, bevor jemand verletzt wurde“, hieß es in der Mitteilung.

Bandmitglieder sagten der britischen Zeitung The Guardian letztes Jahr in einem Interview, dass sie sich für das Wort Allah entschieden hätten, weil sie einen Bandnamen wollten, der heilig klinge, und ihnen sei nicht bewusst gewesen, dass er Anstoß erregen könnte. „Wir erhalten E-Mails von Muslimen, hier in den USA und der ganzen Welt, die sagen, dass sie sich gekränkt fühlten, aber das war absolut nicht unsere Absicht“, sagte Frontsänger Miles Michaud.

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