Medikamente zur Schmerztherapie: Nur 382 Cannabis-Patienten

Nur in Ausnahmefällen dürfen Menschen mit chronischen Leiden Cannabis legal als Schmerzmittel einsetzen. In Deutschland sind es derzeit gerade einmal 382.

Die meisten Cannabis-Patienten kommen aus Nordrhein-Westfalen. Bild: dpa

BERLIN dpa | In Deutschland können derzeit 382 Patienten Cannabis legal als Schmerzmittel einsetzen. An der Spitze liegt Nordrhein-Westfalen mit 93 Patienten. Bayern folgt mit 84 auf dem zweiten Platz, danach kommt Baden-Württemberg mit 62 Cannabis-Patienten. Dies geht aus einer Auflistung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hervor.

Die wenigsten Cannabis-Patienten sind demnach in den neuen Bundesländern zu finden: In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt ist es jeweils ein Patient, in Sachsen sind es vier und in Thüringen und Brandenburg jeweils fünf. Nur Bremen hat mit ebenfalls nur einem Cannabis-Patienten eine ähnlich niedrige Quote.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), hatte bei der Vorstellung des Jahresberichts 2014 des UN-Drogenkontrollrates bekräftigt, sich dafür einzusetzen, dass Menschen, die etwa an Multipler Sklerose leiden, Mittel wie Cannabis zur Schmerztherapie erhalten könnten. Zudem sollten diese Mittel künftig auch von der Krankenkasse bezahlt werden. Darin sei sie sich mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) einig. Das Ministerium arbeite derzeit an einer Regelung.

Seit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von Mai 2005 hatten nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte insgesamt 698 Patientinnen und Patienten eine Ausnahmegenehmigung beantragt, um Cannabis als Schmerzmittel in einer medizinisch betreuten Selbsttherapie einsetzen zu können. 424 Anträge seien akzeptiert worden, 42 der Patienten seien aber inzwischen verstorben, erläutert das Bundesinstitut.

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