Mord an Arzu Ö.: Sechseinhalb Jahre Haft für Vater

Im Fall der ermordeten Arzu Ö. ist jetzt auch ihr Vater zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Er habe sich der Beihilfe zum Mord und der Körperverletzung schuldig gemacht.

Kerzen vor der Bäckerei, in der Arzu Ö. als Aushilfe gearbeitet hat. Bild: dpa

DETMOLD dpa | Der Vater der ermordeten Arzu Ö. aus Detmold muss ins Gefängnis. Das Landgericht Detmold verurteilte den 53-jährigen Fendi Ö. am Montag wegen Beihilfe zum Mord zu sechseinhalb Jahren Haft.

Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre und neun Monate Haft gefordert. Fendi Ö. habe nicht verhindert, dass seine fünf erwachsenen Kinder die 18-jährige Arzu entführt und im Namen der Ehre getötet hätten, sagte Staatsanwalt Christopher Imig am Montag vor dem Landgericht Detmold. Deshalb habe er sich der Beihilfe zum Mord durch Unterlassen schuldig gemacht. Außerdem müsse der 53-Jährige wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt werden, weil er Arzu verprügelt habe.

Die Verteidigung plädierte für eine Bewährungsstrafe wegen Körperverletzung. Für eine Anstiftung oder Beihilfe zum Mord gebe es keinen Beweis. Der Vater hatte jede Beteiligung an dem Mord abgestritten.

Die fünf erwachsenen Kinder – vier Brüder und eine Schwester – der aus der Ost-Türkei stammenden jesidischen Familie hatten in einem ersten Prozess gestanden, ihre 18 Jahre alte Schwester im November 2011 entführt und getötet zu haben. Sie waren im Mai letzten Jahres zu Haftstrafen verurteilt worden. Hintergrund war die Beziehung der Tochter zu einem nicht-jesidischen Deutschen.

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