Machtkampf in Libyen: Gaddafi-Sohn wieder frei

Der Sohn des ehemaligen libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi wurde aus der Haft entlassen. Zuvor hatte ein Parlament seine Begnadigung beschlossen.

Seif al-Islam im Portrait vor farbigem Hintergrund

Schillernde Figur: Lange galt Seif al-Islam als Libyens Hoffnungsträger, dann kam der Aufstand gegen das Regime seines Vaters Foto: ap

BENGASI ap | Der Sohn des getöteten Ex-Diktators in Libyen, Muammar al-Gaddafi, wird nicht mehr gefangen gehalten. Seif al-Islam sei nach mehr als fünf Jahren Haft freigelassen worden, teilten seine Bewacher – Angehörige einer Miliz – in der Nacht zum Sonntag mit. In einer Mitteilung des Bataillons Abu Bakr al-Siddik hieß es, Islam sei bereits am Freitag freigekommen. Angaben darüber, wo er sich aufhält, wurden nicht gemacht.

Ein Vertreter des Bataillons, das in Al-Sintan südlich der Hauptstadt Tripolis sitzt, bestätigte die Freilassung. Sein Aufenthalt wurde wegen Sicherheitsbedenken nicht preisgegeben. Die Freilassung sei entschieden worden, nachdem eine Begnadigung des im Osten des Landes ansässigen Parlaments bekannt wurde. Das Parlament in Tobruk ist Teil einer von drei rivalisierenden Verwaltungen in Libyen, das seit Gaddafis Sturz und Tod in Chaos versinkt.

Gaddafis Sohn war im Jahr 2011 von den Kämpfern gefangen genommen worden. Der Aufstand der Bevölkerung führte damals zum Sturz des Diktators, nachdem dieser mehr als 40 Jahre lang an der Macht gewesen war. Später wurde er getötet.

Aus dem Aufstand in dem ölreichen nordafrikanischen Land ging ein Bürgerkrieg hervor, Seif al-Islam führte dabei Gaddafi-treue Kräfte gegen die Rebellen an.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Auch Jahre nach Beginn des „Arabischen Frühlings“ reißen die Massenproteste nicht ab. Ein ganzes Jahrzehnt ist tief durch die Arabellion geprägt. Im Schwerpunkt-Dossier „Zehn Jahre Arabischer Frühling“ berichten taz-Korrespondent*innen und Gastautor*innen aus den Umbruchsländern vom Maghreb über Nordafrika bis nach Syrien, den ganzen Nahen Osten und die arabische Halbinsel.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.