Mehrere Interessenten für Q-Cells: Zellteilung steht bevor

Für das zahlungsunfähige Solarunternehmen Q-Cells gibt es mehrere potenzielle Investoren. Währenddessen hat die Produktion der in Bitterfeld ansässigen Firma wieder begonnen.

In Bitterfeld-Wolfen werden wieder Solarmodule gefertigt – vorerst. Bild: dpa

DÜSSELDORF rtr | Die Pleite des Solarkonzerns Q-Cells hat Kaufinteressenten angelockt. Eine ganze Reihe von Investoren - darunter in- und ausländische Unternehmen - hätten ihr Interesse bekundet, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Henning Schorich am Montag mit.

Darüber hinaus sei die Unternehmensberatung Deloitte beauftragt, auf Käufersuche zu gehen. „Unser Ziel ist es, möglichst große Teile von Q-Cells und der Arbeitsplätze zu retten“, betonte der Insolvenzverwalter. „Die kommenden Wochen werden nun zeigen, wie groß das Investoreninteresse ist.“

Schorich kündigte zudem an, die Produktion werde derzeit wieder hochgefahren, da die Lager zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages Anfang April leer gewesen seien. Solarmodule würden sogar im Drei-Schicht-Betrieb gefertigt, eine Ausweitung auf den vollen Vier-Schicht-Betrieb an sieben Tagen die Woche stehe bevor. Dazu sollten Mitarbeiter aus der Zell- in die Modulproduktion wechseln.

Klage der Gläubiger

Ergänzend würde geprüft, Mitarbeiter der Tochter Solibro in der Zellproduktion von Q-Cells einzusetzen, um Engpässe zu schließen. Der einst größte deutsche Solarkonzern mit seinen rund 2300 Mitarbeitern hatte am 3. April Insolvenzantrag gestellt. Entmutigt von einem Gerichtsurteil zum inzwischen insolventen Holzverarbeiter Pfleiderer hatte Q-Cells-Chef Nedim Cen seine Sanierungspläne aufgegeben und keine Alternative zu einer Insolvenz gesehen.

Das Unternehmen aus dem ostdeutschen Bitterfeld-Wolfen wollte sich unter anderem dadurch sanieren, dass Anleihe-Gläubiger dem Unternehmen einen Zahlungsaufschub gewähren und auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten sollten. Gegen diesen Plan hatte ein Q-Cells-Gläubiger Klage beim Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt eingereicht.

Dasselbe Gericht hatte zuvor bereits die Sanierungspläne von Pfleiderer gekippt, die ähnlich wie bei Q-Cells unter anderem den Verzicht der Anleihegläubiger auf ihre Ansprüche vorsahen. Nach dem abschlägigen Gerichtsurteil meldete Pfleiderer Insolvenz an.

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