Mitgliederzuwachs bei den Grünen: Jünger, weiblicher, ostdeutscher

Die Grünen haben so viele Mitglieder dazugewonnen wie noch nie seit ihrer Gründungsphase. Besonders viele sind es im Osten, wo sie sich eigentlich schwertun.

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Grünes Hoch im Osten: In Brandenburg lag die Zuwachsrate im Jahr 2018 bei 26 Prozent Foto: dpa

BERLIN afp | Der Höhenflug der Grünen spiegelt sich auch bei der Zahl der Parteimitglieder wider: Die Partei verzeichnet für das vergangene Jahr die beste Mitgliederentwicklung seit ihrer Gründungsphase und ein Allzeithoch bei der Mitgliederzahl. Bundesgeschäftsführer Michael Kellner sagte der Zeitung Die Welt vom Montag, seine Partei habe 10.246 neue Eintritte verbucht und zähle nunmehr 75.311 Mitglieder. „Wir werden jünger, weiblicher und ostdeutscher.“

Besonders stark fiel der Zuwachs demnach in den ostdeutschen Bundesländern aus, wo die Grünen bisher große Schwierigkeiten hatten. So habe in Brandenburg die Zuwachsrate bei 26 Prozent gelegen, in Sachsen bei 23 Prozent und im Osten insgesamt, ohne Berlin, bei rund 19 Prozent, sagte Bundesgeschäftsführer Kellner. Bundesweit stieg die Zahl um 15,75 Prozent.

Der Frauenanteil, bei den Grünen traditionell höher als bei den anderen Parteien, sei „noch einmal leicht gestiegen, von 39,8 auf 40,5 Prozent“, sagte Kellner weiter. Zudem sei das Durchschnittsalter durch die vielen Eintritte von 49,5 Jahre auf glatte 49 Jahre gesunken.

Kellner führte den Zulauf in Ostdeutschland auch auf das Erstarken der AfD zurück. „Das Auftauchen von AfD und Pegida hat die Menschen wachgerüttelt. Sie wollen sich für Demokratie, für Weltoffenheit engagieren.“ Darüber hinaus gebe es auch in den ostdeutschen Ländern „große Sehnsucht“ nach einer sauberen Umwelt, nach Naturschutz, nach Erhalt von Artenvielfalt, nach einer anderen Landwirtschaft und nach Klimaschutz.

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