Nach Erfolg bei den Vorwahlen: Trump pirscht sich ran

Sein gutes Abschneiden am Super Tuesday hat ihn beflügelt: Jetzt sucht Donald Trump die Nähe zur Führung der republikanischen Partei.

Donald Trump zeigt mit der rechten Hand nach vorn

Er will unbedingt Präsident werden. Foto: reuters

WASHINGTON ap | Nach seinen Vorwahlerfolgen am Super Tuesday sucht Präsidentschaftsbewerber Donald Trump nun die Nähe zur Führung der Republikaner, die seine Kandidatur mit großer Skepsis sieht. Sein Team nahm Kontakt zum Büro des Vorsitzenden des Repräsentantenhauses Paul Ryan auf, um ein Treffen zwischen den beiden zu vereinbaren. Das republikanische Establishment zeigt sich indes über Trumps Höhenflug alarmiert und sucht nach Alternativen, um dessen Kandidatur zu verhindern.

Der Polit-Quereinsteiger hatte am Dienstag beim Vorwahlmarathon in sieben Staaten gesiegt. Der Durchmarsch zur Nominierung gelang Trump jedoch dabei noch nicht: Nach einer Zählung der AP kam er am Super Tuesday auf 46 Prozent der bislang vergebenen Delegierten, die im Sommer offiziell den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner küren. Für dieses Ziel müsste er seinen Vorsprung bei den restlichen Vorwahlen auf 51 Prozent ausbauen.

Den Hauptwahlkampf hat Trump dennoch schon fest im Blick. Per Twitter beschwor der Milliardär die Parteigranden, seine Kandidatur als Chance zur Erweiterung der Partei zu betrachten. „Warum können die Führer der Republikanischen Partei nicht einsehen, dass ich Millionen von neuen Wählern bringe – wir schaffen eine größere, stärkere Partei!“ Tatsächlich war die Wahlbeteiligung bei den Republikanern am Super Tuesday hoch. Allerdings mussten deren Führer feststellen, dass in der Unterstützung für Seiteneinsteiger Trump der Frust vieler Wähler über das republikanische Establishment zum Ausdruck kam.

Viele Parteistrategen sehen nun den 15. März als letzte Möglichkeit, um den Geschäftsmann auf dem herkömmlichen Weg zu stoppen: Ein Sieg für Senator Marco Rubio in seinem wichtigen Heimatstaat Florida etwa könnte aus deren Sicht Fragen an der Stärke Trumps aufwerfen. Das Gleiche gälte im Falle eines Triumphs von Ohios Gouverneur John Kasich im eigenen Staat.

Die nächste Plattform bietet sich den Kandidaten schon am Donnerstag, wenn sie in Detroit zu einer weiteren TV-Debatte zusammenkommen. Nach seinem schwachen Abschneiden am Super Tuesday kündigte Ben Carson allerdings sein Fernbleiben an und beendet damit praktisch seine Kampagne. Er sehe keinen Weg vorwärts mehr, sagte der frühere Neurochirurg.

Bei den Demokraten schien die Gemengelage klarer. Hillary Clinton siegte am Super Tuesday in sieben Staaten und errang dabei fast die Hälfte der für die Nominierung nötigen Delegierten – wenn man die Superdelegierten hinzuzählt. Das sind die Parteifunktionäre, die bei der Kür des offiziellen Kandidaten im Sommer ungebunden sind. Damit müsste Clinton bei den verbliebenen Vorwahlen nur 40 Prozent der zu vergebenden Wahlmänner und Wahlfrauen gewinnen, ihr Rivale Bernie Sanders jedoch 60 Prozent.

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