Krise in Mosambik: Regierung verkündet Sieg

Nachdem die Renamo-Opposition die Rückkehr zum bewaffneten Kampf verkündet hat, verliert sie bereits ihr zweites Buschhauptquartier an die Armee.

In der Hauptstadt Maputo will niemand einen neuen Krieg. Demonstration gegen Kriegsdrohungen und Polizeigewalt am Donnerstag. Bild: dpa

JOHANNESBURG taz | Der neue Konflikt zwischen den beiden ehemaligen Bürgerkriegsparteien in Mosambik hat sich diese Woche zugespitzt. Bewaffnete Angehörige der ehemaligen Rebellenbewegung Renamo (Mosambikanischer Nationaler Widerstand) lieferten sich immer wieder Kämpfe mit der Regierung. Am Dienstag kam es zu Gefechten in Karamanja Napome nahe der Stadt Nampula im Norden des Landes. Berichten zufolge flohen die meisten Bewohner des Ortes nach Nampula. Sicherheitskräfte sollen Angehörige der Renamo-Truppe verfolgt und beschossen haben.

Renamo, die Hauptoppositionspartei in Mosambik, trat kürzlich von dem Friedensvertrag zurück, der 1992 den Waffenstillstand der beiden Kriegsparteien eingeleitet hatte. Renamos Anführer Alfonso Dhlakama hatte sich von dem Abkommen losgesagt. Angeblich war sein Basislager von Regierungssoldaten ausgehoben worden. Dhlakama wirft der regierenden ehemals sozialistischen Frelimo (Front zur Befreiung von Mosambik) vor, die Opposition zu schwächen und Wahlen zu manipulieren.

Am Montag hatte Mosambiks Armee nach Regierungsangaben eine zweite Militärbasis des Renamo-Führers zerschlagen. Dieser Angriff fand in Maringue in Zentralmosambik statt. Präsidentensprecher Edson Macuacua erklärte: „Es kam zu Gefechten, aber es gab keine Toten.“

Bereits in der Vorwoche hatten Soldaten ein Renamo-Basislager bei Sathundjira in den Gorongosa-Bergen angegriffen. Renamo-Führer Dhlakama floh aus diesem Hauptlager unverletzt. Im November 2012 hatte sich Dhlakama nach Gorongosa zurückgezogen und verkündet, seine Anhänger für eine Revolution zu trainieren. Seither kam es bereits öfter zu sporadischen Kämpfen in der Berggegend, denn die Regierung hatte als Reaktion Truppen entsandt.

„Die beiden Hauptlager in Gorongosa und Maringue sind nun zerstört“, sagte Präsidentensprecher Macuacua nun. „Sie sind jetzt geschwächt. Es ist Zeit für Gespräche.“ Denn trotz der neu entfachten Kämpfe hatten beide Gruppierungen stets behauptet, keinen neuen Krieg beginnen zu wollen. Der Bürgerkrieg, der 1992 beendete wurde, tötete etwa eine Million Menschen und hinterließ Mosambik in Ruinen.

Politische Beobachter gehen davon aus, dass die Renamo keinen Umsturz bewirken kann, aber durch vereinzelte Angriffe zu Instabilität und zum Rückzug von ausländischen Investoren beitragen könnte. Mosambiks Wirtschaftswachstum von jährlich rund 7 Prozent hatte in den vergangenen Jahren zum Aufschwung im Land geführt.

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