Niedersächsischer Ex-CDU-Innenminister: Schünemann will Landrat werden

Uwe Schünemann findet, er habe genug privatisiert. Jetzt will er sich auf kommunaler Ebene betätigen und strebt das Amt des Landrats von Hameln-Pyrmont an.

Uwe Schünemann will näher ans operative Geschäft. Bild: Imago / Susanne Hübner

HAMELN dpa | Nach dem Verlust von Ministeramt und Landtagsmandat strebt Uwe Schünemann (CDU) jetzt eine neue Aufgabe an. Er will als Nachfolger des ermordeten Rüdiger Butte (SPD) Landrat von Hameln-Pyrmont werden. „Nach vier Monaten Familienphase reizt es, wieder einzusteigen und Politik zu machen“, sagte Schünemann (48) am Dienstag. „Ich glaube dass mir die Arbeit als Landrat großen Spaß machen würde.“ Als Landrat sei man „am operativen Geschäft" noch näher dran als ein Minister.

Der CDU-Kreisvorstand hatte den früheren niedersächsischen Innenminister am Montagabend als Kandidaten vorgeschlagen – „mit großer Mehrheit“, teilte die CDU Hameln auf ihrer Internetseite mit. Mit seiner langjährigen Erfahrung aus seinen kommunalpolitischen Ämtern in Holzminden und als Minister bringe Schünemann beste Voraussetzungen für die neue Herausforderung mit.

Während Schünemann in Hannover am schwarz-gelben Kabinettstisch saß, sorgte er durch seine besonders rigide Asylpolitik für bundesweite Schlagzeilen. Bei der Landtagswahl im Januar hatt er sein Direktmandat im Landkreis Holzminden an die SPD-Kandidatin Sabine Tippelt verloren. Da die CDU keine Mandate über die Landesliste vergeben konnte, schied er nach 18 Jahren aus dem Niedersächsischen Landtag aus.

Die SPD hatte bereits Ende Mai Tjark Bartels (44) als ihren Kandidaten für das Landratsamt im Kreis Hameln-Pyrmont vorgeschlagen. Der Bürgermeister von Wedemark sei „der ideale Mann“ für die Landrats-Position, sagte die Unterbezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Gabriele Lösekrug-Möller.

Auch die Unabhängigen schicken einen Bewerber ins Rennen. Bei den Grünen sind die Überlegungen zu einem eigenen Kandidaten noch nicht abgeschlossen.

Ein möglicher gemeinsamer Kandidat aller Parteien hätte der parteilose Erste Kreisrat und amtierende Verwaltungschef Carsten Vetter sein können, sagte Lösekrug-Möller. Dieser wolle jedoch lieber seine derzeitige Funktion weiter ausüben.

In Hameln-Pyrmont muss ein Nachfolger für den am 26. April ermordeten Landrat Rüdiger Butte gefunden werden. Als Wahltermin ist der 22. September im Gespräch. Dann findet auch die Bundestagswahl statt.

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