Nach faschistischem Gruß: Zehn Spiele Sperre für Simunic

Kroatien muss bei der Fußball-WM auf Josip Simunic verzichten. Nach dem letzten Qualifikationsspiel hatte er mit Zuschauern den „kroatischen Gruß“ skandiert.

Trotz Nazi-Gruß: Der kroatische Verteidiger Josip Simunic erhält Rückhalt von seinem Nationalverband Bild: dpa

ZÜRICH dpa | WM-Aus für Josip Simunic: Wegen diskriminierenden Verhaltens ist der kroatische Fußball-Nationalspieler für zehn Pflichtspiele gesperrt worden. Darüber hinaus wurde der ehemalige Profi von Hertha BSC mit einem Stadionverbot für diese zehn Spiele belegt und zu einer Geldstrafe von 30.000 Schweizer Franken verurteilt.

Damit fällt der 35 Jahre alte Spieler von Dinamo Zagreb auch für dar Turnier in Brasilien aus. Zum WM-Auftakt müssen die Kroaten zudem auf Bayern-Torjäger Mario Mandzukic verzichten, der nach seiner Roten Karte im WM-Playoff ebenfalls am Montag für ein Spiel gesperrt wurde.

Die Disziplinarkommission des Fußball-Weltverbandes FIFA ahndete mit der drastischen Strafe für Simunic das Verhalten des Spielers, der sich nach dem WM-Playoff-Spiel zwischen Kroatien und Island am 19. November in Zagreb diskriminierend verhalten hatte. Der Profi hatte gemeinsam mit einem Teil der Zuschauer den sogenannten kroatischen Gruß skandiert.

Diesen hatte die faschistische Bewegung Ustascha während des Zweiten Weltkrieges benutzt. Die FIFA-Kommission kam zu dem Schluss, dass durch diese Handlung die Würde von Personen verletzt worden sei und somit ein klarer Verstoß gegen die Disziplinarregeln der FIFA vorliege.

„Das FIFA-Urteil ist brutal! Der Verteidiger wird wahrscheinlich seine Karriere beenden“, urteilte die in Zagreb erscheinende Zeitung Jutarnji list. Verbandspräsident Damir Vrbanovic reagierte schockiert und stellte eine Berufung in Aussicht. „Wir werden unserem Nationalspieler volle Rückendeckung bei der wahrscheinlichen Beschwerde geben. Obwohl wir wissen, dass Simunic mit seinem Verhalten niemanden verunglimpfen wollte, wollte die FIFA mit dieser drakonischen Strafe eine starke Botschaft aussenden.“ Simunic war wegen seiner Äußerungen bereits von der kroatischen Justiz zu einer Strafe von umgerechnet 3.200 Euro verurteilt worden.

Im WM-Eröffnungsspiel am 12. Juni in Sao Paulo gegen Gastgeber Brasilien fehlt den Kroaten zudem Bayern-Profi Mandzukic. Die FIFA-Disziplinarkommission belegte den Angreifer nach seiner Roten Karte am 19. November in Zagreb gegen Island mit der Mindestsperre für ein Spiel.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.