Mitarbeiterrechte in den USA: Walmart dreht die Heizung höher

Nach Beschwerden wird der Konzern die Temperatur in seinen Märkten erhöhen und den Dresscode lockern. Das ist ein Zeichen, dass der Arbeitsmarkt sich entspannt.

Ein Mitarbeiter von Walmart läuft an einer Reihe Kühlschränken entlang

Muss bald nicht mehr frieren: ein Walmart-Mitarbeiter in Bentonville. Foto: reuters

BENTONVILLE/NEW YORK dpa/afp | Angestellte des US-Einzelhandelsriesen Walmart sollen nicht länger frieren müssen. Nach Beschwerden will Amerikas größter Arbeitgeber die Motivation seiner Beschäftigten ab Juli erhöhen, indem er die zentral vom Firmensitz in Bentonville im US-Bundesstaat Arkansas gesteuerte Temperatur in seinen Filialen erhöht.

Entsprechende US-Medienberichte bestätigte ein Walmart-Sprecher am Donnerstag. Die Entscheidung ist Teil eines Maßnahmenpakets zur Steigerung der Arbeitsmoral.

Die Kaufhauskette lockerte auch den Dresscode: Ab nächstem Monat sind neben Khaki-Hosen auch Jeans erlaubt. Mitarbeiter, die harte körperliche Arbeit verrichten, dürfen dann statt Oberhemd auch T-Shirts tragen. Darüber hinaus wird das vor neun Jahren eingestellte „Walmart Radio“ wieder eingeführt.

Laut US-Medien sollen Mitarbeiter sich von häufig wiederholten Songs – unter anderem von Justin Bieber und Celine Dion – belästigt gefühlt haben. Künftig soll der hauseigene Sender eine größere musikalische Vielfalt bieten.

Die auf einem Treffen der Konzernführung mit der Belegschaft gemachten Versprechen kommen kurz vor dem jährlichen Aktionärstreffen. Ende Februar hatte Walmart bereits eine Lohnerhöhung für US-Angestellte beschlossen. Die Maßnahmen zeigen laut Experten, dass es angesichts der verbesserten Lage am US-Arbeitsmarkt immer schwieriger für große Unternehmen im Niedriglohnsektor wird, ausreichend Personal zu finden. Auch McDonald‘s hatte jüngst Gehaltserhöhungen in den USA angekündigt.

Laut der am Donnerstag veröffentlichten „Fortune 500“-Liste des Magazins Fortune bleibt Walmart das dritte Jahr in Folge umsatzstärkste Unternehmen in den USA. Der Umsatz beträgt knapp 486 Milliarden Dollar (431 Milliarden Euro). Nummer zwei ist der Ölkonzern ExxonMobil mit knapp 383 Milliarden Dollar Umsatz, es folgen der Ölkonzern Chevron, die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffet und Apple – alle gehörten auch im letzten Jahr schon zu den ersten fünf.

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