Krieg im Jemen: Es gibt wieder Hoffnung

Saudi-Arabien will seine Luftangriffe zurückfahren und plant Hilfen zum Wiederaufbau. Ein US-Flugzeugträger soll Waffenlieferungen aus Iran stoppen.

Noch kein Freudenfeuerwerk: Flakfeuer über Sanaa. Bild: dpa

NADSCHRAN ap | Knapp vier Wochen nach Beginn der Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen im Jemen hat Saudi-Arabien eine neue Phase im Kampf gegen die Aufständischen eingeläutet. Die Mission „Entscheidender Sturm“ sei beendet, sagte ein Sprecher der von Saudi-Arabien angeführten Koalition am Dienstag in Riad. Bei der nächsten Phase „Erneuerung der Hoffnung“ gehe es darum, Attacken der Rebellen auf Zivilisten zu verhindern und das Land wiederaufzubauen. Der aus dem Jemen geflohene Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi dankte Saudi-Arabien für die Unterstützung.

Laut dem Königreich sollen zudem Hilfs- und Evakuierungsmaßnahmen im Jemen gefördert werden, sagte Sprecher General Ahmed Asiri. Die Rebellen stellten keine Gefahr mehr für die Zivilisten dar. Ihre militärischen Ressourcen seien zerstört.

Die Ankündigung legte nahe, dass die Luftangriffe zurückgefahren werden, allerdings sagte Asiri nicht, dass sie aufhören würden. Vielmehr werde die Koalition fortfahren, die Rebellenbewegung zu verbieten und Zivilisten zu schützen. „Um das umzusetzen, werden wir unsere Einsätze fortführen“, sagte er. In einer Stadt wie Aden müsse man weiter Zivilisten schützen, um die Rebellen davon abzuhalten, ihre Operationen fortzusetzen. Die Boden- und Marine-Einheiten Saudi-Arabiens würden weiter die Grenze zum Jemen bewachen und alle Lieferungen an die Rebellen verbieten.

Unter Führung Saudi-Arabiens hatte eine Koalition die Luftangriffe am 26. März gestartet. Die Huthis haben seit dem vergangenen Herbst immer größere Teile des Jemen unter ihre Kontrolle gebracht. Im März zwangen sie den international anerkannten Präsidenten Hadi zur Flucht. Die Kämpfe galten als Stellvertreterkrieg zwischen der schiitischen Vormacht Iran und dem sunnitischen Saudi-Arabien. Dieses griff nach Hadis Flucht direkt in die Kämpfe ein und versuchte zusammen mit Verbündeten, die Huthis durch Luftangriffe zu stoppen.

Iranische Waffenlieferungen stoppen

Zuvor waren am Dienstag bei Luftangriffen 20 Rebellen getötet worden. Die Attacke habe die Huthi-Kämpfer in der Stadt Ibb im Westen des Landes getroffen, von wo sie als Verstärkung in die Hafenmetropole Aden vorrücken sollten, teilten jemenitische Sicherheitsbeamte mit. Bei Angriffen auf Waffendepots nahe der Hauptstadt Sanaa kamen am Vortag 38 Menschen ums Leben. Auch Wohnhäuser wurden zerstört, viele Einwohner flohen.

Landesweit wurden nach Angaben des von den Huthis kontrollierten Innenministeriums bei den Luftangriffen vom Montag 84 Menschen getötet. Die Zahlen konnten nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

Die US-Regierung teilte mit, sie wolle mit einem in Gewässer vor dem Jemen entsendeten Flugzeugträger die Schifffahrt und den Handel schützen. Der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, sagte, vorrangiges Anliegen der „USS Theodore Roosevelt“ sei es, sicherzustellen, dass Güter den Golf von Aden und das Rote Meer sicher durchqueren könnten. Am Montag hatten Mitarbeiter der Marine gesagt, der Flugzeugträger sei angesichts von Berichten geschickt worden, nach denen der Iran Waffenlieferungen an die Rebellen plane.

Der Flugzeugträger werde sich anderen US-Schiffen anschließen, die vorbereitet seien, iranische Boote mit Waffen abzufangen, hieß es. Der Iran wird verdächtigt, die Rebellen, die das bitterarme Land unter ihre Kontrolle bringen wollen, zu unterstützen. Teheran dementiert dies.

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