Reaktion UN-Menschenrechtsresolution: Nordkorea droht mit Atomtest

Anlass sind die „feindselige US-Politik“ und die Kritik der Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea. Das Land will nun einen weiteren Atomtest durchführen.

Die Atomanlage im nordkoreanischen Yongbyon. Bild: dpa

SEOUL dpa/afp | Das kommunistische Nordkorea hat nach den jüngsten internationalen Vorwürfen gravierender Menschenrechtsverstöße mit einem neuen Atomtest gedroht. Der für Menschenrechte zuständige Ausschuss der UN-Vollversammlung hatte den UN-Sicherheitsrat aufgerufen zu überlegen, Nordkorea wegen der Menschenrechtslage im Land vor den Internationalen Gerichtshof zu bringen.

Nordkorea lehne die „Resolution“ kategorisch ab, erklärte Nordkoreas Außenministerium am Donnerstag. Den USA wurde vorgeworfen, für die Annahme der Beschlussvorlage verantwortlich zu sein. Die feindselige US-Politik zwinge Nordkorea dazu, „sich nicht mehr zurückzuhalten, einen neuen Atomtest durchzuführen“. Nordkorea hatte seit 2006 drei Atomtests unternommen, auf die der UN-Sicherheitsrat jeweils mit der Verschärfung der Sanktionen gegen das Land reagierte.

Die EU und Japan hatten den jüngsten Resolutionsentwurf mit der Unterstützung 62 weiterer Staaten eingebracht. Die Vorlage wird noch der UN-Vollversammlung zur Abstimmung vorgelegt. Der Ausschuss entschied, dem Sicherheitsrat einen UN-Bericht vom Februar vorzulegen, in dem Pjöngjang gravierende Verstöße gegen die Menschenrechte vorgeworfen werden.

Gewinnung von Plutonium

Derweil hat Nordkorea hat in seinem Atomzentrum Yongbyon möglicherweise Aktivitäten zur Herstellung von waffentauglichem Plutonium aufgenommen. Auf neuen Satellitenbildern sei das Entweichen von Dampf aus einer entsprechenden Anlage zu erkennen, teilte das US-Korea-Institut der John-Hopkins-Universität in Baltimore am Donnerstag auf seiner Internetseite 38 North mit.

Die Anlage dient der Gewinnung von Plutonium aus benutzten Brennstäben des Fünf-Megawatt-Reaktors Yongbyon. 2007 war das Atomzentrum im Zuge eines Hilfe-gegen-Abrüstung-Programms mit dem Westen stillgelegt worden. Mitte 2013 hatte Pjöngjang dann jedoch mit der Renovierung von Yongbyon begonnen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.