Neue „Forbes“-Liste über Superreiche: Gates schlägt Zuckerberg

Viele US-Amerikaner leiden noch unter den Folgen der Finanzkrise. Den Wohlhabenden geht es wieder glänzend. Das US-Magazins „Forbes“ präsentiert eine neue Liste.

Bill Gates? Wer ist schon Bill Gates? Bild: ap

NEW YORK dpa | Fünf Jahre nach dem Hochkochen der Finanzkrise geht es den US-Milliardären so prächtig wie nie. Das US-Magazin Forbes schätzt das Gesamtvermögen der 400 reichsten Amerikaner auf den Rekordwert von 2 Billionen Dollar (1,5 Billionen Euro). Das seien 300 Milliarden Dollar mehr als im Vorjahr und mehr als doppelt soviel wie vor zehn Jahren, rechnete die Zeitschrift am Montag vor.

Zu den größten Gewinnern zählt Facebook-Chef Mark Zuckerberg, dessen Vermögen sich den Angaben zufolge auf 19 Milliarden Dollar verdoppelte. Hintergrund ist ein stark gestiegener Aktienkurs des Online-Netzwerks, das zum Zeitpunkt der letzten Aufstellung gerade im Tief steckte. Facebook hat inzwischen sein Werbegeschäft auf Smartphones und Tablet-Computern ausgebaut und damit das Vertrauen der Anleger zurückgewonnen.

Zuckerberg und sein Mitstreiter Dustin Moskovitz (5,2 Mrd. Dollar) sind mit ihren 29 Jahren auch die jüngsten Milliardäre. An der Spitze der Superreichen-Liste steht dagegen weiterhin die alte Garde: Nummer eins ist und bleibt Microsoft-Gründer Bill Gates mit geschätzten 72 Milliarden Dollar vor Investor Warren Buffett mit 58,5 Milliarden Dollar und Oracle-Chef Larry Ellison mit 41 Milliarden Dollar. Zuckerberg liegt auf Rang 20.

Die Superreichen profitieren allgemein vom guten Lauf an den Börsen, die dank der Geldflut der Notenbanken auf immer neue Höchststände klettern, während Sparer kaum noch Zinsen für ihre Einlagen bekommen. Zudem hat sich der US-Immobilienmarkt seit der Krise erholt. Nur 30 der Superreichen auf der diesjährigen Liste hätten heute weniger Vermögen als vor einem Jahr, schrieb Forbes. 15 weitere seien nach einem Schrumpfen ihres Vermögens ausgeschieden.

Am Sonntag vor fünf Jahren war die US-Investmentbank Lehman Brothers zusammengebrochen, was für Schockwellen an den Märkten gesorgt hatte und in der schlimmsten Rezession der Nachkriegszeit mündete. Viele einfache Amerikaner wurden arbeitslos und verloren schlimmstenfalls ihr Haus. Auch die Börsen brachen ein.

Die Superreichen hätten ihre Verluste nun wieder hereingeholt, schrieb Forbes. Lehman hatte sich wie viele andere Banken mit US-Hypotheken verspekuliert.

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