Positive Erste-Mai-Bilanz: Friedensbewegung ersetzt Mairandale

Die Polizei jubelt: So friedlich sei der 1. Mai seit langem nicht gewesen. Zwar gab es kleinere Scharmützel, anhaltende Straßenschlachten blieben aus.

Wasserwerfereinsatz am Sternenschanzenbahnhof in Hamburg. Bild: dpa

BERLIN taz | Vereinzelte Ausschreitungen, ansonsten war es weitgehend friedlich und überschaubar - das ist die Bilanz der Auseinandersetzungen in der Nacht des 1. Mai in Berlin und Hamburg. In beiden Städten sprach die Polizei von den friedlichsten Maiprotesten seit Jahren.

In Berlin, wo am Wochenende rund 7.000 Polizisten aus verschiedenen Bundesländern im Einsatz waren, wurden dabei nach Angaben von Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch im Zuge der Auseinandersetzungen am Wochenende insgesamt 161 Personen festgenommen, 100 Beamte wurden leicht verletzt.

Dort kam es am Sonntagabend im Rahmen der Revolutionären 1. Mai-Demo, an der sich rund 10.000 Demonstranten beteiligten, zu vereinzelten Auseinandersetzungen zwischen Linksautonomen und der Polizei. Demonstranten warfen die Schaufensterscheiben zweier Banken sowie verschiedener Ladengeschäfte ein.

In Berlin-Neukölln umzingelten hunderte Autonome zwei Einsatzhundertschaften der Polizei, als diese sich der Demonstration näherten. Aus unmittelbarer Nähe griffen sie die weitgehend wehrlosen Beamten über mehrere Minuten heftigst an, warfen mit Steinen und Flaschen, schossen Feuerwerkskörper auf sie. Die Polizei löste daraufhin die Demonstration auf.

Am Abend ging vor allem die Polizei im Berliner Stadtteil Kreuzberg aggressiv vor und setzte auch bei kleineren Vorkommnissen Pfefferspray gegen Demonstranten ein. Nach Angaben von Sanitätern sollen dadurch hunderte Menschen verletzt worden sein.

Auch ein provisorisches Sanitätszentrum wurde von den Beamten geräumt. Doch Barrikaden brannten in Berlin dieses Jahr nicht, und es gab auch keine ausgedehnten Straßenschlachten.

Auch in Hamburg blieben die befürchteten Maikrawalle weitgehend aus. Dort kam es bei der Revolutionären 1.-Mai-Demo am Sonntagabend mit rund 2.000 Demonstranten vereinzelt zu kleineren Scharmützeln. Linksautonome warfen Knallkörper, beschädigten Autos und setzten Müllcontainer in Brand.

In ihrer Wochenendbilanz sprach die Hamburger Polizei davon, dass 15 Polizisten verletzt worden seien; 73 Personen seien festgenommen und 78 vorübergehend in Gewahrsam genommen worden.

Kleinere Zwischenfälle gab es auch in Bremen, wo Autonome am Sonntag einige Autos in Brand setzten und die Fassaden von Bankfilialen attackierten.

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