Parlament aufgelöst: Tschechen müssen wählen gehen

140 Abgeordnete haben am Dienstag in Prag für die Auflösung des Parlaments votiert. Die Neuwahlen werden vermutlich Ende Oktober sein.

Hier glänzt nur noch das Gold an den Wänden: tschechisches Parlament. Bild: ap

PRAG dpa | Der Weg für Neuwahlen in Tschechien ist frei. Das Abgeordnetenhaus hat am Dienstag seine Auflösung beschlossen. Dafür stimmten 140 Abgeordnete. Dagegen votierten sieben. Die notwendige Drei-Fünftel-Mehrheit wurde damit erreicht.

Für den Beschluss plädierten Sozialdemokraten, Kommunisten und die konservative Partei TOP09 von Karel Schwarzenberg. Nun liegt es an Präsident Milos Zeman, die Parlamentskammer formell aufzulösen und dann innerhalb von 60 Tagen Neuwahlen auszuschreiben.

Im Juni war der konservative Ministerpräsident Petr Necas nach einer Korruptions- und Abhöraffäre gestürzt. Präsident Milos Zeman hatte daraufhin Ex-Finanzminister Jiri Rusnok als Regierungschef eingesetzt. Rusnok verlor aber eine Vertrauensabstimmung im Parlament. Wegen des Streits ist die Politik in Tschechien nahezu gelähmt, während die Wirtschaft gegen eine Rezession kämpft.

In Umfragen liegen die Sozialdemokraten vorn, sie würden aber wohl einen Koalitionspartner benötigen. Die Sozialdemokraten sind für eine höhere Besteuerung von Energieversorgern und Gutverdienern sowie für einen Beitritt des Landes zum Euro. Als wahrscheinlicher Termin für die Abstimmung gelten der 25. und 26. Oktober.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.