Ökolandwirtschaft steigert Einnahmen: Bei Biobauern klingelt die Kasse

Die deutschen Biolandwirte haben 2015 ihre Erlöse um 10 Prozent gesteigert. Das könnte mehr Bauern veranlassen, auf Öko umzustellen.

Hühner laufen auf dem Biobauernhof in Wehrheim durchs Freigehege

Gute Aussichten für Biohühner und Biobauern: Vergangenes Jahr konnten sie die Einnahmen steigern Foto: dpa

BERLIN taz | Die deutschen Biolandwirte haben 2015 im Schnitt fast 10 Prozent mehr eingenommen als im Vorjahr. Die Verkaufserlöse stiegen auf 1,8 Milliarden Euro, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung mitteilte. Das könnte mehr Bauern veranlassen, auf Bio umzustellen.

Ökolandwirte müssen auf chemisch-synthetische Pestizide und mineralische Stickstoffdünger verzichten, die maßgeblich zum Aussterben von Pflanzen- und Tierarten beitragen. Zudem hat Bio-Vieh Zugang ins Freie und mehr Platz im Stall.

Die Öko-Betriebe hätten 2015 anders als zuvor vor allem von Preissteigerungen bei pflanzlichen Produkten wie Gemüse und Kartoffeln profitiert, ergänzte die Bundesanstalt. Diese kosteten mehr, weil etwa bei Gemüse sieben Prozent weniger geerntet wurde als 2014 – obwohl die Anbauflächen um knapp zwei Prozent ausgedehnt wurden.

Die Anbaufläche für Biogetreide wuchs 2015 um 13 Prozent. Das größte Plus gab es im Weizenanbau (+18 Prozent), der damit Roggen als wichtigstes Bio-Getreide abgelöst hat.

Mehr Bio-Kühe und -Legehennen

In der Tierproduktion legte die Zahl der Ökolegehennen erneut am meisten zu – um 7,3 Prozent auf insgesamt 4,4 Millionen Tiere. Bei nahezu unveränderten Eierpreisen konnten damit höhere Erlöse erzielt werden. Der Bioanteil bei Eiern beträgt damit inzwischen fast 30 Prozent am Gesamtmarkt.

Auch die Zahl der Biomilchkühe stieg im Jahr 2015 deutlich um 5,4 Prozent auf 156.000. Insgesamt wurden 2015 über 732 Millionen Kilogramm Biomilch angeliefert, was 2,3 Prozent der deutschen Milchproduktion entsprach. Seit Ende 2015 haben nach Angaben der Experten viele weitere Betriebe auf Biomilchproduktion umgestellt, weshalb ab Herbst 2017 mit weiter steigenden Mengen gerechnet wird.

Insgesamt bewirtschafteten Ende 2015 in Deutschland rund 24.700 Biobetriebe eine Fläche von nahezu 1,1 Millionen Hektar. Der Flächenanteil erhöhte sich damit auf 6,5 Prozent. Die größten Flächenanteile hat der Bioanbau im Saarland (13,1 Prozent), in Hessen (11 Prozent) und in Brandenburg (10,3 Prozent).

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.